Offiziell fällt die Hülle im August. Aber seit der Premiere der Studie am Genfer Salon im März ist klar: Ehe die A- und S-Klasse stromern, kommt Mitte 2020 als zweites Modell der EQ-Familie von Mercedes nach dem EQC-SUV ein Auto, das gerne als Kurz- und Mittelstrecken-Shuttle gekauft wird: EQV heisst die Elektroversion der V-Klasse.
«Letzte Woche waren wir noch in Nordspanien», erklärt uns Benjamin Kaehler, Leiter eDrive-Vans bei Mercedes, als wir nahe Stuttgart (D) bei letzten Abstimmungsfahrten im EQV mitfahren: «Dort gings insbesondere um die Heisserprobung der Lade- und Batterietechnik.» Optisch ist der Mercedes EQV ausser durch farbenfrohe Beklebung kaum von einer V-Klasse zu unterscheiden. Dito innen: neues Infotainment, das wars.
Gewohntes Raumangebot
Die 300-Kilo-Akkus stecken flach im Boden. «Wir wollten die maximale Flexibilität mit durchgehenden Sitzschienen erhalten», erklärt Kaehler dazu. Die Sitze in drei Reihen sind wie bisher konfigurierbar, ob klimatisierte Einzelsitze, variable Bank oder die vollelektrischen Liegesessel. Ein Businessjet auf Rädern, der jede Menge Gepäck schleppt.
Kein Allrad, aber Power
Nur: Wegen des Platzbedarfs der Akkus wird der in der Schweiz beliebte Allradantrieb vorerst nicht zu haben sein, wenn der EQV nach eVito und eSprinter übrigens auch zum dritten E-Nutzfahrzeug der Schwaben wird. Stattdessen Vorderradantrieb. Und wie! Als Kaehler Gas gibt, gehts mit rund 150 kW (204 PS) und 500 Nm richtig flott ab. Spitze? Wohl 160 km/h. Der EQV bewegt sich mühelos, kein Dieselnageln stört die feine Stille.
Der 100-kWh-Akku soll dem Dreitönner (maximales Gesamtgewicht wohl 3,5 Tonnen) rund 400 Kilometer Reichweite ermöglichen. Klingt gut. Nur günstig dürfte der EQV mit dem XL-Akku kaum werden: Wir rechnen über den Daumen mit mindestens 75'000 Franken.