Auf einen Blick
- Trump und Putin planen Frieden für Ukraine
- Selenski ist am Friedensplan nicht beteiligt
- Die Meinungen in der Leserschaft spalten sich
Trump berichtet, die USA wolle das millionenfache Sterben in der Ukraine beenden – und zwar bald. Am Mittwoch habe er ein «langes und sehr produktives Telefongespräch» mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin geführt. Man beabsichtige, umgehend Verhandlungen zur Beendigung des Krieges in der Ukraine zu starten.
Ukraine Präsident Selenski scheint bei diesem Friedensplan jedoch kein Wörtchen Mitspracherecht zu haben. Er hat in seiner Verteidigung zwar viele Erfolge erzielt, dass er aber wohl 20 Prozent seines ukrainischen Territoriums verlieren werde, sei so gut wie unumgänglich. Zudem hat Russland gefordert, dass die Ukraine nicht der Nato beitritt.
Die USA möchte zusätzlich den US-Verteidigungsapparat weg von Europa lenken und sich auf die Sicherung der eigenen Grenzen konzentrieren. So will der amerikanische Präsident die Europäer stärker zur Sicherheit verpflichten.
Das sagt die Community
Der über den Kopf von Selenski entschiedene Friedensplan löst in der Kommentarspalte unterschiedliche Reaktionen aus. Leser Roland Peier sieht dies als gute Nachrichten für den Ukraine-Krieg. «Die USA und Russland haben somit klare und realistische Vorstellungen. Bravo!», schreibt er optimistisch.
Auch Urs Morgenthaler findet den Vorschlag gut: «Jetzt sollen die Waffenlieferanten statt Waffen zu liefern, den Wiederaufbau der Restukraine organisieren. Dass die Ukraine kein Nato-Mitglied wird, hat sich schon länger abgezeichnet.» Auch eine EU-Mitgliedschaft scheint für ihn in den nächsten Jahren nicht einzutreffen. Der nächste Schritt ist für ihn klar: «Was es jetzt braucht, sind sofortige Neuwahlen in der Ukraine, ohne Selenski und die Klitschkos.»
Leser Andre Gobeli sieht dies ähnlich: «In Kürze wird Trump Putin zu Verhandlungen treffen. Tja, Trump schafft das, was vorher niemand konnte.» Dabei war für ihn immer klar, dass die Ukraine und natürlich Deutschland das Nachsehen haben werden. Eins steht für ihn fest: «Endlich, zurück zur Vernunft.»
«Über die Ukraine bestimmen Ukrainer und nicht Amerikaner»
Doch nicht alle teilen diese Meinung. So kommentiert etwa Peter Simmen aufgebracht: «Was fällt Trump eigentlich ein, mit Putin zu verhandeln. Seine Aufgabe wäre es, Selenski und Putin an einen Tisch zu bringen. Über die Ukraine bestimmen Ukrainer und nicht Amerikaner. Trump muss einfach begreifen, dass seine Grenzen ennet dem grossen Teich sind.»
Dem kann Andreas Ferrari nur zustimmen: «Die USA legen also fest, wie es Frieden gibt, und Trump inszeniert sich als Held, obwohl die Ukraine der Verlierer ist.» Er fragt sich, was in vier Jahren passieren wird. «Ich glaube nicht, dass das nachhaltig ist», doppelt er nach.
Leser Stephan Wyss geht noch weiter: «Dieser Friedensplan ist ein aufgezwungener Frieden, der den Aggressor Russland als Sieger darstellt.» Er rundet das Ganze mit einer Unterstellung ab: «Der Friedensplan dient auch als Blaupause für China, um Taiwan zu erobern. Und für Russland, um in fünf Jahren die Nato anzugreifen. Russland ist ein sinkendes Wrack, die Zeit arbeitet gegen Putin. Würde die Ukraine vom Westen geschlossen unterstützt, wäre Russland längst untergegangen. Trump verfolgt seine Eigeninteressen auf Kosten der Ukraine.»