Kreml-Geheimtreffen zeigt
Westliche Sanktionen belasten Russland sehr

Ein durchgesickerter Regierungsbericht zeigt: Russland hat Probleme mit seinen globalen Beziehungen. Der Ukraine-Krieg sollte Einfluss sichern, doch westliche Sanktionen belasten die Handelsbeziehungen zu den ehemaligen Sowjetrepubliken immer mehr.
Publiziert: 12.02.2025 um 16:18 Uhr
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Aktualisiert: 12.02.2025 um 19:19 Uhr
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Putin muss der Wahrheit ins Gesicht schauen: Die Machtsicherung in ehemaligen Sowjetrepubliken ist nicht gelungen.
Foto: IMAGO/ZUMA Press Wire

Auf einen Blick

  • Russlands Machtstrategie scheitert laut durchgesickertem Regierungsbericht. Sanktionen belasten das Land.
  • Viele traditionelle Verbündete Russlands erweisen sich als wenig hilfreich bei der Umgehung von Sanktionen
  • Vor allem Kasachstan hat sich von Moskau distanziert
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
Natascha Ruggli

Russland muss sich eingestehen: Die westlichen Sanktionen wirken. Ein durchgesickerter Regierungsbericht zeigt, dass die Machtstrategie der Russen nicht funktioniert. Man wollte im Zuge der Invasion in der Ukraine in den ehemaligen Sowjetnationen wieder an Einfluss gewinnen und die wirtschaftlichen Beziehungen zum globalen Süden stärken. Doch diese von Kremlchef Wladimir Putin (72) ersonnene Strategie geht nicht auf.

Kreml zieht negative Bilanz

Der russische Premierminister Michail Mischustin hat in einer geheimen Strategiesitzung zuletzt eine negative Bilanz gezogen. Der Ukraine-Krieg sollte die Macht auf der globalen Bühne sichern, doch die Analyse zeigt, dass dies nicht der Fall ist. Die Sanktionen haben ihre Tücken. So berichtet es die «Financial Times».

Bei dem Treffen waren die Anwesenden allesamt Teil der russischen Elite: hochrangige Regierungsvertreter und Top-Manager der grössten russischen Unternehmen. Darunter waren auch Personen zu finden wie der faschistische Intellektuelle Alexander Dugin (63) und der Politologe Sergej Karaganow (72), der einen Atomschlag befürwortet.

Westen zeigt Ex-Sowjetrepubliken Alternativen auf

Putin will Russland und Zentralasien in Sowjetzeiten zurückversetzen. Er plant einen eurasischen Wirtschaftsblock. Moskau soll dabei zum Zentrum heranwachsen. Von diesem Plan ist man aber noch weit entfernt.

Laut dem Premierminister wurden die Sanktionen des Westens in Asien weitestgehend übernommen. Allerdings hätten die Russen in ihrem Plan mit den asiatischen Ländern als essenziellen Verbündete fest gerechnet.

Der Westen habe den besagten Ländern Alternativen angeboten, um den Einfluss Moskaus zu umgehen. Darunter: Zugang zu internationalen Märkten, Transportkorridore und Lieferketten, schreibt die «Financial Times» weiter.

Traditionelle Partner helfen nicht wirklich

Russland ist auf seine traditionellen Verbündeten angewiesen, um die Sanktionen zu umgehen. Usbekistan, Tadschikistan und Co. haben aber erkannt, dass sie von der Situation profitieren können. So entstehen beträchtliche Nachteile für die Russen, denn die ehemaligen Sowjetrepubliken verlangen Produktionsumsiedelungen, Standortänderungen oder Kommissionen als Gegenleistung. 

Als Beispiel nennt die «Financial Times» Kasachstan. Kasachstan zeigt sich als sehr westlich orientiert. Englisch wird immer mehr als Zweitsprache etabliert und Russisch verdrängt. Auch die Bildung orientiert sich am Westen. Andere Länder des globalen Südens distanzieren sich ebenfalls zunehmend, um nicht selbst sanktioniert zu werden. 

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