Kein Durchblick, wenig Abstand
Diese 5 Fehler machen wir bei Regen

Im Regen Auto zu fahren hat seine Tücken. Dies fängt bei veralteten Scheibenwischblättern an und endet schlimmstenfalls nach einem Dreher im Strassengraben. Hier die fünf häufigsten Fehler beim Fahren auf nasser Strasse.
Publiziert: 12.05.2023 um 13:00 Uhr
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Aktualisiert: 12.05.2023 um 13:21 Uhr
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Im Regen wird das Autofahren tückischer und mehr Vorsicht ist geboten.
Foto: Keystone
Martin A. Bartholdi

1. Zu wenig Abstand halten

Es muss noch nicht einmal regnen: Schon eine feuchte Strasse reicht und der Bremsweg wird länger, weil die Reifen weniger Haftung haben und man ins Rutschen gerät. Bei Tempo 100 braucht ein Auto mit durchschnittlich 48 Metern 12 Meter länger bis zum Stillstand als auf trockenem Asphalt. Aber auch innerorts bei nur 50 km/h wird der Bremsweg spürbar länger. Dazu ist die Sicht eingeschränkt und wir können Hindernisse oder Bremslichter später sehen. Deshalb solltest du unbedingt mehr Abstand zum Vordermann lassen.

Tipp: Als Faustregel gilt im Regen: Doppelt so viel Abstand wie bei trockener Strasse wahren. Je nach Methode heisst das entweder vier statt nur zwei Sekunden oder ganzer statt halber Tacho in Metern. Bei Tempo 80 entspricht dies 40 Meter Abstand.

2. Alte Scheibenwischblätter

Die Sicht ist im Regen stark eingeschränkt. Gerade im Strassenverkehr werden die Regenschleier noch dichter, weil vom Vordermann Gischt aufsprüht. Dazu ist es dunkler. Umso wichtiger ist ein guter Scheibenwischer, der für klare Sicht sorgt. Kontrolliere deshalb regelmässig die Scheibenwischblätter, am besten im Frühling und Herbst. Die Gummis sollten einmal im Jahr getauscht werden. Sobald sich Schlieren auf der Scheibe bilden, ist es Zeit für den Wechsel.

Tipp: Vergiss den Heckscheibenwischer nicht. Im Regen bist du auf klare Sicht nach hinten im Innenspiegel angewiesen, weil in den vollgespritzten Aussenspiegeln nichts mehr zu erkennen ist.

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3. Kein Rücklicht

Die moderne Licht-Technik in Autos hat so ihre Tücken (hier gehts zum Licht-Ratgeber). Beispielsweise brennen bei vielen Modellen die Rücklichter nicht, wenn das Tagfahrlicht aktiviert ist. Erst wenn wir auf Abblendlicht schalten, gehen die hinteren Lichter an. Deshalb ist es wichtig, dass wir im Regen manuell umschalten, damit folgende Autos uns besser erkennen können. Abgesehen davon sehen wir mehr mit dem stärkeren Abblendlicht.

Tipp: Auch wer schon ein neueres Auto mit Lichtautomatik hat, sollte bei Regen die Lichteinstellung kontrollieren. Manche Systeme erkennen Regenwetter nicht als Dunkelheit und schalten nicht auf Abblendlicht um. Meistens ist die Lichtautomatik moderner Autos aber mit dem Scheibenwischer gekoppelt und schaltet automatisch auf Abblendlicht, sobald der Scheibenwischer aktiviert wird.

4. Beschlagene Scheiben

Im Regen können die Scheiben schneller beschlagen, vor allem wenn wir in einen Tunnel einfahren. Weil die Temperatur im Tunnel höher ist als draussen, kondensiert das Regenwasser auf der Scheibe zu Tau. In diesem Fall sofort den Scheibenwischer aktivieren und nicht auf die Automatik warten, da diese das nicht immer erkennt. Wenn die Scheibe innen beschlägt, das Sichtfeld mit der Hand oder einem Lampen freiwischen und die Klimaanlage einschalten. Sie bläst nicht nur die Scheibe sauber, sondern macht die Luft trockener, wodurch die Scheiben weniger beschlagen können.

Tipp: Reinige die Scheiben regelmässig – auch innen. Schmutzige Scheiben beschlagen schneller.

5. Aquaplaning

Eine der grossen Gefahren im Regen und bei nassen Strassen ist Aquaplaning. Die Verbindung zwischen Pneus und Fahrbahn wird vom Wasserfilm unterbrochen. Das passiert schlagartig und zeigt sich daran, dass die Lenkung leichtgängig wird und das Auto nicht auf Lenkbefehle reagiert. Dann auf keinen Fall wild gegenlenken, denn das erhöht die Schleudergefahr, sobald die Reifen wieder Kontakt zur Strasse haben. Du solltest auch nicht abrupt abbremsen. Stattdessen Lenkrad gerade halten, sanft (!) Gas wegnehmen und Tempo so langsam verringern. Bei Autos mit Schaltgetriebe die Kupplung durchtreten.

Tipp: Fahre versetzt zu Spurrinnen. In diesen Vertiefungen sammelt sich schnell Wasser, wodurch die Gefahr von Aquaplaning grösser ist.

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