Zu nackt, zu laut, zu gruusig
Diese 9 Fehler machen Camping-Anfänger

Campen boomt wie nie zuvor! Doch bei den ungezwungenen Ferien im Freien müssen Camperinnen und Camper gewisse Regeln einhalten, um den Platzfrieden nicht zu gefährden. Die folgenden neun Fehler sind typisch für Camping-Neulinge.
Publiziert: 13.05.2024 um 11:00 Uhr
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Aktualisiert: 13.05.2024 um 16:14 Uhr
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Über 4,6 Millionen Camping-Logiernächte verzeichnete das Bundesamt für Statistik für 2023 – damit hat sich die Zahl innerhalb weniger Jahre fast verdoppelt.
Foto: Keystone
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Andreas EngelRedaktor Auto & Mobilität

Camping liegt bei uns weiterhin im Trend. Nach rund 4,6 Millionen Logiernächten auf Schweizer Campingplätzen im Jahr 2023 dürfte sich in diesem Jahr der Trend fortsetzen – über Pfingsten dürften die Schweizer Plätze so gut wie ausgebucht sein.

Doch wo mehr Menschen auf eher engem Raum nebeneinander Ferien machen, wächst das Konfliktpotenzial. Besonders, weil in den vergangenen Jahren auch dank der Corona-Pandemie und ihren Auslands-Reiseeinschränkungen jede Menge Newcomer hinzugekommen sind, die noch nie oder selten auf Campingplätzen waren. Blick listet neun typische Fehler auf dem Campingplatz auf, die nicht nur Anfänger vermeiden sollten:

1

Mitcamper nicht grüssen

Gerade wer neu auf einem Platz ist, wird besonders von Stammgästen häufig mit Argusaugen beobachtet. Das Mittel schlechthin, um die Skepsis abzubauen und gute Stimmung zu verbreiten, ist ein freundliches Grüezi oder Hallo. Das gehört – nebenbei bemerkt – ohnehin zur gutnachbarschaftlichen Kinderstube.

2

Schiebetüren zuknallen

Es ist ein Geräusch, das die Nachbarn während der ausgedehnten Mittagspause zur Weissglut treiben kann: Ritsch-Ratsch-Peng! Der Boom des Campervans VW Bulli und seiner Artgenossen (wie zum Beispiel des neuen Renault SpaceNomad) führt dazu, dass Schiebetüren mittlerweile so zum typischen Klangbild eines jeden Campingplatzes gehören wie das Surren der Zelt-Reissverschlüsse. Deshalb unser Tipp: Gefühl statt nur pure Kraft beim Tür- oder Reissverschluss-Schliessen – dann klappts auch mit den Nachbarn!

3

Familien-Abwasch

Wer nicht gerade über ein Wohnmobil der Luxusklasse verfügt oder komplett auf unökologisches Einweggeschirr setzt, kommt auch in den Campingferien nicht ums Geschirrspülen rum. Für die Kids mag es eine Abwechslung sein, Papi und Mami beim Abwaschen zu helfen. Doch der Platz an den Lavabos im Waschraum ist knapp – deshalb maximal zu zweit abwaschen und bitte danach auch stets das Becken reinigen.

4

Sanitäranlagen blockieren

Wenn in der Hochsaison am Morgen und Abend alle in die Sanitäranlage drängen und sich schon Schlangen bilden, kommt ausgiebiges Duschen ziemlich schlecht an. Gleiches gilt auch für allzu ausgedehnte Toiletten-Besuche zu Stosszeiten. Wer es im Bad und WC gemütlich nimmt, weicht da lieber auf Randzeiten aus.

5

Über den Platz rasen

Kieswege auf Campingplätzen laden zu einem flotten Drift um die nächste Kurve ein. Lass' es dennoch bleiben! Zum einen gilt auf hiesigen Plätzen ein Tempolimit von 10 km/h – auch für Velos. Man weiss nie, ob eine Bande spielender Kinder irgendwo hervorspringt – und der aufgewirbelte Staub nervt auch alle. Übrigens: Fussgänger haben auf Campingplätzen stets Vortritt.

6

Platz zur Partyzone machen

Klar gehört auch ein Bierchen und Musik für Campingfans zum Ausklang des Tages. Doch sollte das gemütliche Beisammensein nicht zur Rave-Party mit Gegröle ausarten. Mässige besonders zu Mittags- und Nachtruhe Stimme und Musik, damit du am Morgen nicht beim Platzwart vorsprechen musst.

7

Rauchen statt Grillieren

Grillieren gehört auf dem Campingplatz dazu wie die Paella zu den Spanien-Ferien. Achte aber darauf, nicht unnötig viel Rauch (wie etwa durch ungeeignete Anzünder oder extrem fettiges Grillgut) zu produzieren und so den ganzen Platz in Rauch zu hüllen. Bei Einweggrills gilt ausserdem: Denke auch an eine Unterlage, damit die Hitze nicht gleich hässliche Spuren ins Gras einbrennt.

8

Platz zur FKK-Zone machen

Wenn es die Temperaturen zulassen, setzen nicht wenige Gäste auf Badehose und -schlappen als Garderobe. Weniger sollte es nicht sein, Nackedeis sind nicht gerne gesehen (sofern nicht in ausgewiesenen FKK-Bereichen). Für den Besuch des Kiosks, der Bar oder des Restaurants sollte ein T-Shirt übergestreift werden.

9

Über fremde Parzellen laufen

Todsünde Nummer eins auf jedem Campingplatz und eine Garantie dafür, es sich mit der Camping-Community zu verscherzen: Wer die Parzelle des Nachbarn als offiziellen Gehweg oder Abkürzung zum Waschraum betrachtet, outet sich als blutiger Anfänger. Die Parzelle gilt als Wohnzimmer und ist sozusagen wie gemietetes Eigentum, Verstösse werden fast als Landfriedensbruch gesehen.

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