Erste Fahrt im Cupra Born VZ
Der fährt VW einfach davon

VW hat eine Sportversion des Kompakt-Stromers ID.3 angekündigt – aber Cupra liefert jetzt schon: Der neue Born VZ basiert zwar auf der gleichen Technik, aber kommt mit mehr Leistung, höhere Reichweite und mehr Tempo. Blick drehte eine Runde.
Publiziert: 13.06.2024 um 13:15 Uhr
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Aktualisiert: 26.06.2024 um 16:26 Uhr
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Die Seat-Tochter Cupra macht ihrem Kompakt-Stromer Born Beine: Die neue Sportversion namens VZ ist stärker, schneller und kommt weiter.
Foto: Zvg
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Andreas FaustLeitung Auto & Mobilität

Übersetzt heisst er «gesägter Berg». Und genau so sieht das Massiv des Montserrat im Hinterland Barcelonas (E) auch aus. Als hätte ein Riese ihn irgendwohin geworfen, ragt der Felsklotz aus der Ebene. Wie verknotete Wollfäden winden sich schmale Strassen um seine Flanken – ein perfektes Revier für Cupras neuen Kompaktsportler Born VZ.

Vor fast drei Jahren lancierte die Schwester der VW-Konzernmarke Seat den rein elektrischen Fünfplätzer Born. Die Technik-Basis steuerte VWs ID.3 bei, aber bei Interieur, Fahrwerk und Fahrleistungen legte Cupra immer eine Schippe drauf. Immer wieder kündigte VW mehr Antriebsversionen für seinen ID.3 an – aber bis heute blieb es noch bei einer Version mit 204 PS (150 kW). Dafür prescht Cupra jetzt schon mit dem Born VZ vor.

Mehr Leistung, mehr Reichweite

Zwar bleibts beim Hinterradantrieb, aber der liefert jetzt üppige 326 PS (240 kW) und lässt den Fünfplätzer in 5,6 Sekunden auf Tempo 100 spurten. Überraschend: Die Spitze liegt bei 200 km/h – total egal in der Schweiz, aber ein Statement gegenüber der Konzern-Hauptmarke VW: Für deren Stromer ist bei 180 km/h Schluss.

Auch bei der Batterie legt Cupra mit zwei Kilowattstunden (kWh) Mehrkapazität nach. Der Born VZ kommt auf 79 kWh netto, die für knapp 600 Kilometer Reichweite genügen – jedenfalls auf dem Papier nach WLTP-Messzyklus. Ausserdem verträgt der Akku beim Gleichstrom-Schnellladen maximal 185 Kilowatt (kW) Ladeleistung und übertrumpft auch hier die allermeisten Stromer im VW-Konzern.

Cupra Born VZ

Antrieb Elektromotor, 326 PS (240 kW), 545 Nm@1/min, 1-Gang-Getriebe, Hinterradantrieb, Akku 79 kWh netto, Laden AC/DC 11/185 kW
Fahrleistungen 0–100 km/h in 5,6 s, Spitze 200 km/h, Reichweite WLTP 599 km
Masse L/B/H 4,32/1,81/1,54 m, Gewicht 1840 kg, Laderaum 385 l
Umwelt WLTP noch nicht bekannt, 0 g/km CO₂ lokal, Energieklasse noch nicht bekannt
Preis noch nicht bekannt

Antrieb Elektromotor, 326 PS (240 kW), 545 Nm@1/min, 1-Gang-Getriebe, Hinterradantrieb, Akku 79 kWh netto, Laden AC/DC 11/185 kW
Fahrleistungen 0–100 km/h in 5,6 s, Spitze 200 km/h, Reichweite WLTP 599 km
Masse L/B/H 4,32/1,81/1,54 m, Gewicht 1840 kg, Laderaum 385 l
Umwelt WLTP noch nicht bekannt, 0 g/km CO₂ lokal, Energieklasse noch nicht bekannt
Preis noch nicht bekannt

Grosser Sport, mässige Aussicht

Auf der Testtour rund um den gesägten Berg liefert der Born VZ eine grosse Show: Leistung gibts im Überfluss; er lenkt wieselflink. Trotz für ein 4,30-Meter-Auto hohem Gewicht – immerhin 1840 Kilogramm – untersteuert er kaum, schiebt also in Kurven nicht nervig nach aussen. Natürlich federt und dämpft er dank schärferer Abstimmung der Hinterachse und grossen 20-Zoll-Rädern eher sportlich-kernig, aber wird dabei nie unangenehm.

In den nur für den VZ konzipierten Vordersitzen klemmt man mit perfektem Seitenhalt und hält auch längere Strecken locker aus. Auf dieser Berg- und Talbahn blieben wir natürlich deutlich über dem Werksverbrauch, aber nach 50 Kilometern flotter Fahrt gabs noch Strom für 380 weitere Kilometer. Aber eins nervt: Fahrerinnen und Fahrer über 1,80 Meter Körpergrösse gucken in Linkskurven bei perfekt eingestelltem Sitz nicht in die Kurve hinein, sondern vor A-Säule und Aussenspiegel – und dahinter könnten sich komplette Lastwagen verstecken.

Spezielle Zutaten im VZ-Interieur

Ausser dem grösseren Infotainment-Touchscreen mit neu 12,9-Zoll-Diagonale, den Sitzen und deren Bezügen wurde im schon im normalen Born properen Interieur für den VZ nichts geändert: Die Platzverhältnisse sind üppig und fast Mittelklasse-mässig, das zahlreich in den Verkleidungen steckende Hartplastik wurde geschickt getarnt und die Atmosphäre wirkt in positivem Sinne nüchterner als im demnächst startenden elektrischen Tavascan mit seinem Drachenschuppen-Design. Bravo: Endlich sind die Slider genannten Rinnen, mit denen man per Fingerwisch Klima-Temperatur und die Lautstärke des Sennheiser-Soundsystems einstellt, beleuchtet.

Blick-Fazit: Dieser Cupra fährt VWs ID.3 davon. Dessen GTX-Version mit mehr Leistung ist zwar schon angekündigt, aber bleibt in den Technikdaten dennoch hinter dem Born VZ zurück. Mit ihm gleichauf wird in einigen Wochen erst der ID.3 GTX Performance unterwegs sein. Bestellen kann man den neuen Cupra ab Juli; dann dürfte es auch die Preise geben. Ausgeliefert wird aber erst ab dem dritten Quartal 2024.

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