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«Echte Musik statt falscher Werte»
Putin gründet Anti-ESC «Intervision»

Russlands Präsident Wladimir Putin hat ein Dekret zur Wiederbelebung des sowjetischen Musikwettbewerbs «Intervision» unterzeichnet. Er soll noch dieses Jahr in Moskau stattfinden und dient als Gegenstück zum ESC, von dem Russland ausgeschlossen wurde.
Publiziert: 05:02 Uhr
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Aktualisiert: vor 6 Minuten
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«Entwicklung internationaler kultureller Zusammenarbeit»: Russlands Präsident Wladimir Putin.
Foto: KEYSTONE/AP/Mikhail Tereshchenko

Auf einen Blick

  • Putin unterzeichnet Dekret zur Wiederbelebung des Intervision-Musikwettbewerbs als ESC-Gegenstück
  • Intervision soll «internationale kulturelle Zusammenarbeit» fördern und in Moskau stattfinden
  • Fast 20 Länder, darunter BRICS-Staaten, wollen am Wettbewerb teilnehmen
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Der russische Präsident Wladimir Putin hat am Montag ein Dekret unterzeichnet, das eine Wiederbelebung des zu Sowjetzeiten gegründeten Musikwettbewerbs «Intervision» noch in diesem Jahr vorsieht – als Gegenstück zum europäischen Eurovision Song Contest (ESC).

Intervision dient dem Text zufolge der «Entwicklung internationaler kultureller und humanitärer Zusammenarbeit» und soll an einem noch nicht bekannten Datum in Moskau und Umgebung stattfinden.

Ausschluss wegen Ukraine-Überfall

Der Intervision-Wettbewerb wurde zu Zeiten des Kalten Krieges in den 1960er- und 1970er-Jahren vor allem unter Staaten der damaligen Sowjetunion ausgetragen. Vom westlich geprägten Pendant, dem ESC, wurde Russland wegen seines militärischen Überfalls auf die Ukraine im Februar 2022 ausgeschlossen. Zuletzt gewann Moskau 2008 den ESC. Russland hatte bereits zuvor angekündigt, die Intervision wiederbeleben zu wollen.

Vize-Regierungschef Dmitri Tschernyschenko wurde laut Kreml-Dekret zum Cheforganisator des Wettbewerbs ernannt. Im vergangenen Jahr hatte der Kreml laut der russischen Nachrichtenagentur Tass bekanntgegeben, dass «fast 20 Länder» an dem Wettbewerb teilnehmen wollten. Zu diesen Ländern gehören demnach die Brics-Staaten sowie ehemalige Sowjetrepubliken, die Russland als neue Staaten bis heute politisch nahestehen.

Kritik an Conchita Wurst

Zur Brics-Gruppe gehören neben Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika auch Ägypten, Äthiopien, Iran, die Vereinigten Arabischen Emirate und Indonesien.

Die russische Senatorin Lilija Gumerowa sagte laut einem Tass-Bericht vom Montag, bei der Intervision werde «echte Musik» im Mittelpunkt stehen, statt «falscher Werte, die normalen Menschen nichts bedeuten». Sie kritisierte den ESC unter anderem für den Auftritt der österreichischen Dragqueen Conchita Wurst, die 2014 den ESC gewann.

2024 gewann im schwedischen Malmö die Schweizer Vertretung Nemo den Gesangswettbewerb. Dieses Jahr findet der ESC vom 13. bis zum 17. Mai in der St. Jakobshalle in Basel statt.

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