Die Elektromobilität ist nicht mehr aufzuhalten. So kündigt die Allianz aus Renault, Nissan und Mitsubishi eine Modelloffensive mit 35 neuen E-Modellen bis 2030 an. Und investiert dazu in den nächsten fünf Jahren umgerechnet rund 37 Milliarden Franken in die Entwicklung.
Um dennoch Kosten zu sparen, setzen die drei Allianz-Partner auf einheitliche Technik und gleiche Bauteile. Erstes Produkt dieser Strategie wird der Nachfolger des Nissan Micra. Der japanische Kleinwagen kommt künftig als reiner Stromer und baut auf der gleichen Plattform auf wie der ein Comeback als E-Mobil feiernde Renault 5.
Erste Bilder und Videos des kommenden Micra zeigen einen Cityflitzer mit rundlichen Formen, ähnlich wie 2003 bei der dritten Generation. Seine runden LED-Scheinwerfer erinnern freilich etwas an Mini. Mit der Micra-Neuauflage wirft Nissan seine noch vor einem halben Jahr verkündete Europa-Strategie bereits wieder über den Haufen. Damals hiess es noch, die Japaner würden in Europa nur noch SUVs anbieten. Von Kleinwagen war keine Rede.
Fünf Elektro-Plattformen
Der neue Micra startet allerdings nicht vor 2024, weil erst dann auch die Produktion des R5 auf der neuen Elektro-Plattform (CMF-BEV) anläuft. Daneben wird es vier weitere E-Plattformen für die Renault-, Nissan- und Mitsubishi-Modelle geben. Auf der wichtigsten CMF-EV starten dieses Jahr der Nissan Ariya und der Renault Mégane E-Tech Electric. Allein auf dieser Basis sollen 15 weitere E-Modelle entstehen und jährlich 1,5 Millionen Stromer gebaut werden.
Dazu kommt die Plattform des elektrischen Dacia Spring (CMF-AEV), eine Plattform für die japanischen Mini-E-Autos Kei-Cars (KEI-EV) und eine für leichte Elektro-Nutzfahrzeuge (LCV-EV Family). Letztere ist mit dem Zusatz Family auch für Hochdachkombis ausgelegt, also für Familienautos wie den neuen Kangoo oder den Nissan Townstar als Nachfolger des e-NV200.
Ein weiterer Baustein der Allianz-Strategie von Renault, Nissan und Mitsubishi bis 2030 sind neue Batterien für die Stromer. Nissan und Renault wollen sich in den Kernmärkten auf einen Lieferanten beschränken, um so die Batteriekosten bis 2026 zu halbieren und bis 2028 gar 65 Prozent einzusparen. Gleichzeitig forscht die Allianz an Feststoff-Batterien. Durch eine bis zu doppelt so hohe Energiedichte wie bei heutigen Lithium-Ionen-Akkus lassen sich höhere Reichweiten erzielen und die Ladezeit auf ein Drittel verkürzen. Die Entwicklungsverantwortung der neuen Feststoff-Batterien liegt bei Nissan, und die Akkus sollen ab Mitte 2028 serienreif sein.
Ein weiterer Baustein der Allianz-Strategie von Renault, Nissan und Mitsubishi bis 2030 sind neue Batterien für die Stromer. Nissan und Renault wollen sich in den Kernmärkten auf einen Lieferanten beschränken, um so die Batteriekosten bis 2026 zu halbieren und bis 2028 gar 65 Prozent einzusparen. Gleichzeitig forscht die Allianz an Feststoff-Batterien. Durch eine bis zu doppelt so hohe Energiedichte wie bei heutigen Lithium-Ionen-Akkus lassen sich höhere Reichweiten erzielen und die Ladezeit auf ein Drittel verkürzen. Die Entwicklungsverantwortung der neuen Feststoff-Batterien liegt bei Nissan, und die Akkus sollen ab Mitte 2028 serienreif sein.
Wie weiter mit Mitsubishi?
Mitsubishi erhält die Entwicklungs-Verantwortung der in Japans Megacitys weitverbreiteten Kei-Cars. Aber auch in Europa wird die Marke entgegen früheren Absichten weiterhin eine Rolle spielen. So kommt nächstes Jahr ein neuer ASX, für den sich Mitsubishi bei Renault mit Hybrid- und Plug-in-Hybrid-Technologien bedienen darf. Damit wird der ASX technisch zum Schwestermodell des Renault Captur. Zudem steht ein neuer Outlander in den Startlöchern. Er basiert auf derselben Plattform wie von Nissan der Qashqai und der X-Trail sowie der angekündigte Renault Austral.
Endlich Neues bei Alpine
Die grosse Elektro-Offensive der Allianz wird auch zur Chance von Renaults Sporttochter Alpine. Bisher gibt es mit der A110 nur ein Modell des wiederbelebten Labels. Das ist trotz des legendären Namens zu wenig, um als eigenständige Marke zu bestehen. Und so wird Alpine bis 2030 nicht nur elektrisch, sondern erweitert auch sein Portfolio.
Bis 2026 sind drei elektrische Alpine geplant. Schon in der Pipeline ist der Nachfolger der A110. Als reiner Stromer basiert dieser auf der gleichen Plattform wie der Renault 5 und der Nissan Micra. Und mit dem GT X-Over ist auch ein SUV geplant. Viele Informationen gibts dazu noch nicht. Bekannt ist nur, dass er ab 2025 im Alpine-Werk in Dieppe (F) gebaut werden soll. Doch wenn dieser geplante Alpine-SUV der vor zwei Jahren gezeigten Studie A110 SportsX mit etwas mehr Bodenfreiheit ähnelt, dürfte sie annähernd so viel Fahrspass wie das Coupé bieten und sich bestimmt gut verkaufen.