Das ist der neue Toyota Aygo X
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Cityflitzer im SUV-Look:Das ist der neue Toyota Aygo X

City-Flitzer Toyota Aygo X im ersten Test
Endlich ein SUV für die Stadt

Mit seinem Winzling Aygo X will Toyota einen handlichen und erschwinglichen Stadtflitzer mit neuem Konzept anbieten. SUV-Look und Zweifarblackierung sollen für eine coolen Auftritt sorgen. Blick ist den Toyota-Mini schon gefahren.
Publiziert: 04.04.2022 um 17:27 Uhr
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Aktualisiert: 06.04.2022 um 23:02 Uhr
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Mit dem Aygo X (gesprochen Cross) bringt Toyota die dritte Auflage seines City-Flitzers.
Foto: Jayson Fong
Martin A. Bartholdi

Unsere Städte sind nicht für SUVs gemacht. Aber wer sagt denn, dass SUVs nur im XL-Format funktionieren? Ab sofort rollt der Toyota Aygo X (gesprochen Cross) durch die Schweiz. Er ist nach neben dem Suzuki Ignis und Dacia Spring einer der kleinsten SUV der Welt. Also für unsere Innenstädte gemacht.

Dabei handelt es sich aber nicht etwa um eine Crossover-Version des seit 2014 gebauten zweite Auflage des Aygo. Der X ist der Nachfolger und damit die dritte Auflage des Toyota-Winzlings. Bisher lief der Aygo gleich im Dreierpack mit den im Prinzip baugleiche Citroën C1 und Peugeot 108 vom Band. Aber jetzt ist fertig mit der Kooperation – Toyota macht alles alleine beim Aygo. Den nötigen Style statt bisherigem Einheits-Look liefern der robuste Offroader-Look und etwas mehr Bodenfreiheit. Die nach Gewürzen (Chilli = Rot, Kardamom = Grün, Ingwer = Beige, Wacholder = Blau) benannten Zweifarb-Lackierungen sorgen für einen pikanten Auftritt.

Bleibt handlich

Der Aygo X wirkt nicht nur wuchtiger, sondern wurde auch grösser. Er wächst um 235 Millimeter in die Länge auf 3,7 Meter. Er wird auch 125 Millimeter breiter (1,74 m) und wegen des Plus an Bodenfreiheit auch 65 Millimeter höher (1,53 m). Zusammen mit der um 55 Millimeter höhere Sitzposition sitzen wir nun auf Augenhöhe mit Velofahrerinnen und Fussgängern. Das sorgt für beste Übersicht.

Toyota Aygo X

Antrieb 1.0-R3-Benziner, 72 PS (53 kW), 93 Nm@4400/min, 5-Gang-Handschaltung oder CVT-Automat, Front
Fahrleistungen 0–100 km/h in 14,8 bis 14,9 s, Spitze 151 bis 158 km/h
Masse L/B/H 3,70/1,74/1,53 m, 1045 kg, Ladevolumen 231-829 l
Verbrauch Werk 4,7 l/100 km, 107 g/km CO₂, Energie A
Preis ab 17'900 Fr.

Antrieb 1.0-R3-Benziner, 72 PS (53 kW), 93 Nm@4400/min, 5-Gang-Handschaltung oder CVT-Automat, Front
Fahrleistungen 0–100 km/h in 14,8 bis 14,9 s, Spitze 151 bis 158 km/h
Masse L/B/H 3,70/1,74/1,53 m, 1045 kg, Ladevolumen 231-829 l
Verbrauch Werk 4,7 l/100 km, 107 g/km CO₂, Energie A
Preis ab 17'900 Fr.

Wir steigen bequem ohne Verrenkungen ein – noch ein Vorteil des SUV-Konzeptes. Vorne gibts ein ausgezeichnetes Raumgefühl. Etwas enger geht es in der zweiten Sitzreihe zu und her. Schon die Türöffnung ist sehr schmal – ziemlich eng, der Einstieg. Klar, dort sitzen eher Kinder, aber die Platzverhältnisse sind klassenüblich. Unpraktisch ist aber, dass sich die Hintertüren nicht weit öffnen lassen – der Zugang für Eltern zur Kindersitzmontage ist knapp. Aber der Aygo X ist eben auch kein Erstauto für Familien, sondern eher der Zweitwagen für die Stadt. Das Ladevolumen von 231 bis 829 Liter geht für die Klasse in Ordnung.

Wird komfortabler

Trotz des SUV-Looks gibts den Aygo X nur mit Frontantrieb. Aber 4x4 brauchts auch nicht, um im Stadtdschungel mal ein Trottoir zu erklimmen. Auch die Motorenwahl ist simpel. Es gibt einen Einliter-Dreizylindermotor mit 72 PS (53 kW), ohne Turbo oder Hybridmodul. Entsprechend braucht der Benzinmotor höhere Drehzahlen und wird gerade an Steigungen etwas lauter. Dabei spielt es keine Rolle, ob wir die 5-Gang-Handschaltung oder die stufenlose CVT-Automatik fahren. Mit den Drehzahlen steigt leider auch der Verbrauch: Toyota gibt ihn theoretisch mit 4,7 Litern an, aber in der Praxis dürfte es etwas mehr werden.

Mit der Handschaltung fährt sich der Aygo X etwas spritziger, und es lassen sich zwischen je nach Ausstattung 1200 oder 1400 Franken sparen. Aber gerade in der Stadt empfiehlt sich eher die Automatik. Sie ist deutlich komfortabler als das bisherige automatisierte Schaltgetriebe. Kein Ruckeln, kein Zucken – gleichmässig rollt der Aygo auf der Testrunde durch Barcelona (Spanien).

Wird moderner

Toyota Schweiz erwartet, dass beide Getriebe-Varianten je die Hälfte der Verkäufe ausmachen. Für 2022 sind rund 900 Aygo X angepeilt, das wären 50 Prozent mehr als letztes Jahr vom Vorgänger. Die Chancen stehen gut, denn Peugeot 108 und Citroën C1 werden keine Nachfolger erhalten.

Dazu sind die meisten Konkurrenten wie das Trio Seat Mii, Skoda Citigo und VW Up, der Renault Twingo oder der Fiat Panda schon etwas in die Jahre gekommen. Eine Elektroversion steht bei Toyota aber nicht zur Debatte – ausreichend grosse Batterien lassen sich in Kleinstwagen kaum unterbringen. Und sprengen den knapp kalkulierten Kostenrahmen. Weil deshalb viele Mini-Flitzer keine Nachfolger bekommen, dürfte der Toyota Aygo X mit seinen zahlreichen Assistenten und 9-Zoll-Touchscreen fürs Multimediasystem einige Kunden gewinnen. Der Mini-SUV ab 17'900 Franken rollt ab sofort durch die Schweizer und ist sicher nicht zu gross für unsere Städte.


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