Mercedes EQC im Dauertest
Im Winter ist Elektro wärmer

Ausgerechnet im Winter erweist sich das elektrische Fahren im Dauertest-Mercedes EQC als angenehm: Eiskratzen ist passé – und der Verlust der Reichweite weit weniger schlimm als befürchtet.
Publiziert: 08.02.2021 um 07:00 Uhr
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Aktualisiert: 14.02.2021 um 11:05 Uhr
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Auch in der dunklen Jahreszeit gut unterwegs: Entgegen Elektro-Vorurteilen wirft der Mercedes EQC im Dauertest im Winter ...
Foto: Timothy Pfannkuchen
Timothy Pfannkuchen

Der Winter ist Elektroauto-feindlich, sagt man? Nö – wir entdecken im Test-Dauerlauf des Mercedes EQC Stromer-Vorteile, die in der ganzen E-Mobilitäts-Diskussion kaum vorkommen. Was man umso eigenartiger findet, sobald man als Laternenparker eben nicht mehr mit klammen Fingern das Eis von den Scheiben kratzen muss.

Denn wie alle Elektroautos kann man den SUV per App aus der Ferne vorheizen. Auch ohne – das ist nicht bei allen E-Autos so – dass er am Ladekabel hängt. Der EQC ist beim Einstieg mollig warm, die Scheiben sind frei, Schnee lässt sich leichter wegfegen, und das Thermomanagement des Akkus schätzt es auch.

Mercedes-Benz EQC 400 4Matic

Antrieb 2 E-Motoren, 300 kW (408 PS), 760 Nm@1/min, 1-Stufen-Automat, Allrad, Akku 80 kWh (brutto)
Fahrleistungen 0–100 km/h 5,1 s, Spitze 180 km/h (begrenzt), Reichweite WLTP/Test 414/362 km (saisonal Sommer/Herbst/Winter 367/387/319 km)
Masse Länge/Breite/Höhe 4,76/1,88/1,62 m, Gewicht 2495 kg, Laderaum 500–1460 l
Umwelt Verbrauch WLTP 26,3/Test 29,2 kWh/100 km, 0/0 g/km CO2, Energie A.
Preis ab 84'900 Franken

Antrieb 2 E-Motoren, 300 kW (408 PS), 760 Nm@1/min, 1-Stufen-Automat, Allrad, Akku 80 kWh (brutto)
Fahrleistungen 0–100 km/h 5,1 s, Spitze 180 km/h (begrenzt), Reichweite WLTP/Test 414/362 km (saisonal Sommer/Herbst/Winter 367/387/319 km)
Masse Länge/Breite/Höhe 4,76/1,88/1,62 m, Gewicht 2495 kg, Laderaum 500–1460 l
Umwelt Verbrauch WLTP 26,3/Test 29,2 kWh/100 km, 0/0 g/km CO2, Energie A.
Preis ab 84'900 Franken

Schnell und komfortbetont

Ansonsten ist der EQC auch im Winter ein nicht günstiger (ab 84'900 Fr.), aber günstig zu betreibender (Strom ab knapp 4 Fr./100 km) Edel-SUV. Sein 4x4 bringt uns sicher und die spontanen 408 PS (300 kW) rasant voran. Der Fokus liegt auf Komfort: Kurven kann er flott, aber seine Domäne ist leises Gleiten.

Ebenfalls ein Highlight: Das Infotainment-System, das trotz XL-Touchscreens bedienfreundlich ausfällt – auch, weil für ein paar wichtige Dinge trotzdem noch Knöpfe da sind. Das Luxusflair stimmt ebenfalls. Apropos Ambiente: Auch in Fahrt heizt der EQC stets konstant und stimmig, das packen nicht alle E-Autos.

Winter-Reichweite? Reicht!

Nun die heikle Frage: Wie weit kommt der EQC im Winter? Horrorgeschichten über «halbe Reichweite» entpuppen sich als Unsinn. Ja, der EQC verliert im Winter Reichweite – aber weniger als befürchtet. Wir kommen auf 319 Kilometer im saisonalen Schnitt gegenüber 387 im Herbst und 367 im Sommer, was den Gesamtschnitt neu auf 362 Kilometer drückt. Ein guter Winter-Wert, selbst wenn wir wegen des Lockdowns nun auch weniger auf der Autobahn unterwegs sind.

Im Winter-Zwischenbericht können wir also Entwarnung geben. Nachdem wir mit dem EQC das Installieren einer Wallbox (Auftaktbericht hier) und Ladehürden auf Fernreisen (Bericht hier) ebenso kennengelernt haben wie die Mercedes-Ladekarte (175'000 Schnellader in Europa, simpel in Handhabung und Abrechnung), lautet unser Frost-Fazit: Ein E-Auto ist auch im Winter ein normales Auto. Nur wärmer.

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