Darum gehts
Wladimir Putin will Waffenstillstand nur unter bestimmten Bedingungen
US-Präsident Trump drängt auf Einigung zwischen Ukraine und Russland
Nach Eklat im Weissen Haus fliesst US-Militärhilfe für Ukraine vorerst weiter
Trump reagiert auf Putins Bedingungen
Nach der Pressekonferenz von Wladimir Putin zur Bereitschaft Russlands zu einer Waffenruhe unter bestimmten Bedingungen, hat nun US-Präsident Donald Trump reagiert. Putins Erklärung sei «vielversprechend», sie sei jedoch «nicht vollständig», so Trump am Donnerstag in Washington.
Weiter erklärte er sich bereit, auch mit Putin über den Vorschlag für einen Waffenstillstand zu sprechen. Er wünsche sich, dass sich Russland zu einem Waffenstillstand bereiterklärt, so Trump. «Hoffentlich wird Russland das Richtige tun.» Sollte das nicht der Fall sein, wäre das «sehr enttäuschend», sagte der US-Präsident weiter.
Trump lieferte auch Einblicke in die bisherigen Verhandlungen. «Wir haben über ukrainisches Land und Landstücke diskutiert.» Auch um ein Kraftwerk sei es in den Gesprächen gegangen. «Ein grosses Kraftwerk», so Trump weiter. «Wer bekommt das Kraftwerk und wer bekommt dies und jenes?» Es sei kein einfacher Prozess, betonte Trump. «Aber Phase 1 ist der Waffenstillstand.»
Kinder in der Ukraine bei russischem Drohnenangriff verletzt
Bei einem Drohnenangriff auf die Grossstadt Charkiw im Nordosten der Ukraine sind nach Behördenangaben mindestens sieben Menschen verletzt worden. Unter den Opfern seien auch vier Kinder, teilte Charkiws Bürgermeister Ihor Terechow bei Telegram mit. Einschläge habe es in mehreren Stadtbezirken gegeben. Die Drohnen lösten demnach mehrere Brände aus.
Charkiw ist eine der am schwersten von dem seit mehr als drei Jahren währenden russischen Angriffskrieg betroffenen Städte in der Ukraine. Da sie nur rund 30 Kilometer von der russischen Grenze entfernt liegt, versuchten russische Truppen sie bereits gleich zu Kriegsbeginn einzunehmen. Der Versuch misslang, allerdings liegt Charkiw bis heute unter schwerem Beschuss von Drohnen und Raketen, teilweise auch Artillerie.
Selenski wirft Putin Manipulation in Waffenruhe-Debatte vor
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski hat die von Kremlchef Wladimir Putin genannten Bedingungen für eine Zustimmung zu einer Waffenruhe als Manipulation bezeichnet. Putin traue sich nicht, US-Präsident Donald Trump offen zu sagen, dass er den Krieg fortsetzen wolle, sagte Selenski in seiner abendlichen Videobotschaft. «Und darum verknüpfen sie in Moskau die Idee einer Waffenruhe mit solchen Bedingungen, damit insgesamt nichts herauskommen kann oder so lange wie möglich nichts gelingen kann.»
Nach Angaben Selenskis ist dies ein häufiger Trick Putins, der statt klar «Nein» zu sagen alles tue, um eine praktische Umsetzung entweder hinauszuzögern oder unmöglich zu machen. Putin hatte auf einer Pressekonferenz die Zustimmung Moskaus zu einer von den USA vorgeschlagenen Waffenruhe im Ukraine-Krieg an Bedingungen geknüpft und dabei Zweifel angemeldet, dass eine solche Feuerpause zu überwachen sei.
Selenski betonte hingegen in seiner Kritik noch einmal die Bereitschaft der Ukraine zur befristeten Einstellung der Kampfhandlungen. Kiew habe den Vorschlag zu einer Waffenruhe angenommen, weil die USA ihre Bereitschaft erklärt hätten, dies zu überwachen. Mit den Möglichkeiten, die das Land besitze, sei das auch real, erklärte Selenski.
Putin stellt drei Bedingungen für 30-tägige Waffenruhe
Kremlchef Wladimir Putin hat sich zu einer 30-tägigen Waffenruhe mit der Ukraine bereiterklärt. Es gebe aber «viele Fragen» zum Waffenstillstand, sagte Putin bei einer Pressekonferenz nach einem Treffen mit dem belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko. Es gebe «Nuancen», die bei einem Deal verändert werden müssten, zitiert ihn die Nachrichenagentur AFP.
Der russische Präsident knüpfte die Bereitschaft Russlands zu einer befristeten Waffenruhe an mehrere Bedingungen. Konkret forderte Putin, dass in dieser Zeit keine Mobilmachung sowie keine militärischen Übungen stattfinden. Er stellte auch eine dritte Bedingung. Es dürften keine Waffenlieferungen an die Ukraine mehr durchgeführt werden. Putin betonte weiter, dass auch Russland daran interessiert sei, den Konflikt mit friedlichen Mitteln zu beenden.
Zugleich kritisierten Putin und Lukaschenko in ihrer Pressekonferenz die Nato scharf, warfen ihr «feindselige» und «destabilisierende» Aktionen vor. Das Vorgehen der Nato sei mit der Gefahr eines Atomkonflikts behaftet, so die beiden Machthaber weiter. Die Politik der Europäischen Union bezeichneten sie als «aggressiv» und «konfrontativ». Die EU-Staaten hatten sich angesichts der russischen Bedrohung auf eine massive Aufrüstung der Mitgliedstaaten geeinigt.
Kreml: Putin trifft US-Gesandten Witkoff am Abend
Der aussenpolitische Berater von Kremlchef Wladimir Putin, Juri Uschakow, hat ein Treffen des russischen Präsidenten mit dem US-Sondergesandten Steve Witkoff am Abend angekündigt.
Es werde eine Unterredung hinter verschlossenen Türen geben, meldete die kremlnahe Zeitung «Iswestja» unter Berufung auf Uschakow. Der Putin-Berater hatte das zuvor nicht ausgeschlossen. Uschakow hatte auch erklärt, dass bei einer möglichen 30-tägigen Waffenruhe in der Ukraine die russischen Interessen berücksichtigt werden müssten. Bisher berücksichtige der US-Vorschlag nur die ukrainische Herangehensweise, sagte er.
Die USA hatten den Vorschlag einer Feuerpause bei Gesprächen mit der Ukraine in Saudi-Arabien gemacht und zumindest das angegriffene Land dafür gewonnen. Putin hat sich dazu noch nicht geäussert, könnte dies aber heute tun.
Selenski: Russland zögert Frieden hinaus
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski hat Kriegsgegner und Angreifer Russland vorgeworfen, einen Friedensschluss hinauszuzögern. «Leider hat die Welt schon seit mehr als einem Tag keine aussagekräftige Antwort Russlands zum Vorschlag (einer Feuerpause) gehört», schrieb Selenski auf X. Zuvor habe er sich von der heimgekehrten ukrainischen Verhandlungsdelegation «detailliert» über die Gespräche mit US-Vertretern in Saudi-Arabien unterrichten lassen.
«Und das bestätigt erneut, dass eben Russland eine Fortsetzung des Krieges anstrebt und versucht, das Eintreten des Friedens maximal hinauszuzögern», unterstrich der Staatschef. Er hoffe darauf, dass der Druck der USA ausreiche, um Russland zur Beendigung des Krieges zu zwingen.
Bei Verhandlungen mit einer US-Delegation in der saudi-arabischen Hafenstadt Dschidda hatte Kiew trotz einer ablehnenden Position im Vorfeld einer auf 30 Tage befristeten Waffenruhe zugestimmt. Vertreter Moskaus haben sich bisher skeptisch dazu geäussert. Der US-Sondergesandte Steven Witkoff ist zu Unterredungen nach Russland gereist. Die Ukraine wehrt sich seit mehr als drei Jahren mit westlicher Hilfe gegen die russische Invasion.
Polens Präsident fordert Stationierung von US-Atomwaffen
Polens Präsident Andrzej Duda hat die USA aufgefordert, in seinem Land Atomwaffen zur Abschreckung einer möglichen russischen Aggression zu stationieren.
Es sei offensichtlich, dass US-Präsident Donald Trump atomare Sprengköpfe aus westeuropäischen Ländern oder den USA nach Polen verlegen könnte, sagte Duda der britischen Tageszeitung «Financial Times» (Donnerstag). Darüber habe er auch kürzlich mit dem US-Sondergesandten für die Ukraine, Keith Kellogg, bei dessen Besuch in Warschau gesprochen.
Duda sagte weiter, die Nato habe sich 1999 nach Osten erweitert. Daher sei es für ihn offensichtlich, dass 26 Jahre später die Infrastruktur des Verteidigungsbündnisses entsprechend verlegt werde. «Ich denke nicht nur, dass die Zeit dafür gekommen ist. Es wäre auch sicherer, wenn diese Waffen schon hier wären.»
Russland lehnt vorübergehenden Waffenstillstand offenbar ab
Russland wolle keinen vorübergehenden Waffenstillstand in der Ukraine und dränge auf eine langfristige Friedensregelung, die seine Interessen und Anliegen berücksichtige, sagte der aussenpolitische Berater des russischen Präsidenten Wladimir Putin (72), Juri Uschakow, am Donnerstag im staatlichen Fernsehen.
Der nach Gesprächen zwischen den USA und der Ukraine vorgeschlagene 30-tägige Waffenstillstand sei «nichts anderes als eine vorübergehende Verschnaufpause für die ukrainischen Truppen».
Laut staatlichen Medien sagte Uschkow, Moskau erwarte, dass die USA die Positionen Russlands bei der weiteren Zusammenarbeit berücksichtigen würden. Putin werde sich «wahrscheinlich» am Donnerstag zu dem Thema äussern.
Friedenstruppen: Russland spricht von «direktem bewaffneten Konflikt»
Russland hat erneut seine strikte Ablehnung gegenüber der Stationierung ausländischer Truppen in der Ukraine bekräftigt. Das russische Aussenministerium in Moskau stellte klar, dass dies unabhängig von der Flagge einer solchen Truppe nicht in Frage komme. Eine solche Stationierung würde von Russland als «direkter bewaffneter Konflikt» betrachtet werden.
Maria Sacharowa, Sprecherin des Aussenministeriums, unterstrich diese Position mit den Worten: «Es ist für uns absolut inakzeptabel, dass Armeeeinheiten anderer Staaten unter irgendeiner Flagge in der Ukraine stationiert werden.» Russland warnte, es würde auf eine solche Situation «mit allen verfügbaren Mitteln» reagieren.
Russland bestätigt die Einnahme von Sudscha und weiterer Dörfer
Erste Berichte dazu gab es bereits am Mittwoch, nun hat das russische Verteidigungsministerium die Kontrolle über mehrere Orte in der Region Kursk bestätigt. Wie RIA Novosti berichtet, wurden die Stadt Sudscha sowie die Dörfer Melowaja und Podol befreit. Die Offensive der Truppengruppe Sewer führte zur Rückeroberung dieser strategisch wichtigen Gebiete.
Sudscha galt als bedeutender logistischer Knotenpunkt für die ukrainischen Streitkräfte seit der Invasion im August des Vorjahres. Von dort aus versorgte Kiew seine Einheiten in den umliegenden Ortschaften. Bereits Ende letzter Woche startete die russische Armee eine grossangelegte Offensive in der Region Kursk. Dabei wurden innerhalb weniger Tage zahlreiche Siedlungen zurückerobert, darunter Staraja Sorotschina, Malaya Loknja und Tscherkasskoje Poretschnoje.
Wie RIA Novosti Meldungen vom Mittwoch bestätigt, wurde auf dem zentralen Platz von Sudscha die russische Flagge gehisst. Dies markiere einen symbolischen Akt der Einnahme der Stadt durch russische Truppen.
Russland hat USA offenbar Forderungen zu Waffenstillstand vorgelegt
Russland hat den USA eine Liste mit Forderungen für ein mögliches Ende des Ukraine-Kriegs vorgelegt, wie Reuters von Insidern erfahren hat. Die Bedingungen ähneln früheren russischen Forderungen und umfassen den Verzicht der Ukraine auf Nato-Mitgliedschaft sowie ein Verbot ausländischer Truppen im Land. Laut den Quellen haben russische und amerikanische Vertreter in den letzten Wochen über diese Punkte gesprochen. Es bleibt jedoch unklar, ob Moskau zu Friedensgesprächen mit Kiew bereit wäre, bevor die Forderungen erfüllt sind.
Um welche Bedingungen es sich konkret handelt, dazu hat die «Washington Post» mit Bezug auf Insider-Quellen berichtet. Den Artikel dazu findest du hier. Zudem fordert Russland von den USA und der Nato, sich mit den «Grundursachen» des Konflikts auseinanderzusetzen.
Experten bezweifeln, dass Russland zu Zugeständnissen bereit ist. «Die Forderungen haben sich überhaupt nicht geändert. Ich denke, sie sind nicht wirklich an Frieden oder einem bedeutungsvollen Waffenstillstand interessiert», sagte Angela Stent von der Brookings Institution gegenüber Reuters. Die Trump-Regierung hat sich bisher nicht dazu geäussert.