Wer morgens durch Wolkenbrüche zur Arbeit fährt, wäre normalerweise genervt. Doch für uns kommt der Regen genau richtig: Wir sind Richtung TCS Offroad-Parcours Betzholz unterwegs. Nicht vor allzu langer Zeit warteten hier noch die MHero1-Offroader von Dongfeng, auf uns, heute dürfen wir mit aktuellen Jeep-Modellen mitten im Zürcher Oberland ausprobieren, wie fit wir fürs Offroad-Fahren sind. Dank regnerischem Wetter steht eins schon fest: Heute wird das Offroad-Erlebnis authentisch – inklusive schlammigem Untergrund.
Offroad für alle
Schotterpisten und Feldwege schafft selbst manch normales Auto, aber ins ernsthafte Gelände sollte man sich nur mit den passenden Modellen trauen. Und nicht einfach irgendwo in der freien Natur herumfahren, sondern auf einem künstlichen Parcours, auf dem es sich fast gefahrlos üben lässt, wie man mit einem Auto eine 45-Grad-Steigung hinauf und wieder hinunter kommt.
Genau solche Ausprobierfahrten bietet Jeep unter dem Namen Offroad Days an. An den Events dürfen die Teilnehmenden die Offroad-Produktpalette von Jeep testen, oder ihr Können mit dem eigenen Fahrzeug auf die Probe stellen. Auf dem Offroad-Parcours bei TCS Training und Freizeit in Hinwil ZH ist man zwar weit weg von Wüste, Wald und Wiese. Aber der künstlich errichtete Parcours verlangt den Fahrzeugen alles ab – und bringt manche Modelle und Fahrer sogar an ihre Grenzen.
Bevor es losgeht, gibts eine Einführung der TCS-Instruktoren, die uns dann später auch im Gelände per Walkie-Talkie Tipps geben. Wie immer bei Offroadfahrten gilt: Sitzposition eher hoch und mit relativ aufrechter Lehne. Langsam und sicher fahren. Bei sehr gefährlichen Abschnitten müsste man in freier Wildbahn jemanden zu Fuss vorausschicken, der nach Gefahren und der Wassertiefe Ausschau hält. «Das gilt auch bei einer Wasserdurchfahrt wie heute», scherzen die Instruktoren, «Für euch lassen wir das ausnahmsweise weg.»
Überraschende SUVs
Für uns gehts los mit dem Wrangler. Der Rustikal-Offroader kommt mit Allradantrieb, Untersetzung und Differenzialsperren und damit allen Talenten, die man zum Glänzen im Gelände braucht – und als Plug-in-Hybrid mit zusätzlichen E-Motoren. Trotzdem: Mühelos kraxelt er bergauf, durchs Bachbett und auch die Wasserdurchfahrt bleibt angenehm ereignislos – der Wrangler fährt im Gelände, als wäre er auf Schienen.
Umsteigen in den kleineren Compass. Der kann Gelände, aber mags dank weniger Bodenfreiheit nicht so wild wie der Wrangler – zwei Hindernisse, darunter die Wasserdurchfahrt, müssen wir auslassen. Trotzdem sind wir wenig später beeindruckt, als der Compass die steile Treppe des Parcours meistert und sich durch das steinige Bachbett bewegt. Wir hätten dem SUV, der normalerweise mehr Stadt als Schlamm sieht, kaum solche Hindernisse zugetraut.
Und der kleinste Jeep?
Zuletzt dürfen wir noch den Grand Cherokee testen und fühlen uns wieder eine Spur wohler im Gelände: Der grössere SUV – ebenfalls ein Plug-in-Hybrid – meistert alle Hindernisse ohne Problem. Aber dank noblerem Interieur und besseren Sitzen sind wir auf dem holprigen Parcours um einiges komfortabler unterwegs als noch im Wrangler.
Und zum Schluss noch der kleine Avenger! Leider Fehlanzeige – für den kleinsten Jeep und ersten Stromer ist der Allrad erst angekündigt. Mit spezieller Traktionskontrolle und wenig Bodenfreiheit hat die Elektroversion aber auf diesem Parcours nichts verloren. Früher konnte jeder Jeep Gelände – heute eben nicht mehr. Wir sind schon gespannt, wie sich der ebenfalls rein elektrische Wagoneer, der 2025 bei uns starten soll, auf solch einem Parcours benehmen wird.