Am Sonntag, 5. Mai, gastiert die Formel 1 in Miami im US-Bundesstaat Florida – und Ferrari enthüllt dort passend sein neues Modell. Keinen Stromer, keinen Plug-in-Hybriden, sondern einen grossen Zweisitzer mit Zwölfzylinder unter der riesigen Fronthaube. Der 830-PS-Bolide wird damit zum Star der Ferrari-Woche, zu der die italienische Sportwagenmarke treue Kunden in Miami eingeladen hat. Blick durfte schon vorab schauen.
Und wie heisst er? Der Name des Nachfolgers des Ferrari 812 Superfast ist Programm: Dodici Cilindri (sprich: Doditschi Tschilindri) – 12 Zylinder auf Italienisch braucht etwas Übung für die richtige Aussprache. «V12-Motoren sind der wichtigste Teil unserer DNA», sagt Marketingchef Enrico Galliera: «Schon der allererste Strassen-Ferrari hatte einen unter der Haube.» Allerdings nur mit mickrigen 1,5 Litern Hubraum – beim neuen sinds glatte fünf Liter mehr.
Komplett neu und leichter
Der komplett neu entwickelte Zwölfzylinder gehört zur alten Schule – keine Turbos, kein Hybridmodul, nur zwölf frei die Verbrennungsluft ansaugende Zylinder. Sie bringen 830 PS (611 kW) allein auf die Hinterräder, das maximale Drehmoment liegt bei 678 Newtonmetern. Rund 80 Prozent davon gibts schon ab 2500 Touren, bei Vollast dreht der Motor bis 9500 Touren hoch.
Überraschend: Der V12 ist kein blosses Upgrade eines bestehenden, sondern wurde komplett neu entwickelt. Reibungsarme Beschichtungen, um 40 Prozent leichtere Pleuel der Zylinder und eine drei Prozent leichtere Kurbelwelle lassen die hohe Maximaldrehzahl und giftiges Ansprechen zu.
Antrieb 6,5-Liter-V12-Benziner, 830 PS (611 kW), 678 Nm@7250/min, 8-Gang-Doppelkupplungsgetriebe, Hinterradantrieb
Fahrleistungen 0 bis 100 km/h in 2,9 s, Spitze über 340 km/h
Masse L/B/H 4,73/2,18/1,29 m, Leergewicht 1560 kg, Kofferraum 270 l
Umwelt Verbrauch, CO₂ und Energieeffizienz noch nicht bekannt
Preis ab 401'800 Franken (Spider: 442'200 Fr.)
Antrieb 6,5-Liter-V12-Benziner, 830 PS (611 kW), 678 Nm@7250/min, 8-Gang-Doppelkupplungsgetriebe, Hinterradantrieb
Fahrleistungen 0 bis 100 km/h in 2,9 s, Spitze über 340 km/h
Masse L/B/H 4,73/2,18/1,29 m, Leergewicht 1560 kg, Kofferraum 270 l
Umwelt Verbrauch, CO₂ und Energieeffizienz noch nicht bekannt
Preis ab 401'800 Franken (Spider: 442'200 Fr.)
Futurismus statt Retro-Design
Und der Sound? Eine Herausforderung, sagt Technikchef Gianmaria Fulgenzi: Schärfere Lautstärkeregeln und Abgasvorschriften und damit neue Katalysatoren machten viel Feinschliff und neu abgestimmte Resonatoren nötig. «Aber jetzt kribbelts mir im Rücken, wenn ich den V12 höre», sagt Fulgenzi. In 2,9 Sekunden spurtet der 12 Cilindri auf Tempo 100, in 8,2 auf 200 km/h und Schluss ist erst jenseits der 340 km/h.
Bei der Optik setzt Designchef Flavio Manzoni auf Futurismus und klare Linien statt den üppigen Wölbungen früherer Ferraris. Seitliche Flaps am Heck ersetzen einen festen Heckspoiler und ermöglichen leichteres Einladen und mehr Kofferraum. Das Cockpit ist symmetrisch aufgebaut: Optional gibts auch einen Beifahrer-Screen und neu lässt sich unter anderem die Klimaanlage durch einen dritten Touchscreen in der Mitte bedienen. Ausgeschaltet wirken die Bildschirme nachtschwarz und sind nicht als solche erkennbar.
Bestellt werden kann ab sofort. Los gehts mit den Auslieferungen des Ferrari 12 Cilindri im vierten Quartal in Europa; der Rest der Welt folgt drei bis sechs Monate später. Nein, Ferraris neuer V12 ist nicht limitiert. Doch der Kaufpreis von ab 395'000 Euro dürfte für Limitierung sorgen.