Auf einen Blick
- Tesla plant günstigeres Modell Q für unter 30'000 Dollar
- Neuer Mini-SUV könnte bereits im ersten Halbjahr 2025 starten
- Model Q soll 30 Prozent leichter als Model Y werden und bis zu 550 km Reichweite haben
Um kaum ein Auto ranken sich derzeit mehr Gerüchte als um den sogenannten «Baby-Tesla». Pläne für das lang ersehnte Einstiegsmodell des US-E-Auto-Pioniers hatte Tesla-Boss Elon Musk (53) schon vor Jahren offengelegt. Einst nannte Musk das Ziel, dank des von der Presse abwechslungsweise als Model 2 oder Q getauften Modells rund 20 Millionen Stromer im Jahr 2023 zu verkaufen. Damit wäre Tesla im letzten Jahr der grösste Autobauer der Welt gewesen.
So hoch die Ziele einst waren, so tief enttäuscht liess Musk seine Fans immer wieder zurück: Im März 2023 hiess es nach langer Funkstille, der Billig-Tesla starte bereits Anfang 2025. Einige Monate später krebste der Unternehmer zurück und sprach von einem Produktionsstart «gegen Ende 2025» – frühestens. Und Ende Oktober 2024 schliesslich schien das Projekt Günstigstromer bei Tesla endgültig vom Tisch: «Ein reguläres 25'000-Dollar-Modell wäre sinnlos und albern. Es würde völlig im Widerspruch zu dem stehen, woran wir glauben.»
Mini-SUV für unter 30'000 Dollar
Doch da Widerspruch bekanntlich Elon Musks zweiter Vorname ist, nimmt die Geschichte um das neue Einstiegsmodell eine erneute Wendung. Zwar sei ein klassischer Kleinwagen unterhalb der Limousine Model 3 tatsächlich vom Tisch. Doch dafür stehe ein kleinerer Elektro-Crossover unterhalb des weltweiten Bestsellers Model Y offenbar in den Startlöchern. Das behauptete laut «Auto, Motor und Sport» kein Geringerer als Travis Axelrod, seines Zeichens Leiter der Finanzkommunikation bei Tesla, an einem Investoren-Treffen mit der Deutschen Bank. Demnach könnte der als Model Q bezeichnete Mini-SUV schon im ersten Halbjahr 2025 in den USA für weniger als 30'000 Dollar (rund 26'600 Fr.) starten. Sogar ein Preis von weniger als 25'000 Dollar (22'160 Fr.) wird genannt.
Laut Global China EV soll das Model Q auf der «neuesten Plattform» von Tesla aufbauen und unter dem Codenamen «Redwood» entwickelt worden sein. Bei einer Gesamtlänge von knapp vier Metern soll der Crossover rund 30 Prozent leichter werden als das 4,75 Meter lange und knapp zwei Tonnen schwere Model Y. Dabei soll die Herstellung des Model Q dank neuer Produktionsanlagen bis zu 50 Prozent weniger kosten als der Bau des Model 3.
Günstig-Akkus drücken Preise
Den günstigen Einstiegspreis will Tesla auch mit dem konsequenten Einsatz von Lithium-Eisenphosphat-Batterien (LFP) erreichen. Die widerstandsfähigen Akkus, die schon in einigen Model 3 und Y zum Einsatz kommen, sind deutlich günstiger als die heute meist von Tesla verwendeten Nickel-Mangan-Kobalt-Zellen, deren Rohstoffe immer wieder in der Kritik stehen. Höchstwahrscheinlich dürfte das Model Q in zwei unterschiedlichen Akkugrössen (53 und 75 kWh) als sparsame Single- oder kraftvolle Dualmotor-Variante angeboten werden. Je nach Version scheinen Reichweiten zwischen 350 und 550 Kilometern realistisch.
Ob Tesla das lang ersehnte Model Q tatsächlich 2025 auf den Markt bringt, glauben Fans und Investoren wohl erst, wenn die ersten Fahrzeuge tatsächlich in den Showrooms eintreffen. Zu oft wurden die Erwartungen nicht erfüllt, die Versprechen nicht gehalten. Doch wie immer hat Elon Musk die Ziele hochgesteckt: 2025 soll Teslas Fahrzeugabsatz um 25 bis 30 Prozent steigen. Ohne ein neues Modell dürfte das kaum zu schaffen sein.