Erste Fahrt im Flaggschiff Vanquish mit 835 PS
Was kann Aston Martins neuer Super-Bolide?

Auch Aston Martin feiert den V12, solange es noch geht: Der neue Vanquish der dritten Generation lässt als Flaggschiff der britischen Traditionsmarke 835 PS auf die Hinterräder los. Blick ging auf Testrunde.
Publiziert: 11.11.2024 um 11:00 Uhr
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Aktualisiert: 11.11.2024 um 11:14 Uhr
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Das ist der neue Vanquish: Auch Aston Martin mag beim Wettstreit der Supersportwagen nicht hintenanstehen.
Foto: Zvg

Auf einen Blick

  • Aston Martin präsentiert den stärksten Vanquish aller Zeiten
  • Das Modell hat ein serienmässig ein Panorama-Glasdach und eine luxuriöse Innenausstattung
  • Der Vanquish leistet 835 PS und erreicht 345 km/h
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
Roland Löwisch

Schöner, stärker, schneller, teurer: Derzeit überbieten sich die Hersteller hochklassiger Seriensportwagen geradezu mit ihren neu lancierten Top-Modellen. Mit Fahrleistungen, die fast immer alles bislang Dagewesene in den Schatten stellen. Aston Martin macht keine Ausnahme: Die neue dritte Generation des Vanquish (Englisch für «Bezwinger») steht als eigenständiges Modell an der Spitze der Aston-Modellpalette. Zurecht: Ein völlig neu entwickelter 5,2-Liter-V12-Biturbo sorgt für 835 PS (614 kW) und 1000 Nm maximales Drehmoment – alles für die Hinterachse. Über mehr Power verfügte noch kein Serien-Aston.

Das sorgt für den Sprint von 0 auf 100 km/h in 3,3 Sekunden und eine Höchstgeschwindigkeit von 345 km/h. Wie die neuen Modelle von DB12 und Vantage basiert auch der Vanquish auf einer Karosseriestruktur aus Verbundaluminium mit Doppelquerlenker-Vorderradaufhängung und Mehrlenker-Hinterradaufhängung. Damit die Konstruktion die ganze Kraft verträgt, sorgen diverse Traversen und Streben für mehr Steifigkeit.

Die Maschine braucht Frischluft

Optisch bleibt Chefdesigner Marek Reichman beim Vanquish der Tradition treu, auch wenn der Grill riesig ausfällt, denn die Maschine braucht Frischluft. Hinten fällt das abrupt endende Kamm-Heck mit integriertem Heckspoiler auf, der für aerodynamische Balance und für einen Abtrieb von 120 Kilo sorgt. Ein reines Stilelement ist das Schild am Heck, das aus Kohlefaser oder in Wagenfarbe individuell gestaltet werden kann.

Erstmals sorgt ein serienmässiges Panorama-Glasdach für Licht im Innenraum – man kann sein Dach aber auch aus Carbon ordern. Leder überall – sogar die Schieber für die Spiegel in den Sonnenblenden sind mit Tierhaut verkleidet. Knöpfe, Schalter und angenehm kleine Drehregler aus Aluminium befriedigen den Spieltrieb, Digitalverliebte können auch per Touchscreen bedienen. Am wichtigsten: der Startknopf mit dem Rändelrad drumherum, das über die Fahrmodi entscheidet.

Kein künstlicher Krach

Ausser Nässe, GT, Sport und Sport lässt sich auch eine individuelle Lieblingseinstellung konfigurieren. Schon im GT-Modus umkurvt der Vanquish locker langsame Trucks und bummelnde Wohnmobile. Noch besser klappt das in den sportlichen Modi, wobei sich auch immer Sound (lauter!), Fahrwerk (straffer!), Lenkung (direkter!), Gasannahme (schneller!) und Gangwechsel (werden höher ausgedreht) ändern. Pluspunkt: Immer tönt der Vanquish natürlich ohne künstlich verstärkt herumzubollern und zu pöbeln. Genuss ist angesagt, nicht die grosse Pose.

Auf der Testrunde durch die sardischen Berge überzeugen die optionalen Sportsitze mit angenehmer Festigkeit und ausgezeichnetem Seitenhalt. Die Lenkung ist sehr direkt, das elektronische Differenzial an der Hinterachse sorgt für perfekte Traktion unter allen Bedingungen und das elektronische Stabilitätsprogramm ESP bietet vier vordefinierte Modi (Ein, Strecke, Aus, Nass). Aber Finger weg auf öffentlichen Strassen.

Aston Martin Vanquish

Antrieb: 5,2-Liter-V12-Biturbo-Benziner, 835 PS (614 kW), 1000 Nm@2500–5000/min, 8-Gang-Automatikgetriebe, Hinterradantrieb
Fahrleistungen: 0 bis 100 km/h in 3,3 s, Spitze 345 km/h
Masse: L/B/H 4,85/2,12/1,29 m, Leergewicht 1774 kg, Kofferraum 248 l
Umwelt: Verbrauch 13,7 l/100 km, 312 g/km CO₂, Energieeffizienz noch nicht bekannt
Preis: noch nicht bekannt

Antrieb: 5,2-Liter-V12-Biturbo-Benziner, 835 PS (614 kW), 1000 Nm@2500–5000/min, 8-Gang-Automatikgetriebe, Hinterradantrieb
Fahrleistungen: 0 bis 100 km/h in 3,3 s, Spitze 345 km/h
Masse: L/B/H 4,85/2,12/1,29 m, Leergewicht 1774 kg, Kofferraum 248 l
Umwelt: Verbrauch 13,7 l/100 km, 312 g/km CO₂, Energieeffizienz noch nicht bekannt
Preis: noch nicht bekannt

Bassig grollend setzt der Vanquish bei Überholspurts an, doch beim Race Start genehmigen sich die 1774 Kilo dann doch eine gefühlte Gedenksekunde, bis sie sich vehement in Bewegung setzen. Eine serienmässige Carbon-Keramik-Bremse ist inzwischen klassenüblich – sie soll von 100 km/h auf 0 einen Bremsweg von weniger als 30 Metern garantieren. Das Achtgang-Automatikgetriebe gibt sich gentlemanlike geschmeidig und spart sich Zwischengasstösse – ganz anders als zum Beispiel beim Konkurrenten Ferrari 12cilindri, wo man jeden Schaltvorgang im Rücken und im Ohr spürt.

Nur 1000 Exemplare pro Jahr

Schweizer Preise sind noch nicht offiziell; derzeit kann aber bereits ein Vanquish an der Auto Zürich (bis 10. November) bewundert werden. Typisch britische Zurückhaltung zeigt Aston Martin bei den Stückzahlen: Keine 1000 Vanquish sollen pro Jahr vom Band laufen. Ob das erhoffter Exklusivität, begrenzten Kapazitäten oder dünner Nachfrage geschuldet ist, bleibt offen.

Geld zumindest kann der Sportwagenbauer gebrauchen – und Geldgeber Lawrence Stroll (65) tut alles dafür: Positionierung im Superluxusbereich, Erneuerung des Modellportfolios, als einziger Hersteller Präsenz in allen wichtigen Rennserien – Formel 1, GT-Rennsport und ab 2025 auch mit einem Hypercar in der Langstreckenweltmeisterschaft. Jetzt muss nur noch die Konkurrenz bezwungen werden.

Auto Zürich 2024 – Das musst du wissen

Es ist der grösste Auto-Event des Jahres: Nach dem Aus für den Genfer Autosalon ist die Auto Zürich die wichtigste Messe rund um Neuwagen und Auto-Mobilität. Mit über 60 Marken zeigt in diesem Jahr eine Rekordzahl an Ausstellern in der Messe Oerlikon, welche Modelle gerade frisch in die Händler-Schauräume gerollt sind oder in Kürze rollen werden.

Die perfekte Gelegenheit, Marken und Modelle zu vergleichen und sich umfassend zu informieren – oder die Traumwagen der exklusiven Edel-Marken oder im Oldtimer-Bereich zu bestaunen.

Datum/Öffnungszeiten: 7. bis 10. November, 10 bis 21 Uhr (Sa/So 10 bis 19 Uhr)
Ort: Messe Zürich
Eintrittspreise: Erwachsene 21 Franken; AHV/IV-Bezüger 12 Franken; Schüler/Studierende/Lernende 10 Franken; Abendtickets (Do/Fr ab 18 Uhr) 14 Franken; Familientickets (2 Erwachsene, 1–4 Kids bis 16 Jahre) 39 Franken; Dauerkarte 35 Franken
Infos: www.auto-zuerich.ch

Auto Zürich

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Datum/Öffnungszeiten: 7. bis 10. November, 10 bis 21 Uhr (Sa/So 10 bis 19 Uhr)
Ort: Messe Zürich
Eintrittspreise: Erwachsene 21 Franken; AHV/IV-Bezüger 12 Franken; Schüler/Studierende/Lernende 10 Franken; Abendtickets (Do/Fr ab 18 Uhr) 14 Franken; Familientickets (2 Erwachsene, 1–4 Kids bis 16 Jahre) 39 Franken; Dauerkarte 35 Franken
Infos: www.auto-zuerich.ch


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