BMW, Lamborghini, Mercedes-AMG: Diese Marken spuken oft Neulenkenden durch den Kopf, wenn sie an ihr erstes Auto denken. Lauter Traumautos, für die aber oft das nötige Geld fehlt. Denn wer frisch den Fahrausweis in der Tasche hat, steht meist noch am Anfang des Berufslebens – da liegen solche Boliden einfach nicht im Budget.
Deshalb sind Neuwagen-Käuferinnen auch meist mehr als 30 Jahre älter als Fahranfänger. Die Marke mit den jüngsten Kunden ist seit Jahren Seat mit einem Durchschnittsalter von Anfang 40. Aber viele Mitbewerber liegen deutlich über 50 beim Altersdurchschnitt ihrer Kundinnen. Das ist selbst bei Marken mit jugendlichem Image wie Mini so: Der günstigste Mini für Junge sei – eine Occasion, heisst es bei der BMW-Tochter.
Aber: Auf welche Modelle schauen Neulenker, wenns um das erste Auto geht? Das britische Vergleichsportal für Versicherungen Quotezone hat die Suchanfragen von Fahranfängern europaweit analysiert. Wenig überraschend: Unter den elf Modellen sind nur Klein- und Kompaktwagen. Und: Keine Spur von BMW, Lamborghini oder Mercedes-AMG.
Platz 10: Citroën C1
Citroëns Kleinster rangiert auf Platz 10 der meistgesuchten Autos für Neulenker. Der Dreitürer mit schnatterndem 72-PS-Dreizylinder teilt sich die Technik mit dem Peugeot 108 und Toyotas Aygo, läuft aber bald aus, weil die drei Marken künftig bei ihren Mini-Modellen getrennte Wege gehen. Aber noch gibts ihn für ab 16'900 Franken.
Platz 9: VW Golf
Europas Bestseller seit Jahrzehnten ist zwar in der allgemeinen Kundengunst hinter VW-SUVs und -Stromer zurückgefallen, schaffts bei den Fahranfängern aber noch auf Platz 9. Dazu dürfte auch beitragen, dass es dank riesiger Verkaufszahlen viele zahlbare Occasionen gibt. Neu kostet er ab 30'300 Franken.
Platz 8: Toyota Aygo
Im Trio mit Citroën C1 und Peugeot 108 rollte Toyotas Kleinster ab 2014 zu uns. Technisch ist er ebenfalls mit einem 72 PS starken Benziner unterwegs. Den behält auch sein noch für 2022 angekündigter Nachfolger. Aber der wird zum Mini-Crossover auf eigener Plattform, die Toyota nicht mehr mit anderen Marken teilen wird. Noch gibts ihn ab 14'900 Franken.
Platz 7: Skoda Fabia
Frisch lanciert im vergangenen Jahr, dürfte der aktuelle Fabia noch weniger ein Thema für Fahranfänger sein. Aber die Vorgänger verkauften sich gut und überzeugen bis heute mit einem Tick mehr Platz als in vergleichbaren Autos. Und es gab sogar einen Kombi mit riesigem Laderaum. Die aktuelle Generation kostet neu mit 65 PS ab 16'840 Franken.
Platz 6: Dacia Sandero
Mit dem Sandero startete die rumänische Renault-Tochter 2008 mit einem echten Preisbrecher. Bei der aktuellen Modellgeneration, die 2020 startete, hat das Einstiegsmodell im Kompaktformat technisch allerdings deutlich zur Konzernmutter aufgeholt. Bei Neulenkern liegt er auf Platz 6 – und in der Schweiz gibts ihn ab 9990 Franken.
Platz 5: Opel Corsa
Opels aktuell Kleinster flitzt seit 2020 auch rein elektrisch durch die Städte. Diese Generation dürfte damit für die allermeisten Neulenker preislich ausser Reichweite sein, aber als Occasion schafft es der Corsa auf Platz 5 im Ranking. Mit einem 75 PS starken Benziner kostet der aktuelle Fünftürer ab 20'280 Franken. Aber für Junglenker gibts ja auch Gebrauchte.
Platz 4: Seat Ibiza und Toyota Yaris
Ein Kleinwagen-Duo teilt sich den vierten Platz: Seats Ibiza teilt sich seit jeher viele Teile mit VW Polo und Skoda Fabia, aber punktete immer mit dem deutlich fetzigeren Design – das dürfte ihn auch für Junge attraktiv machen. Und Toyotas Yaris war lange Zeit der einzige Kleinwagen mit Hybridantrieb auf dem Markt – das spart Spritgeld. Die jeweils aktuellen Modelle dürften mit ab 19'000 (Seat Ibiza), bzw. ab 17'900 Franken (Toyota Yaris) aber einen Zustupf von den Eltern nötig machen.
Platz 3: Ford Fiesta
Auf Platz 3 schaffts ein Klassiker unter den auf jugendlich getrimmten Kleinwagen: Seit 46 Jahren fegt der Ford Fiesta um die Ecken. Die aktuelle Generation wurde gerade frisch überarbeitet und kostet neu ab 16'800 Franken. Aber beim Onlinemarktplatz Autoscout24 gibts rund 500 Occasionen zu Junglenker-freundlicheren Preisen.
Platz 2: Renault Clio
Sparmeister, Rallye-Bolide und Mini-Rennwagen mit Sechszylinder – das alles war der Renault Clio in den 32 Jahren seit seiner Lancierung. Zugegeben, der Racer mit V6-Motor ist nichts für Neulenker. Weder beim Fahrverhalten, noch beim Preis – schliesslich wurden nur knapp 3000 Stück gebaut. Neu gibts den Zweiplatzierten ab 20'500 Franken mit Hybrid.
Platz 1: Fiat 500
Absoluter Favorit bei den Junglenkern ist eine Ikone des italienischen Lifestyles: Im Jahr 2007 reanimierte Fiat den legendären Cinquecento – und baut ihn seitdem in immer neuen Versionen praktisch unverändert immer weiter. Schliesslich ist er noch immer das meistverkaufte Modell der Marke und punktet noch immer mit seiner niedlichen Front. Als Hybrid kommt er ab 14'390 Franken.
