Die Schweizer Stimmbevölkerung unterstützt die Wiederaufnahme der EU-Verhandlungen. Das zeigt eine repräsentative Umfrage von gfs.bern im Auftrag von Interpharma, die Blick exklusiv vorliegt. In der Befragung – sie wurde diesen Sommer bei 2000 Stimmberechtigten in der Schweiz durchgeführt – stehen so viele Stimmbürgerinnen und Stimmbürger den bilateralen Verträgen positiv gegenüber wie in den vergangenen zehn Jahren nicht.
Ein Blick in die Kommentarspalte zeigt allerdings ein anderes Bild. Hier sind die Leserinnen und Leser klar gegen eine Wiederaufnahme der EU-Verhandlungen. Was vor allem für Aufregung sorgt, ist die Frage, wie repräsentativ das Resultat wirklich ist. «2000 von über acht Millionen? Wie repräsentativ kann diese Umfrage denn sein?», fragt Leser René Pfaff in die Runde. Skeptisch zeigt sich auch Hans Ulrich Georg Pfister. «Ja, dann ab zur Volksabstimmung!», schreibt er. «Wir werden sehen, wie das Volk die Bilateralen an der Urne versenkt», doppelt er gleich nach.
Das meint die Community
Auf eine Abstimmung freut sich auch Kaspar Müller, der ebenfalls daran zweifelt, dass die Schweizer Bevölkerung bereit für neue Verhandlungen wäre. «Wenn ich bei all meinen Bekannten schaue, sind alle massiv dagegen. Freuen wir uns auf die Abstimmung, aber das Nein ist sicher.»
Kein Fan von neuen Verhandlungen ist auch Leser Michael Schnegg: «Warum sollte die Schweiz zu Kompromissen bereit sein, wenn die EU in den vergangenen 30 Jahren komplett versagt hat?» Und auch Leserin Bea Borner warnt vor der Kompromissbereitschaft. «Fremde Richter und Übernahme von EU-Gesetzen wollen wir definitiv nicht», kommentiert sie.
Felix Wyss sieht ebenfalls keinen Grund, einen neuen Anlauf mit der EU zu versuchen. Dafür sei die Schweiz einfach zu gut. «Die Schweiz wird vom Ausland bewundert und die Wirtschaftsverbände, die ich kenne, loben die Schweiz für ihre hervorragende Wirtschaftlichkeit und ihren Alleingang. Also alles richtig gemacht in den letzten Jahren!»