Neuer Mercedes-AMG S 63 E Performance mit Plug-in-Hybrid
Stärkste S-Klasse aller Zeiten

Luxusliner mit Plug-in-Hybrid: Dank zusätzlichem E-Motor und V8-Benziner leistet die neue Top-S-Klasse von Mercedes-AMG jetzt 802 PS. Trotzdem kauft ihr ein kleinerer Benz noch immer den Schneid ab.
Publiziert: 09.12.2022 um 05:31 Uhr
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Aktualisiert: 03.01.2023 um 10:22 Uhr
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Hier kommt die stärkste S-Klasse aller Zeiten: Mercedes-AMG hat den S 63 E Performance mit Plug-in-Hybridantrieb enthüllt.
Foto: Mercedes-Benz AG - Global Communications Mercedes-Benz Cars & Vans, photo by Teymur Madjderey
Wolfgang Gomoll

Sinn oder Unsinn? Darüber lässt sich bei einer AMG-Version der Mercedes S-Klasse immer streiten. Die einen halten sie für völlig unangebracht. Bei edlen Limousinen gehe es schliesslich um Komfort statt Kraftprotzerei. Aber weil Audi und BMW ihre Luxusliner ebenfalls maximal hochzüchten, kommt Mercedes bei der S-Klasse auch nicht drumherum und muss nachziehen – und zwar mit der stärksten S-Klasse aller Zeiten.

Dafür war wenig Aufwand nötig. Die Techniker haben einfach das bekannte Plug-in-Hybrid-Modul samt der elektrischen Hinterachse genommen und ins Konzern-Flaggschiff gepackt. Vorne brüllt der V8-Biturbo mit 612 PS (450 kW), an der Hinterachse schiebt die E-Maschine mit 95 PS (70 kW) und maximal per Zehn-Sekunden-Boost 190 PS (140 kW) mit an. Macht eine Systemleistung von imposanten 802 PS (509 kW).

Bis zu 33 Kilometer elektrisch

Mercedes-Kennern fällt auf: Das sind 14 PS (10 kW) weniger als bei der AMG-Version der C-Klasse mit Plug-in-Hybridantrieb. Der einstige «Baby-Benz» ist stärker als das Marken-Flaggschiff? «Wir haben uns aufgrund der Reichweite für diese Lösung entschieden», erklärt Produktmanager Damian Hampen. Also schafft die im Vergleich zum Mercedes-Mittelklässler deutlich schwerere S-Klasse rein elektrisch bis zu 33 Kilometer.

Dabei liefert die AMG-Batterie mit 13,1 Kilowattstunden (kWh) mehr als doppelt soviel Strom wie bisher (6,1 kWh). Dank spezieller Kühlflüssigkeit pendelt die Batterietemperatur immer um den Idealwert von 45 Grad Celsius. Das hilft bei Zwischenspurts und bringt mehr Rekuperationsleistung. Die lässt sich in vier Stufen regeln oder passt sich automatisch an den Fahrmodus an und reduziert den Einsatz der mechanischen Bremse deutlich. Rein elektrisch ist die Power-S-Klasse bis zu 140 km/h schnell. Aber: Nur 3,7 Kilowatt beträgt die Ladeleistung an der Wallbox – da bieten deutlich günstigere Plug-in-Hybride mehr.

Drei Stromnetze an Bord

Wichtig war den Entwicklern ein deutlicher Unterschied zwischen Sport- und Komfort-Fahrprogramm. Aktive Motorlager reduzieren Geräusch und Vibrationen, adaptive Dämpfer gleichen heftige Schläge der Federung aus und eine aktive Wankstabilisierung eliminiert lästiges Nicken der Karosserie. Das bedeutet aber auch, dass der Mercedes-AMG S 63 E Performance drei Bordnetze benötigt: Klassische 12 Volt für Elektronik, Infotainment oder Licht, 48 Volt für die Wankstabilisierung und 400 Volt für den elektrischen Antrieb. Die aufwendige Elektrik braucht so viel Platz, dass die Hinterachslenkung nur ein Viertel des Lenkwinkels der normalen S-Klasse schafft.

Drinnen bleibts nobel wie immer; draussen machen feine Details den Unterschied zu den schwächeren Versionen klar, ohne in Protz abzugleiten: Den Kühlergrill zieren vertikale Lamellen und ein auffälliger zentraler Stern, der auf der Motorhaube durch das AMG-Wappen ersetzt wird. Uns gefallen die 21-Zoll-Schmiedefelgen. Ein bisschen Bling-Bling darf es dann schon sein. Ab wann es mit den Auslieferungen losgeht, steht allerdings ebenso wenig fest wie die Preise.

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