Nach 132 Mio. Franken im Jahr 2020
CO₂-Strafen sind massiv gesunken

Wenn Autoimporteure mit ihren Neuwagen-Flotten die CO₂-Grenzwerte toppen, werden Strafzahlungen fällig. Im letzten Jahr sind diese aber deutlich gesunken – dank der E-Mobilität.
Publiziert: 23.06.2022 um 10:38 Uhr
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Die Schweizer Autoimporteure müssen für das Jahr 2021 CO₂-Sanktionen in Höhe von 28,1 Millionen Franken zahlen.
Foto: Timothy Pfannkuchen
Andreas Faust

Die Schweizer Autoimporteure müssen für das Jahr 2021 CO₂-Sanktionen in Höhe von 28,1 Millionen Franken zahlen. Das hat das Bundesamt für Energie (BFE) bekanntgegeben. Damit sinken die ausgesprochenen CO₂-Sanktionen gegenüber der Vorjahrsumme von 132,1 Millionen Franken massiv um 104 Millionen.

Den Hauptgrund für diese Entwicklung sieht der Schweizer Auto-Importeursverband Auto-Schweiz in den deutlichen Steigerungen der Marktanteile elektrifizierter Fahrzeuge im letzten Jahr. Mit 22,5 Prozent Anteil am Gesamt-Neuwagenmarkt machten Fahrzeuge zum Aufladen an der Steckdose – also reine E-Autos und Plug-in-Hybride – beinahe ein Viertel aller Neuwagen aus. Im Jahr 2020 hatte dieser Wert noch 14,4 Prozent betragen.

Sanktionserlös fliesst in den NAF

Im Durchschnitt stiess jeder Schweizer Neuwagen laut BFE 129,8 Gramm CO₂ je Kilometer aus – also knapp zwölf Gramm mehr als der geltende Zielwert von 118 g/km. Für die Sanktionsberechnung 2021 wurden allerdings nicht alle Neuwagen, sondern entsprechend geltenden Übergangsregelungen jene 90 Prozent der Neufahrzeuge mit den tiefsten Emissionen einberechnet («Phasing-in»). Gleichzeitig konnten Importeure Fahrzeuge mit weniger als 50 g/km CO₂ mit dem Faktor 1,66 in die Berechnung einfliessen lassen. Der gewichtete Wert ist die Basis der Sanktionsberechnung.

Auch bei den Nutzfahrzeugen – also Lieferwagen und schweren Lastwagen – sanken die fälligen CO₂-Sanktionen für 2021 gegenüber 2020 um 6,3 auf 9,4 Millionen Franken. Bei den Nutzfahrzeugen gilt ein CO₂-Grenzwert von 186 g/km. Gemessen am Gewicht und dem Verbrauch der Nutzfahrzeuge ein im Vergleich zu den PWs geringer Wert.

Und was passiert mit den CO₂-Sanktionen von netto 35,8 Millionen Franken? Sie fliessen zur Finanzierung der Strasseninfrastruktur in den Nationalstrassen- und Agglomerationsverkehrsfonds NAF.

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