Justizministerin Elisabeth Baume-Schneider (59) sei «nicht die hellste Kerze auf der Torte». Mit diesen Worten beleidigt GLP-Chef Jürg Grossen (54) die SP-Bundesrätin in einem Podcast. Dass er mit dieser Aussage ordentlich ins Fettnäpfchen getreten ist, merkt er gleich selber. Am Tag danach entschuldigt er sich gegenüber BärnToday für seine Beleidigung.
Er habe nicht Baume-Schneider als Person gemeint, sondern ihre Asylpolitik, mit der er unzufrieden sei. Seinen Misstritt erklärt er auch damit, dass er nach der Wahlniederlage vom Sonntag unter Druck gestanden habe. «Irgendwann ist man auch etwas müde und kontrolliert nicht mehr jeden Satz ganz genau.» Jedenfalls wolle er sich persönlich bei Baume-Schneider entschuldigen.
Ob die SP-Magistratin die Entschuldigung annimmt? Die Medienstelle der Bundesrätin will sich zur Sache nicht äussern.
Das meint die Community
Wer sich aber gerne zu diesem Fehltritt äussert, ist die Blick-Community. Die Leserinnen und Leser haben für Grossens Aussage nämlich kein Verständnis. «Anstand gleich null – und das sind erwachsene Personen!», kommentiert Leser Roland Russer. Auch Peter Bill findet solche Aussagen unterirdisch: «Das wirft nur ein äusserst schlechtes Licht auf Grossen, und damit stellt er sich selbst ein entsprechendes Zeugnis. So eine Bemerkung ist unterste Schublade!»
Leser Michel Schmutz legt gar noch einen obendrauf und meint: «Und da fragen sich gewisse Personen, wieso Jugendliche keinen Anstand mehr haben. Tja, mit gewissen Vorbildern wie Grossen ist das verständlich.» Ebenfalls enttäuscht ist Georg Huber: «Ob er recht hat oder nicht, ist ein anderes Thema. Tatsache ist, Frau Baume-Schneider ist ein Mitglied des Bundesrates und da gehören solche Aussagen eines Nationalrates einfach nicht hin.» Weiter schreibt er: «Und eine Entschuldigung im Nachhinein macht das Ganze nicht besser.»
«Wo er recht hat, hat er recht»
Allerdings nehmen einige auch Grossen und seine Fauxpas in den Schutz, und verteidigen den GLP-Chef. «Mit dieser Aussage hat er doch recht, wo ist das Problem?», fragt sich Gaby Marer. Und auch Michael Loller versteht die Aufruhre nicht. «Wo der Mann recht hat, hat er recht. Oder muss man sich heute sogar für wahrheitsgemässe Aussagen entschuldigen?», fragt er sich.