Audi Q4 E-Tron: Riesen-Monitor und persönliche Wegweiser
Das ist Audis Stromer für alle

Mit dem Q4 E-Tron startet im Juni Audis derzeit günstigster Stromer auf Basis des Konzern-Elektrobaukastens. BLICK fährt den kompakten SUV vorab in Tarnung. In einer Disziplin schlägt er sogar das Top-Elektromodell der Marke.
Publiziert: 12.03.2021 um 12:29 Uhr
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Aktualisiert: 14.04.2021 um 21:27 Uhr
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Das ist Audis Einsteiger-Stromer: BLICK kurvte mit dem Q4 E-Tron in Tarnung durchs leere Hamburg (D).
Foto: sagmeister_potography
Andreas Faust und Wolfgang Gomoll

Der VW-Konzern rollt seinen neuen Elektro-Baukasten in alle Marken aus. Denn je mehr Modelle sich die Technik teilen, umso günstiger wirds in Entwicklung und Produktion. Nach VW (ID.4) und Skoda (Enyaq iV) startet mit dem Q4 E-Tron im Juni auch Audis «Elektro für alle»-Angebot. BLICK war schon auf getarnter Testfahrt im menschenleeren Lockdown-Hamburg (D).

Oben ist Audi längst elektrisch aufgestellt mit dem SUV E-Tron (ab 78'300 Franken) und dem Viertürer-Coupé E-Tron GT (ab 109'900 Franken). Beim Q4 E-Tron wirds jetzt deutlich volkstümlicher – wir tippen auf um die 45'000 Franken für die Basisversion. VWs technikgleicher ID.4 liegt bei mindestens 39'050 Franken.

Riesen-Monitor und virtuelle Realität

Was gibts für den Mehrpreis? Vor allem einen Innenraum, der sich sehen und fühlen lassen kann. Das Cockpit ist vorne ein gemütlicher Kokon, während in der zweiten Reihe des 4,59 Meter langen E-SUVs fast Oberklassen-Feeling aufkommt mit Beinfreiheit wie im XL-SUV Audi Q7. Der Kofferraum fasst 520 Liter und wächst beim Umklappen der Rücksitzlehnen auf 1490 Liter. Pfiffiges Detail: quer liegende Fächer in den Türinnenseiten, in die Einliter-Flaschen passen.

Der mittige Touchscreen ist – optional – mit 11,6 Zoll Diagonale der grösste, den Audi aktuell zu bieten hat. Und das Head-up-Display beherrscht jetzt Virtual Reality: Es projiziert seine Infos auf über fast 1,80 Meter Breite zehn Meter vor dem Fahrer ins Blickfeld. Als würde uns ein nur für uns sichtbares Hinweisschild die Richtung weisen. Allerdings anders als beim Konkurrenten Mercedes: Während der mehrere «fliegende Pfeile» einsetzt, ist es bei Audi nur einer.

Leistung ist noch geheim

Leistungsdaten mag Audi noch nicht preisgeben. Gucken wir auf die Daten des ID.4: Ein E-Motor mit 102 PS vorn, einer mit 204 PS hinten in der Topversion. Also dürfte auch der Q4 E-Tron maximal bei 306 PS liegen. Um möglichst wenig Strom aus der netto 77 Kilowattstunden (kWh) Kapazität bietenden Batterie zu saugen, springt die Vorderachse nur bei Bedarf hinzu.

Das Zusammenspiel der Motoren klappt reibungslos; der hintere genügt vollauf, um flott mitzuschwimmen. Doch wer einen Kurvenräuber sucht, sitzt im falschen Audi. Der Q4 E-Tron soll vor allem Zweifler vom Stromern überzeugen, ist betont komfortabel ausgelegt und federt dank adaptiven Dämpfern auch auf Kopfsteinpflaster alles weg. Die Version mit reinem Heckantrieb schafft maximal 160 km/h, der Allradler 180 km/h.

Fahren ohne Bremspedal

Und der Verbrauch? Wir kamen mit wenigen engagierte Zwischenspurts auf 23,9 kWh/100 km. VW gibt für den ID.4 mit 306 PS theoretische 21,6 kWh/100 km an – Audi schweigt sich zum Werksverbrauch noch aus. Im Effizienz-Fahrmodus würde man im Q4 noch mehr herausholen – er riegelt unter anderem bei 130 km/h ab. Im Range-Modus für maximale Reichweite ist schon bei Tempo 90 Schluss.

Eins macht Audis günstigster Stromer sogar besser als der teuerste: Im Gegensatz zum E-Tron GT lässt sich der Q4 entspannt per Rekuperation abbremsen und so maximal Energie zurückgewinnen. Mit ein wenig Übung muss man zum Stoppen nicht einmal das Bremspedal bemühen.

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