Achtung vor diesem Verkehrsschild in den Frankreich-Ferien
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Hohe Busse droht:Achtung vor diesem Verkehrsschild in Frankreich

An Frankreichs Autobahnen: Wer es nicht beachtet, zahlt
Was bedeutet dieses Verkehrsschild?

Frankreich-Urlaubern könnte es schon aufgefallen sein: Bei unserem Nachbarn gibts ein neues Verkehrsschild – weisse Raute auf blauem Grund. Und was bedeutet es? Hier sechs Fragen und Antworten.
Publiziert: 11.08.2024 um 13:27 Uhr
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Aktualisiert: 11.08.2024 um 13:28 Uhr
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Frankreich sagt dem Stau und den Emissionen den Kampf an: Reservierte Spuren sollen künftig auf Autobahnen diejenigen belohnen, die zu mehreren oder rein elektrisch unterwegs sind.
Foto: AFP
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Andreas FaustLeitung Auto & Mobilität

Noch findet man dieses Verkehrsschild nur entlang der Autobahnen in den Ballungsräumen der französischen Grossstädte Lyon, Grenoble und Strassburg. Doch nach dreijährigen Pilotprojekten in diesen Städten solls jetzt landesweit an mehrspurigen Strassen in Frankreich eingesetzt werden: «Voie reservee», reservierte Spur, lautet die Bedeutung der weissen Raute auf blauem Grund, die eine Fahrspur nur für besondere Nutzer reserviert. Und wer die Voraussetzungen nicht erfüllt? Darf die Spur nicht nutzen oder zahlt eine Busse. Hier kommen sechs Fragen und Antworten zu den reservierten Spuren:

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Wer darf die Spur nutzen?

Zugelassen auf einer mit der weissen Raute ausgeschilderten Spur sind Autobusse, Taxen, Fahrzeuge mit zwei oder mehr Personen und Autos mit der französischen Null-Emissions-Plakette (zumeist Elektroautos). Die Spur kann variabel je nach Verkehrslage ausgewiesen werden. Dabei kann die weisse Raute im Fall auch nicht auf blauem Grund stehen, sondern per Screen über der Fahrbahn angezeigt werden.

Die Personenzahl macht den Unterschied: Mit zwei oder mehr Passagieren darf man auf der reservierten Spur vorbei – auch wenns auf den rechten Spuren staut.
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Warum die reservierte Spur?

Auch in Frankreich will die Regierung die Mobilität klimafreundlicher gestalten. Die reservierten Spuren für Autos mit zwei oder mehr Personen sollen zum Beispiel Berufspendler zur Bildung von Fahrgemeinschaften motivieren – freie Fahrt für diejenigen, die sich zu mehreren ein Auto teilen. Zur Unterstützung werden seit diesem Jahr in Frankreich solche Fahrgemeinschaften auch mit Prämien unterstützt.

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Darf ich auf der Spur überholen?

Mal eben auf die reservierte Spur, überholen und dann wieder rechts einscheren? Nein – das wäre unerlaubte Nutzung und kostet. Und es wäre gefährlich! Die Herausforderungen bei den reservierten Spuren sind deren Anfang und Ende und der Wechsel auf die Spur. Steht das Rautenschild zum ersten Mal, müssen sich Fahrerinnen und Fahrer auf die richtige Spur einsortieren. Zur Vermeidung von Unfällen wird dabei am Beginn der Spur das Tempo abgesenkt. Ebenfalls heikel ist das Einscheren auf die reservierte Spur bei Stau, wenn von hinten schnellere Fahrzeuge nahen. Wird das Rautenschild durchgestrichen gezeigt, endet hier die reservierte Spur.

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Wie hoch ist die Busse bei falscher Benutzung?

In Frankreich werden 135 Euro Busse fällig, wenn man auf der reservierten Spur fährt, obwohl man die Voraussetzungen nicht erfüllt. Autobahnen sind lang und es wird schon niemand merken? Irrtum: Schon in den Pilotprojekten wurden spezielle Radar- und Kamerascanner getestet, die per Personenerkennung die Zahl der Passagiere überprüfen.

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Wo gibt es ähnliche Spuren?

Frankreich ist definitiv kein Pionier bei der Einführung dieser Spuren: In den USA machte man sich die ersten Überlegungen für Car Pool Lanes – auf Deutsch Spuren für Fahrgemeinschaften – schon vor 50 Jahren. Bis zur Ölkrise mit ihrer massiven Spritteuerung pendelten US-Autofahrer oft allein im Auto zur Arbeit, was für Staus und Luftverschmutzung sorgte. Die Lösung der US-Regierung: Fahrgemeinschaften, um Verkehr, Verbrauch und Verschmutzung zu reduzieren. Zur Belohnung gabs freie Fahrt für Autos mit zwei oder mehr Personen auf den ab den 1980-Jahren eingeführten Car Pool Lanes. Beispielsweise im US-Bundesstaat Kalifornien dürfen inzwischen auch Autos mit tiefen Emissionswerten – zum Beispiel Elektroautos – dieses Spuren nutzen. Gekennzeichnet sind sie ebenfalls mit einer weissen Raute auf dunklem Grund. Auch in Grossbritannien, den Niederlanden, Norwegen und Spanien wurden schon versuchsweise solche Spuren ausgewiesen.

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Und in der Schweiz?

Seit Januar 2023 ist die Einrichtung spezieller Spuren für Carpooling ebenfalls möglich. Ausgewiesen werden sie mit einem neuen Verkehrsschild – nicht mit einer weissen Raute, sondern mit der Darstellung eines Autos plus der Mindestzahl an Personen im Fahrzeug, mit der man die Spur nutzen kann. Wer die Spur nutzt, obwohl er dort nicht zugelassen ist, zahlt auch in der Schweiz: Dann werden 60 Franken Busse fällig – genau so viel wie bei unzulässiger Nutzung einer Busspur.

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