Spanien-Ferien mit dem Auto – das musst du wissen
50 Prozent Rabatt auf Bussen

Flottes Zahlen nach zu flotter Fahrt lohnt sich in Spanien: Wer eine Busse gleich vor Ort oder binnen 20 Tagen nach Erhalt begleicht, erhält 50 Prozent Rabatt! Hier alles dazu und weitere wichtige Tipps, wenn man auf Spaniens Strassen unterwegs ist.
Publiziert: 16.07.2024 um 11:00 Uhr
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Aktualisiert: 16.07.2024 um 16:11 Uhr
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Von Andalusien ...
Foto: Getty Images
Raoul Schwinnen

Von Andalusien bis Katalonien, von Ibiza bis Mallorca – Spanien ist das Reiseland Nummer 1 der Europäer. Viele Ferienreisende, die mehr als nur Hotel-Pools entdecken wollen, kommen per Auto oder mieten sich eins und erkunden das Land zwischen Mittelmeer und Atlantik. Hier die wichtigsten Tipps.

Obwohl in Spanien die Autobahnen nach und nach mautfrei werden, weil die Lizenzen ablaufen, gilt für die wichtigsten Schnell- und Überland-Strassen weiterhin Maut-Pflicht. Vorteil: Diese Verbindungen sind in der Regel deutlich besser ausgebaut als die öffentlichen, kostenfreien Strassen. Es gibt praktisch immer Alternativrouten – nur muss man deutlich mehr Zeit und Weg rechnen.

Maut: Pro 100 Kilometer 10 Franken

Über den Daumen gepeilt lässt sich sagen: Pro 100 Kilometer in Spanien fallen aktuell rund 10 Franken Gebühren an. Genauere Infos sowie einen Mautrechner gibts auf der Website Autopistas.com. Wer zum Beispiel von Zürich nach Dénia an die Costa Blanca fährt, muss für die rund 1500 Kilometer Anreise etwa 16 Stunden Fahrzeit und gut 100 Franken Maut in Spanien und Frankreich (ohne CH-Vignette) rechnen.

Wer sich vor der Reise eine Maut-Box (z.B. Bip&Go) anschafft, kann die Maut in Frankreich und Spanien elektronisch abbuchen lassen und braucht daher an den Zahlstationen nur durchzufahren. Dieser Luxus kostet aber gut 20 Franken für Aktivierung und Versand sowie eine monatliche Gebühr von ca. 1.90 Fr. in Frankreich und 2.50 Fr. in Spanien und Portugal (wenn keine Mautstationen passiert werden, entfällt dies).

Vorsicht: Fahrzeug im Auge behalten

Grundsätzlich ist es nicht gefährlich, mit dem Auto nach Spanien zu fahren. Doch an Tankstellen und Raststätten sind Auto-Aufbrüche und -Diebstähle weiter an der Tagesordnung. Also empfiehlt es sich auch, das Fahrzeug besser immer im Auge zu behalten.

Kinder: Immer auf dem Rücksitz

Gross umstellen müssen wir Schweizer uns auf Spaniens Strassen nicht. Auch hier sind auf der Autobahn maximal 120 km/h erlaubt, und es gilt: 0,5 Promille (bis zwei Jahre Fahrpraxis 0,3). Minderjährige (bis 1,35 m) müssen in einem Kindersicherungssystem reisen. Wichtig: Kinder müssen immer auf dem Rücksitz befördert werden. Es sei denn, es gibt keine Rücksitze, sie sind vollständig von anderen Minderjährigen besetzt oder die Kindersitze können aus Platzgründen nicht alle hinten installiert werden.

Mitnehmen: Bitte zwei Warndreiecke

Kurioser sind die Vorschriften, was beispielsweise in Spanien zugelassenen Fahrzeugen (also auch Mietwagen) mitgeführt werden muss: neben Warnweste für jeden Insassen auch zwei Warndreiecke. Gut zu wissen: Das Abschleppen eines mit einer Panne liegen gebliebenen Autos durch Private ist auf Spaniens Strassen verboten.

Bussen: Am besten schnell bezahlen

Doch mitunter wohl das Wichtigste – gerade für all jene, die in Ferienlaune mal etwas (zu) eilig sind oder Parkvorschriften nicht korrekt interpretieren: Kommt es zu einer Busse, lohnt es sich in Spanien, diese möglichst schnell zu regeln. Denn bei Bezahlung am «Tatort» oder innert 20 Tagen nach Erhalt der Busse gibts 50 Prozent Rabatt auf den Betrag! Offenbar treiben die spanischen Behörden so mehr Gelder ein, als wenn sie den Rabatt nicht gewähren würden.

Übrigens: Zu schnelles Fahren kostet in Spanien zwischen 100 und 600 Euro.

Elektroauto: Ladenstopps gut planen

Wer mit seinem Stromer in das beliebte Ferienland reist, sollte seine Reise gut planen. Die Ladeinfrastruktur in ist in Spanien sehr unregelmässig ausgebaut. Entlang der Autobahnen, an den Raststätten, finden sich die meisten Schnellladestationen. Gut zu wissen: Mit der «Zero emissions»-Plakette haben E-Autos Vorteile, wie teilweise kostenlose Parkplätze (blaue und grüne Linien) oder die Benutzung von Bus-VAO-Spuren.

Handy am Steuer: Bloss nicht!

Wer während der Fahrt das Handy in der Hand hält, kassiert eine Busse von bis zu 200 Euro. Also: Finger weg vom Telefon während der Fahrt. Das Tragen von Kopfhörern ist ebenfalls untersagt, telefonieren darf man nur mit einer integrierten Freisprechanlage.

Umweltzonen: Diverse Regelungen in Städten

In den meisten Grossstädten wie Barcelona oder Madrid gibt es sogenannte ZBE (Zonas de Baja Emisiones). Es gibt dauerhafte ZBE, die das ganze Jahr mehrheitlich von Montag bis Freitag zwischen 7.00 und 20.00 Uhr gelten. Hier dürfen Benzinfahrzeuge mit Euro 0-2 , Dieselfahrzeuge Euro 0-3 (Erstzulassung vor dem Jahr 2006 sowie Motorräder und Mopeds Euro 0-1 nicht in die ZBE einfahren. Für in Spanien registrierte Fahrzeuge gibt es Umweltplaketten, ausländische Autos müssen jedoch keine aufkleben und sofern sie nicht zu den oben genannten Klassen gehören, darf man mit ihnen auch in die Ortschaften einfahren.

Camping: Wildcampen ohne Erlaubnis verboten

Solltest du mit einem Wohnmobil nach Spanien fahren, dann achte darauf, dass du nicht wild campst. Erlaubt ists jedoch mit einer Bewilligung von der offiziellen Behörde. Ebenfalls legal campen darf man mit der Erlaubnis des Grundbesitzers auf privatem Gelände.


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