Jetzt wird es mal kurz persönlich: Vor 22 Jahren war der erste Skoda Fabia mein erstes Testauto als Blick-Autoredaktor. Jetzt ist die vierte Auflage da. Ich habe zugelegt – und der Fabia auch, von einst 3,96 auf zuletzt 4,00 und nun 4,11 Meter Länge. Mir ist das Haar ergraut, der Fabia ist dafür viel bunter geworden.
Markentypisch ist der jüngste Spross der tschechischen VW-Tochter kein Design-Aufreger. Aber mit fliessenderen Linien und 3D-Elementen (z.B. LED-Heckleuchten, LED rundum Serie) auch kein Langweiler. Evolution statt Revolution. Innen aber fast Letzteres! Den Fabia I fand ich damals, Zitat, «solide, aber ohne Flair». Solide ist im Fabia IV alles. Aber jetzt gibt es freches Dekor, kecke Stoffmuster und für Skoda-Verhältnisse fast schon ausgeflippt durchgestylte Lüftungsdüsen.
Viele praktische Details
Hinten sitzt man richtig gut, Handbreit Platz am Scheitel und eine Handlänge an den Knien. Der Laderaum ist um 50 auf 380 bis 1190 Liter tüchtig gewachsen. Einmal mehr wimmelt Skoda von Geistesblitzen: Andere haben vielleicht eine Ambiente-Beleuchtung in 64 Farben, der Fabia glänzt lieber mit praktischen Details vom Schirm im Türrahmen bis Eiskratzer im Tankdeckel. Highlights dieses Mal: Frontscheiben-Heizung, pfiffig platzierter Kugelschreiber-Halter und entnehmbarer Becherhalter, den man an einer Take-away-Theke füllen kann.
Alles, was man oft anfasst, fühlt sich gut an – ob Lenkrad, Klimatasten oder die Innen-Türgriffe. In höheren Versionen gibt es gar Stoff am Armaturenbrett. Das klassenübliche Hartplastik ist prima kaschiert. Sonderlob für die Sitze: In dieser Liga sind weiter Verstellbereich und lange Sitzflächen nicht selbstverständlich.
Je nach Ausstattung analoge oder auch die vielfach variierbaren Digital-Instrumente. Trotz grossem Touchscreen mit klarer Menüführung gibt es noch Knöpfe für Basisdinge. Gut so! Schade, ist der Lautstärke-Drehknopf passé: Neu sind es Drucktasten, was uns immerhin die unpraktische Touchleiste der grösseren Infotainments des VW-Konzerns erspart. Menü-Direktwahl-Tasten sind da – und eine Armaturentafel, auf die man zum Tippen den Handballen auflegen kann.
Fabia 1.0 MPI: 1.0-R3-Benziner, 80 PS (59 kW), 93 Nm bei 3700–3900/min, 5-Gang-Schaltung, Frontantrieb. 0–100 km/h in 15,5 s, Spitze 179 km/h, WLTP 5,1 l/100 km. Ab 18'790 Franken.
Fabia 1.0 TSI: 1.0-R3-Turbobenziner, 95 PS (70 kW), 175 Nm bei 1600–3500/min, 5-Gang-Schaltung, Frontantrieb. 0–100 km/h in 10,6 s, Spitze 195 km/h, WLTP 5,0 l/100 km. Ab 19'690 Franken.
Fabia 1.0 TSI: 1.0-R3-Turbobenziner, 110 PS (81 kW), 200 Nm bei 2000–3000/min, 6-Gang-Schaltung, Frontantrieb. 0–100 km/h in 9,7 s, Spitze 205 km/h, WLTP 5,1 l/100 km. Ab 21'390 Franken.
Fabia 1.0 TSI DSG: 1.0-R3-Turbobenziner, 110 PS (81 kW), 200 Nm bei 2000-3000/min, 7-Gang-Doppelkupplungs-Automat, Frontantrieb. 0–100 km/h in 9,6 s, Spitze 205 km/h, WLTP 5,6 l/100 km. Ab 22'790 Franken.
2022 folgen: 1.0 MPI mit 65 PS (48 kW) und 1.5 TSI mit 150 PS (110 kW).
Fabia 1.0 MPI: 1.0-R3-Benziner, 80 PS (59 kW), 93 Nm bei 3700–3900/min, 5-Gang-Schaltung, Frontantrieb. 0–100 km/h in 15,5 s, Spitze 179 km/h, WLTP 5,1 l/100 km. Ab 18'790 Franken.
Fabia 1.0 TSI: 1.0-R3-Turbobenziner, 95 PS (70 kW), 175 Nm bei 1600–3500/min, 5-Gang-Schaltung, Frontantrieb. 0–100 km/h in 10,6 s, Spitze 195 km/h, WLTP 5,0 l/100 km. Ab 19'690 Franken.
Fabia 1.0 TSI: 1.0-R3-Turbobenziner, 110 PS (81 kW), 200 Nm bei 2000–3000/min, 6-Gang-Schaltung, Frontantrieb. 0–100 km/h in 9,7 s, Spitze 205 km/h, WLTP 5,1 l/100 km. Ab 21'390 Franken.
Fabia 1.0 TSI DSG: 1.0-R3-Turbobenziner, 110 PS (81 kW), 200 Nm bei 2000-3000/min, 7-Gang-Doppelkupplungs-Automat, Frontantrieb. 0–100 km/h in 9,6 s, Spitze 205 km/h, WLTP 5,6 l/100 km. Ab 22'790 Franken.
2022 folgen: 1.0 MPI mit 65 PS (48 kW) und 1.5 TSI mit 150 PS (110 kW).
Sehr souverän gefedert
Elektro oder wenigstens Hybrid wie im Toyota Yaris? Im Fabia vorerst nein – aus Kostengründen. Stattdessen Benziner. Der 1.5 TSI mit 150 PS (110 kW) folgt. Wir fahren, was es ab 11. November gibt. Erst die Basis 1.0 MPI mit 80 PS (59 kW). Naja, reicht. Aber fühlt sich an wie einst, als Kleinwagen erst auf Drehzahl getreten werden wollten. Wechsel zum 1.0 TSI in der vorläufigen Topversion mit 110 PS (81 kW). Da geht was! Wir raten zum Automat (DSG): Er bügelt das Turboloch so glatt wie die Gangwechsel. Der 1,3-Tönner fährt flott und gefühlt rasanter, als Werte verraten: So geschmeidig, wie es das Fahrwerk verdient.
Denn man darf schon staunen, wie erwachsen dieser Kleinwagen fährt. Skoda wäre nicht Skoda, würde der Fabia mit Extremen überraschen: Er federt in erster Linie komfortabel. Er lenkt aber schön direkt und nimmt Kurven sehr gerne. Und er ist sehr leise geworden: Der Dreizylinder schnattert weit entfernt. Lediglich, wenn die Stopp-Start-Automatik einsetzt, schüttelt er sich mal kurz durch. Aber unter dem Strich ein sehr talentiertes Auto, das man nach dem Aussteigen glatt im besten Sinne wieder vergisst, weil es alles gleichmässig sehr gut beherrscht.
Das Blick-Fazit
Der Skoda Fabia bleibt sich treu. Er legt an Platz, Assistenz, Digitalisierung und Pepp zu, wirkt unterwegs erstaunlich souverän, macht praktisch keine Fehler und bei alledem wirklich Spass. Fraglos ist er wieder eines der besten Autos der Liga geworden. Angesichts der fairen Basispreise zwischen 18'790 Franken (1.0 MPI «Ambition») und 30'070 Franken (1.0 TSI DSG als üppig ausgestatteter «First Edition») dürfte er seinen Erfolgsplatz in der Autowelt garantiert behaupten.