Die weltweite Chipkrise hat den Automarkt im Griff. Autofahrerinnen und Autofahrer müssen teils über ein Jahr auf den bestellten Neuwagen warten. So mancher Auto-Interessent richtet den Fokus deshalb weg von den Ausstellungsräumen der Neuwagenhändler hin auf den Occasionsmarkt im Internet. Der Online-Vergleichsdienst Comparis hat die im Jahr 2021 meistgesuchten Automarken auf dem Onlinemarkt unter die Lupe genommen.
Am häufigsten auf Comparis gesucht wurde wie schon 2020 Mercedes mit einem Anteil an allen Suchanfragen von 12,3 Prozent. Ebenfalls auf den Podestplätzen befinden sich BMW und VW mit 10,8 bzw. 10,3 Prozent. Dahinter folgen Audi (8,8 Prozent), Porsche (4,6 Prozent), Toyota (3,6 Prozent) und Ford (3,3 Prozent). Die Marken Skoda (2,9 Prozent), Volvo (2,7 Prozent) sowie Renault (2,4 Prozent) folgen auf den Plätzen 8 bis 10 der meistgesuchten Automarken 2021.
Skoda als Neuwagen beliebter
«Deutsche Marken sind in der Schweiz seit jeher beliebt», sagt Comparis-Mobilitätsexpertin Andrea Auer (35). «Nicht nur im Comparis-Ranking, auch auf dem Neuwagenmarkt belegen sie seit Jahren die ersten Ränge.» Ein Blick in die Neuwagenstatistik 2021 zeigt: Die Ränge 1 bis 5 sind allesamt in deutscher Hand (VW, Mercedes, BMW sowie die VW-Töchter Skoda und Audi). Sie kommen laut Importeursvereinigung Auto-Schweiz zusammen auf einen Marktanteil von 43,6 Prozent.
Im Comparis-Ranking verhält es sich ähnlich: 46,9 Prozent aller Suchanfragen und somit fast die Hälfte gingen 2021 auf das Konto der Top 5. Jede dritte Suchanfrage ging ausserdem auf jenes der beliebtesten drei Marken (33,5 Prozent). Ein Vergleich zu den Neuwagenzulassungen zeigt aber auch: «Skoda liegt im Ranking der Online-Suchanfragen nur auf Rang 8. In der Neuwagenstatistik befindet sich der Hersteller allerdings in den Top 5», beobachtet Auer. Das sei ein Indiz, dass die Marke als Neuwagen beliebter sei als bei den Gebrauchtwagen.
Mercedes top, VW und Volvo Flop
Im Fünfjahresvergleich von 2017 bis 2021 zeigt sich folgendes Bild: Grösste Verlierer unter den Top Ten sind VW und Volvo. Die Hersteller verloren jeweils zwei Plätze und liegen nun auf den Rängen 3 und 9. Grösster Gewinner hingegen ist Mercedes. Zwischen 2017 und 2021 kletterte der deutsche Premium-Hersteller um drei Plätze im Ranking nach oben.
Interessante regionale Unterschiede zeigen sich bei der Fahrzeugsuche in einzelnen Kantonen: So unterscheiden sich etwa die Suchen in den Bergkantonen gegenüber der Gesamtschweiz. In Graubünden schafften es Seat (Rang 8) und Suzuki (Rang 9) unter die ersten zehn Ränge. Verglichen mit 2017 sind neu Porsche und Seat unter den zehn meistgesuchten Fahrzeugen für den Kanton. Opel und Mazda sind aus der Liste herausgefallen.
Suzuki verdrängt Subaru
Im Wallis sei ausserdem Suzuki wieder in die Top Ten gerutscht. «Dass Suzuki in den Bergkantonen beliebt ist, kommt nicht ganz unerwartet», erklärt Auer. Die Marke sei neben Subaru für ihre 4x4-Kompetenz bekannt. Zudem sind auch die Preise der Allrad-Suzuki verhältnismässig günstig (lesen Sie hier: Die 11 günstigsten Allradler der Schweiz). «Ein Blick auf die vergangenen Comparis-Rankings, in denen es Subaru noch in die Top Ten schaffte, lässt vermuten, dass Leute aus den Bergkantonen von Subaru auf Suzuki umgestiegen sind», sagt Auer weiter.
Mini im Süden und Westen beliebt
Ganz andere Vorlieben haben die User im Tessin. Hier befinden sich im Gegensatz zum Gesamtschweizer Ranking die Marken Fiat (Rang 5), Land Rover (Rang 7) und Mini (Rang 10) unter den zehn meistgesuchten Autobrands. Anders als 2017 sind Land Rover, Porsche und Mini dazugekommen. Subaru, Renault und Nissan sind aus der Liste herausgefallen.
In der französischsprachigen Schweiz mit den Kantonen Genf, Jura, Neuenburg und Waadt schafften es die Marken Mini und Peugeot unter die zehn meistgesuchten Automarken. Gegenüber 2017 sind neu Porsche und Mini dazugekommen. Nissan, Citroën, Opel und Seat haben es nicht mehr geschafft.