Blick-Spritztour: Seat Ibiza
Ganz schön alt, aber taufrisch

Als Seat vor sieben Jahren den aktuellen Ibiza lancierte, waren E-Autos noch Exoten. Wie fährt sich solch ein klassischer Kleinwagen heute? Auf Spritztour im Sondermodell zum 40. Geburtstag.
Publiziert: 22.07.2024 um 11:02 Uhr
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Seats aktuelle Ibiza-Generation rollte 2017 zu uns. Verflixtes siebtes Jahr? Wir waren unterwegs im Sondermodell zum 40. Geburtstag des Ibiza. Anniversary Limited Edition heisst es.
Foto: Zvg
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Andreas FaustLeitung Auto & Mobilität

Flott, cool, aber trotzdem bezahlbar: Als die aktuelle Generation des Seat Ibiza 2017 startete, rollte sie mit straffem Fahrwerk und scharfem Design mitten ins Herz des Markenimages. Doch seit sich Schwesterchen Cupra vom Nesthäkchen zur Diva entwickelt hat, trägt Seat eher Grau. Wie das Sondermodell Anniversary Limited Edition: Vor 40 Jahren rollte der Ur-Ibiza zu den Händlern – damals das allererste Modell, das der spanische Autobauer nicht bei Fiat abgeguckt hatte.

Scharf schaut er noch immer aus, und auch das Interieur kann sich sehen lassen. Hartplastik? Logisch, wir sind im Kleinwagen-Segment. Trotzdem trägt er einen beinahe intuitiv bedienbaren Touchscreen fürs Infotainment und digitale Instrumente – Letztere sind ja auch günstiger als analoge. Pluspunkt: nostalgische Regler für die Klimaanlage. Leider nicht für die Lautstärke, aber diesen Job übernehmen echte Lenkradtasten statt Touchflächen genauso gut.

Flotte Fahrleistungen – auch ohne Elektro

Nur noch zwei Motoren sind in der Antriebspalette übrig. Schon der 115-PS-Dreizylinder-Benziner fetzt, liefert immer genug Leistung und dreht flink hoch. Typisch Doppelkupplungsgetriebe ist die Gedenksekunde beim Anfahren – wer per Gaspedal etwas nachhelfen will, bringt ab und zu die Vorderräder zum Scharren. Aber das Fahrwerk ist noch immer top, bietet Restkomfort für Temposchwellen im Wohnquartier und flinkes Einlenken auf der Landstrasse. Nicht mehr in die Preiskalkulation passte ein Mildhybrid-System – ohne elektrische Hilfe spürt man die hohen Drehzahlen an der Tankstelle: Der Spritztour-Verbrauch lag 0,8 Liter über der Werksangabe.

Seat Ibiza Anniversary Limited Edition

1,0-l-R3-Turbobenziner, 115 PS (85kW), 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe, Frontantrieb, 0-100 km/h in 9,9 s, Spitze 198 km/h, Verbrauch Werk/Test 5,5/6,3 l/100 km, CO2 126 g/km, Energieeffizienz C, Preis ab 28'550 Franken, Testwagen (inkl. Optionen Digital-Cockpit, Überwachungspaket, Sonderfarbe) 30'450 Franken.

1,0-l-R3-Turbobenziner, 115 PS (85kW), 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe, Frontantrieb, 0-100 km/h in 9,9 s, Spitze 198 km/h, Verbrauch Werk/Test 5,5/6,3 l/100 km, CO2 126 g/km, Energieeffizienz C, Preis ab 28'550 Franken, Testwagen (inkl. Optionen Digital-Cockpit, Überwachungspaket, Sonderfarbe) 30'450 Franken.

Blick-Fazit: Noch günstig, leicht, praktisch – dieser Ibiza erinnert an das Gute im klassischen Kleinwagen. Zumal in diesem Segment die Stromer gerade erst anrollen. Doch dem kleinsten Seat könnte das letzte Stündlein schlagen, wenn im November 2026 die Abgasnorm Euro 7 in Kraft tritt. Um die zu erfüllen, müsste Mutter VW noch mal in den Antrieb investieren und den Ibiza wohl höher einpreisen – vielleicht zu hoch fürs Kleinwagen-Segment. Dabei ist er mit 40 im allerbesten Alter. Wir würden ihn vermissen.

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