Frischgebackene Autofahrerinnen und -fahrer sind permanenter Kritik ausgesetzt. Kein Wunder: Sie verursachen drei Mal mehr Unfälle als ältere. Doch ausser den notorischen Unfallgründen Raserei sowie Alkohol und Drogen gibt es vermeintlich «kleine» Dinge, die von Junglenkenden besonders oft falsch gemacht werden:
1. Kreisel-Slalom fahren
Ja, es macht Spass. Nein, es macht keinen Sinn – und verboten ist es auch: Wer in den Kreisel sticht, als sei es ein Slalom-Parcours, darf sich nicht wundern, wenn man dann wegen anderen voll in die Bremsen treten muss. Laut Gesetz muss das Tempo vor dem Kreisel zwingend deutlich verringert werden, und der innere Ring ist tabu (siehe hierzu den grossen Blick-Kreisel-Ratgeber).
2. Zu mutig überholen
Ungestüm, ungeduldig, etwas Imponiergehabe – und wie oft überholt man in der Fahrschule schon? Schon überschätzt man sich beim Überholmanöver. Übrigens: Tempolimiten gelten auch für Überholende! Fährt der Vordermann 70 und man selbst 80 km/h, braucht man selbst bei üblem Abstands-Unterschreiten gut 400 Meter freie Strecke: 200 zum Überholen plus die 200, die der Gegenverkehr näher kommt. Also lieber nicht überholen statt einmal zu viel.
3. Spielen am Smartphone
Wie das Herumalbern an Bord endet das Fummeln am Smartphone nicht nur oft damit, dass man andere Fahrende nervt – sondern mit dem Crash ins Grüne oder schlimmstenfalls mit einem tödlichen Unfall im Gegenverkehr. Lieber anhalten und dort die Whatsapps lesen. Übrigens: Telefonieren ohne Freisprechen kostet zwar 100 Franken, Nachrichten schreiben und lesen aber wird verzeigt (mit Gebühren ab 300 bis über 600 Fr.).
4. Zu laute Musik hören
Lautes Auspuff-Geröhre in der City ist ein Thema – aber auch laute Musik. Durch sie überhört man den Rettungswagen so wie Rauschen des Wassers im Radhaus und plötzliche Stille – also Warnzeichen für Aquaplaning oder Glatteis. Auch ist Beschallen mit offenem Fenster nicht nur strafbar (mit Gebühren min. 300 Fr.), sondern auch voll peinlich. Tipp: Man sollte das Klicken des Blinkers noch hören können.
5. Zu dicht auffahren
Mangelnde Erfahrung führt zu dichtem «Aufhocken». Selbst das coole Sportcoupé mit Keramikbremsen kann uns dann nicht retten, wenn etwa in der Kolonne ein Stau aus dem Nichts entsteht. Tipp: Mal darauf achten, wie arg uns andere nerven, die dicht auffahren, dass man keine Sekunde spart, dass der Vordermann nicht schneller wird – und anhand der Leitpfosten an die Zwei-Sekunden-Abstandsregel halten.
6. Zu nervös werden
Ob Anfahren am Berg oder seitwärts Parkieren: All das braucht auch nach der Fahrschule Routine und selbst Erfahrene versagen dabei. Tipp: Nie nervös machen lassen, selbst wenn jemand hupt. Biegt man wegen hupenden oder hinter einem wartenden Autofahrern zu mutig links ab und baut deswegen einen Unfall, hat man nur Schaden, und keiner der Hupenden bedankt sich. An alle Nicht-Junglenkenden: Tolerant sein, wir alle haben mal klein angefangen.
7. Zu spät bremsen
Dass Junglenkende zu Tempo neigen, ist eine Binsenweisheit: Das Austesten von Grenzen endet im Wortsinne oft fatal. Das liegt auch daran, dass moderne Autos Fehler verzeihen und später, aber schneller abfliegen. Gerät man ins Schleudern oder geht vor der Kurve der Bremsweg aus, nicht gross gegenlenken oder das Beste hoffen – sondern sofort voll in die Eisen, um tödliches Tempo abzubauen.