Auf einen Blick
- Tesla Model Y: Überarbeiteter Bestseller mit verbesserter Qualität und Reichweite
- Neues Design, bessere Materialien und effizienterer Verbrauch im Test
- Preis ab 44’990 Franken, Reichweite bis zu 586 Kilometer
Tesla-Boss Elon Musk (53) liebt Überraschungen. Und eine solche ist seinem E-Auto-Unternehmen Anfang des Jahres wieder mal gelungen. Aus dem Nichts präsentierte der amerikanische Elektrovorreiter das rundum überarbeitete Model Y – das mit Abstand wichtigste Fahrzeug im überschaubaren Tesla-Portfolio. In den Bestsellerlisten fuhr der Stromer 2024 wieder mal allen davon: Nicht nur in der Schweiz und in Europa, auch weltweit war das Model Y im letzten Jahr das meistverkaufte Auto und machte Tesla erneut zum weltgrössten E-Autobauer noch vor China-Gigant BYD.
Die zweite Überraschung erreicht die Blick-Autoredaktion vor rund zwei Wochen: Teslas PR-Abteilung bietet uns als erstes Schweizer Medium überhaupt das Model Y für einen exklusiven dreitägigen Test an, obwohl der Elektro-SUV ursprünglich erst im Sommer bei uns hätte starten sollen. Die Gelegenheit liessen wir uns natürlich nicht entgehen.
Vor der Fahrt
Rein optisch könnte es sich beim rundum überarbeiteten Model Y auch um eine neue Generation handeln: Die schnörkellose Front mit durchgängiger LED-Lichtleiste erinnert an Teslas wuchtigen Cybertruck – das Heck mit ebenfalls markanter LED-Leiste zeigt Muckis. Trotz Längenzuschlag (+6 cm auf 4,79 m) verliert der Kofferraum minimal an Volumen (–20 Liter auf 2138 l), schluckt aber auch dank der wannenartigen Erweiterung unter dem doppelten Ladeboden weiterhin Gepäck für den Familienurlaub. Für Kleinigkeiten wie Ladekabel gibts Platz im vorderen Frunk.
Die Materialqualität im Innenraum ist spürbar besser geworden: Die bequemen Kunstledersitze sind vorne wie hinten beheizbar – in Reihe eins sogar belüftet. Die Alcantara-Bezüge an den Türen wirken hochwertig, neue Dämmstoffe sorgen für angenehme Ruhe. Neu gibts eine rund ums Cockpit laufende Ambientebeleuchtung und in Reihe zwei einen kleinen Acht-Zoll-Touchscreen, an dem auch gezockt oder gestreamt werden kann. Vorne blicken wir wie gewohnt auf den gestochen scharfen Infotainmentbildschirm, über den fast alle wichtigen Funktionen gesteuert werden. Ein Head-up-Display gibts leider immer noch nicht.
Auf der Strasse
Eine praktische Verbesserung gegenüber dem Model 3 fällt uns sofort auf: Statt unnötig komplizierter Blinkertasten am Lenkrad (wo jetzt Fernlicht- und Scheibenwischerfunktion sitzen) gibts einen konventionellen Blinkerhebel. Leider hält allerdings auch im Y die Gangwahl per Swipen am Touchscreen Einzug. Für uns ists zu fummelig und wenig intuitiv, wobei auch die automatische Gangwahl nur selten gelingt. Einmal in Fahrt, weiss das Model Y aber zu überzeugen: Teslas Elektro-One-Pedal-Fahrgefühl bleibt unerreicht, die Beschleunigung von 0 auf Tempo 100 in 4,8 Sekunden im vorläufigen Allrad-Topmodell drückt uns Tesla-like in die Sitze. Gut: Das Fahrwerk ist zwar weiterhin auf der straffen Seite, doch nicht mehr ganz so hart wie beim Vorgänger. Komfortliebhaber kommen im Y aber nach wie vor nicht auf ihre Kosten. Ein Manko, das Tesla nicht ausgemerzt hat, ist der weiterhin riesige Wendekreis, mit dem sich das Model Y in engen Garagen fast eine Nummer grösser und wirklich unhandlich anfühlt.
Antrieb: 2 E-Motoren, 450 PS (331 kW), 1-Gang-Automat, Allrad, Akku 78,4 kWh
Fahrleistungen: 0–100 km/h in 4,8 s, Spitze 201 km/h, Reichweite WLTP/Test 586/520 Kilometer
Masse: L/B/H 4,79/1,92/1,62 m, Gewicht 1997 kg, Kofferraum 2138 Liter
Verbrauch: Werk/Test 14,8/16,5 kWh/100 km = 0/0 g/km CO2, Energieeffizienz B
Preis: ab 52'990 Franken (Basis: Heckantrieb, 220 kW, 62,5 kWh Batterie, ab 44'990 Fr.)
Antrieb: 2 E-Motoren, 450 PS (331 kW), 1-Gang-Automat, Allrad, Akku 78,4 kWh
Fahrleistungen: 0–100 km/h in 4,8 s, Spitze 201 km/h, Reichweite WLTP/Test 586/520 Kilometer
Masse: L/B/H 4,79/1,92/1,62 m, Gewicht 1997 kg, Kofferraum 2138 Liter
Verbrauch: Werk/Test 14,8/16,5 kWh/100 km = 0/0 g/km CO2, Energieeffizienz B
Preis: ab 52'990 Franken (Basis: Heckantrieb, 220 kW, 62,5 kWh Batterie, ab 44'990 Fr.)
Das war gut
Dass Tesla verstanden hat, wie gute E-Autos funktionieren, merken wir einmal mehr am Verbrauch. Während mancher Elektrokleinwagen besonders im Winter mit Verbräuchen jenseits der 20 Kilowattstunden kämpft, müssen wir uns im Y nicht mal anstrengen, um dem Normverbrauch von rund 15 Kilowattstunden nahezukommen. Auf unserer Fahrt über Land, Autobahnen und durch urbane Gebiete liegen wir nur leicht über der Werksangabe, das Display gibt eine Reichweite von 520 Kilometern an – bei höheren Temperaturen dürften wohl auch die maximal möglichen 586 Kilometer keinesfalls unrealistisch sein. Strom getankt wird unterwegs kartenlos und unkompliziert am Supercharger, wo in 15 Minuten Energie für weitere 266 Kilometer in die 78-Kilowattstunden-Batterie fliesst – beim Schnellladen fährt Tesla mittlerweile nicht mehr in der obersten Liga mit, das können Konkurrenten wie Hyundai oder Kia dank 800-Volt-Technik schneller.
Das war schlecht
Teslas Marketingcoup, die Assistenzsysteme als Autopilot zu bezeichnen, fruchtet: Viele Laien denken, dass die US-Stromer längst autonom durch den Verkehr zirkeln können. Elon Musks Präsidentenkumpel Donald Trump (78) würde das als «Fake News» bezeichnen. Selbst mit dem bis zu 7300 Franken (!) teuren «Enhanced Autopilot» fährt das Model Y wie alle Konkurrenten nur teilautomatisiert auf Level 2: Das Auto beschleunigt, lenkt, bremst und wechselt automatisch die Spur, die Hände müssen aber stets am Lenkrad bleiben. Auf der Autobahn funktioniert das System sehr zuverlässig, doch wie schon beim Vorgänger erleben wir im Test sogenannte Angstbremsungen: So erkennt das Auto gelegentlich eine Gefahr, wo keine ist – etwa bei Fahrzeugen, die auf dem Beschleunigungsstreifen auf die Autobahn auffahren –, und bremst unerwartet ab. Das ist nicht nur unangenehm, sondern kann für dahinter fahrende Autos zur echten Gefahr werden.
Das bleibt
Auch 13 Jahre nach dem Gamechanger Model S legt Tesla die Latte im Elektrosegment hoch. Vor allem bei Verbrauch und Fahrgefühl kann das Model Y im Test voll überzeugen. Der optisch aufgefrischte Bestseller gefällt innen mit deutlich gehobenem Qualitätsniveau und weiterhin riesigem Platzangebot. Und auch die Preise des Familien-SUV bleiben fair: Die getestete Topversion mit grösserem Akkupaket steht ab 52’990 Franken im Onlinekonfigurator, mit kleinerer Batterie (Reichweite 500 km) und Heckantrieb gehts ab 44’990 Franken los. Wer heute bestellt, kann sein neues Model Y im Mai entgegennehmen, die günstigeren Versionen frühestens ab Juni.
Spiele live mit und gewinne bis zu 1'000 Franken! Jeden Dienstag, Mittwoch und Donnerstag ab 19:30 Uhr – einfach mitmachen und absahnen.
So gehts:
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