Das Coronavirus wütet auch auf dem Schweizer Automarkt: Letztes Jahr wurden hierzulande so wenige Autos verkauft wie seit der Ölkrise der 1970er-Jahre nicht mehr (BLICK berichtete). Umgekehrt siehts online aus: Auf Comparis.ch – laut der Plattform der grösste Online-Automarktplatz der Schweiz – haben 2020 rund sechs Prozent mehr Menschen nach einem Auto gesucht als noch 2019 – im Rekordmonat Juni sogar fast 30 Prozent mehr User als im Vorjahresmonat.
«Die Corona-Krise hat Schweizerinnen und Schweizer nach anfänglicher Zurückhaltung auch beim Thema Autokauf ins Internet bewegt», sagt Comparis-Mobilitätsexpertin Andrea Auer (34) zur Entwicklung. Neben den geschlossenen Verkaufsstellen sei ein erhöhtes Interesse an Occasionen ein möglicher Grund, um das eigene Budget zu schonen. «Zudem mussten Käuferinnen und Käufer im letzten Jahr mit Lieferengpässen bei Neuwagen rechnen», meint Auer weiter.
Mercedes an der Spitze
Doch wonach suchen Herr und Frau Schweizer, wenn sie im Internet auf Autojagd gehen? Die klare Antwort: nach deutschen Autos! Bei den Suchanfragen belegen gleich fünf Marken des nördlichen Nachbarn die ersten Ränge. Die beliebteste, sprich meistgesuchte Marke ist dabei wie schon 2019 Mercedes: Gut zwölf Prozent aller Suchanfragen gehen an die Marke mit dem Stern. Auf den weiteren Plätzen folgt VW (10,58 %) ganz knapp vor BMW (10,55 %), Audi (8,7 %) und Porsche (4,3 %). Was auffällt: Nur zwei nichteuropäische Marken – Toyota und Ford – schaffen es mit 3,6 bzw. 3,4 Prozent in die Top Ten. Komplett gemacht wird diese Rangliste von Skoda (3 %), Volvo (2,9 %) und Renault (2,6 %).
«Skoda, die Marke mit dem meistverkauften Modell 2020 (Skoda Octavia, Anm. d. Red.), liegt im Ranking der Online-Suchanfragen auf Rang acht. In der Statistik der Neuwagenzulassungen findet man den Hersteller neu gar vor Audi auf Platz vier», analysiert Auer. Dies sei ein Indiz, dass Skodas als Neuwagen beliebter seien als als Occasionen. «Ein umgekehrtes Bild zeigt sich bei den Marken Porsche, Toyota und Volvo. Diese schneiden im Online-Ranking leicht besser ab als bei den Neuwagen», so die Expertin.
Fiat top, Subaru flop
In den einzelnen Kantonen zeigen sich aber teils deutliche Unterschiede: So schafft es etwa die italienische Marke Fiat im Tessin wiederholt unter die Top-Fünf-Marken und rangiert auch in den angrenzenden Kantonen Graubünden und Uri (und ausserdem in Glarus) unter den Top Ten der meistgesuchten Marken.
Einen Dämpfer gibts für Allradspezialist Subaru: Während es die Japaner in den letzten Jahren immer in die Top Ten einzelner Bergkantone wie etwa Glarus, Graubünden, Uri oder Wallis geschafft hatten, sind sie 2020 gänzlich aus den Kantons-Rankings verschwunden. Dafür schafft mit Suzuki eine andere für Allrad bekannte japanische Marke den Sprung in die Top Ten im Bündnerland und im Wallis.