Munitionsfabrik droht mit einem Wegzug – die Leser sind besorgt
«Sollen die Soldaten mit Steinen werfen?»

Muss die Schweiz bald ihre Munition einkaufen? Die Munitionsfabrik Swiss P Defence in Thun droht mit einem Wegzug. Das macht nicht nur Sicherheitspolitikern grosse Sorgen – sondern auch der Blick-Community.
Publiziert: 12:12 Uhr
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Aktualisiert: 14:31 Uhr
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Der Bund hat die Ruag-Munitionsfabrik Ammotec an den italienischen Waffenproduzenten Beretta verkauft – zwei Wochen nach Ausbruch des Ukrainekriegs.
Foto: Keystone

Auf einen Blick

  • Munitionsfabrik Swiss P Defence droht mit Wegzug aus der Schweiz
  • Leser besorgt über Sicherheit und Abhängigkeit vom Ausland
  • Bis 2022 gehörte die Fabrik dem Bund, wurde dann an Beretta verkauft
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Emilie JörgensenSenior Community Editorin

Die Munitionsfabrik Swiss P Defence in Thun droht mit einem Wegzug. Die Firma gehörte bis 2022 dem Bund, bis sie der italienische Beretta-Konzern übernahm.

Grund für den Wegzug sei das strenge Schweizer Exportregime. Und die Konsequenz: Die Schweizer Armee wäre künftig auf Munition aus dem Ausland angewiesen. «Im Krisenfall wären wir vom Ausland abhängig, was sicherheitspolitisch fatal wäre», betont Werner Salzmann, SVP-Ständerat. Und erhält dafür viel Zustimmung in der Blick-Kommentarspalte.

Das meint die Community

Eine Person, die den Wegzug nicht verstehen kann, ist Brigitte Rüegg. «Wir verscherbeln Stück für Stück die ganze Schweiz. Boden, Kultur, Wissen, Natur und damit auch Sicherheit, Wohlstand, Freiheit – und merken es nicht, bis es zu spät ist», kommentiert die Leserin. Und doppelt gleich nach: «Mir tut die nächste und übernächste Generation leid. Wir hätten es in der Hand gehabt, ein anderes Land zu übergeben.»

Ähnlich sieht es Michel Gasser. «Die Munitionsfabrik im Ausland zu verkaufen, war nicht nur ein Fehler, sondern eine Unfähigkeit, im Interesse unseres Landes zu handeln», schreibt er. Dem kann Urs Zürcher nur zustimmen. «Der Bund kauft im Ausland ein, der Bund verkauft ins Ausland und dem Bürger erklärt man, warum er nicht im Ausland einkaufen soll», schreibt er. Diese Doppelmoral sei nicht mehr zu überbieten, findet der Leser.

Und auch Joe Kuenzi wünscht sich mehr Sicherheit und vor allem Strategie von der Regierung. «Es ist unfassbar, wie der Bundesrat die sicherheitspolitische Realität ignoriert! In einer Zeit, in der Europa aufrüstet und Versorgungssicherheit wichtiger denn je ist, lässt die Schweiz ihre einzige Munitionsfabrik im Stich», schreibt er. Und wirft eine wichtige Frage in die Runde: «Was passiert, wenn wir plötzlich auf Munition aus dem Ausland angewiesen sind und die Lieferketten zusammenbrechen?»

Dem doppelt Ozy Steiner gleich nach. «Wer nicht mal mehr die Munition herstellen will im eigenen Land, kann auch im Ganzen auf die Armee verzichten. Sollen die Soldaten mit Steinen werfen oder was?», fragt er.

Die letzten Worte findet Arnold Kuster, der sich fragt, für welches Volk die Regierung eigentlich noch da ist – und beantwortet seine Frage gleich selbst. «Eines ist sicher, wir, das Schweizer Volk, sind es auf jeden Fall nicht.»

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