Fahrbericht Jeep Wagoneer 4x4
Eine kolossale Rückkehr

In Europa blieb der Jeep Wagoneer weitgehend unbekannt. Doch in Amerika ist das Jeep-Topmodell seit über 60 Jahren im wahrsten Sinne des Wortes eine grosse Nummer. Jetzt feiert der Wagoneer ein Comeback – und kommt 2025 auch zu uns.
Publiziert: 23.01.2024 um 11:15 Uhr
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Aktualisiert: 23.01.2024 um 15:42 Uhr
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In den USA ist der Jeep Wagoneer – im wahrsten Sinn des Wortes – eine grosse Nummer.
Foto: Stellantis
Stefan Grundhoff

Wer bei uns an grosse Jeep-Geländewagen denkt, dem fällt zunächst der Grand Cherokee ein. Einige erinnern sich vielleicht noch an den Commander, der vor einer Dekade neue Verkaufsgruppen in oberen Segmenten erschliessen sollte – aber floppte. Und dann gibts in Nordamerika noch den grossen Bruder des Grand Cherokee, den Wagoneer. Der wird dort neu aufgelegt und soll ab 2025 auch zu uns nach Europa kommen.

Im Jahre 1962 gestartet, war der Wagoneer das erste Fahrzeug mit Vierradantrieb und Automatikgetriebe und somit ein Pionier der heutigen SUVs. Der Grand Wagoneer markierte zwei Jahrzehnte später 1984 mit exklusiver Ausstattung wie elektrisch verstellbaren Ledersitzen, Klimaanlage und Soundsystem in Amerika den Start ins Zeitalter luxuriöser Geländewagen.

«Der Ur-Grand-Wagoneer war der erste Premium-SUV. Sein zeitloses Design verhalf ihm zu einem Platz in vielen Herzen», erinnert sich Jeep-Chefdesigner Ralph Gilles. «Unser neuer Wagoneer ist vom Original inspiriert, aber modern interpretiert. Wir wollten ein elegantes Design mit zeitloser Silhouette, das mit unzähligen, wunderschön gestalteten Details eine solide Präsenz erlangt.»

Was die Positionierung auf dem US-Heimmarkt anbelangt, zeigt sich Jeep ungewohnt selbstbewusst. Mit einem Einstiegspreis von rund 63'000 Dollar kostet dort der Wagoneer aktuell fast doppelt so viel wie der Grand Cherokee (ab 35'000 Dollar).

6-Zylinder-Biturbo statt V8

Anders als noch vor einigen Jahren ist die Topmotorisierung im Wagoneer kein V8, sondern ein drei Liter grosser Reihensechszylinder-Biturbo-Benziner mit 420 PS (308 kW) und 636 Nm Drehmoment. Der einst so imageträchtige 5,7-Liter-V8 mit seinen 392 PS (288 kW) wird nur noch in Auslaufmodellen verbaut. Im noch grösseren Wagoneer L mit 3,30 statt 3,12 Meter Radstand kommt dagegen ein 6,4-Liter-V8 mit rund 480 PS zum Einsatz.

Aber schon der Sechszylinder läuft in Verbindung mit der Achtgang-Automatik kraftvoll und laufruhig, um den über 2,6 Tonnen schweren Wagoneer souverän anzutreiben. Aus dem Stand gehts in knapp sieben Sekunden auf Tempo 100 und weiter bis zur Spitze von 200 km/h. Der Normverbrauch soll knapp 13 Liter betragen, so liegen dank des 100-Liter-Tanks rund 600 Kilometer bis zum nächsten Tankstopp drin.

Das Fahrwerk ist so komfortabel, wie man es von einem Luxusmodell dieser Liga erwarten darf, um gegen den seit Jahren in Amerika erfolgreichen Cadillac Escalade anzutreten. Auf Wunsch gibts zudem eine Luftfederung, mit der sich die Bodenfreiheit variabel justieren lässt. Die Lenkung könnte zwar direkter sein, passt jedoch gut zum entspannten Charakter des Sechssitzers. Natürlich ist auch der neue Wagoneer ein echter Jeep. Er bietet nicht nur 4x4 und eine stattliche Bodenfreiheit, die er mit elektrisch ausfahrbaren Trittbrettern im Stand ausgleicht, sondern auch mit einem Technikpaket, das einem mit den fein abgestimmten Fahrprogrammen auch im Gelände alle Möglichkeiten offenlässt.

5,45 Meter lang, 2,6 Tonnen schwer

Der Luxus im 5,45 Meter langen Jeep Wagoneer ist beeindruckend. Ein mehr als einen Meter langer Bildschirm erstreckt sich über die ganze Breite der Armaturentafel: Allein 31 Zentimeter misst das animierte Fahrerinformationsdisplay hinter dem Lenkrad. Ebenso gross ist der Touchscreen in der Mittelkonsole, der als Hauptmonitor fungiert – kombiniert mit einem horizontal angebrachten 26 Zentimeter grossen Touchscreen darunter. Zusätzlich steht ein ebenso grosser Touchscreen dem Beifahrer zur Verfügung. Jeder Passagier der zweiten Sitzreihe hat zudem seinen eigenen 26 Zentimeter Infotainment-Touchscreen. Dazu gibts klimatisierte und elektrisch verstellbare Komfortsessel vorn aus Leder, nachhaltige Materialien im Innern und eine beachtliche Verarbeitung.

Jeep Wagoneer bald auch rein elektrisch

Für sportliche Jeep-Fans mit grünem Gewissen bieten die Amis ab Herbst 2024 auch eine rein elektrische Variante des Jeep-Flaggschiffs Wagoneer an. Auch der Wagoneer S bietet natürlich Allradantrieb und beste Offroadfähigkeiten. Beeindruckend sind die versprochenen Leistungsdaten. So soll der elektrische Wagoneer S über 600 PS verfügen und in nur 3,5 Sekunden auf Tempo 100 beschleunigen. Also doppelt so schnell wie die Sechszylinder-Biturbobenziner-Variante. Über die Reichweite des grossen Jeep-Stromers ist allerdings noch nichts zu erfahren. Und auch über den Zeitpunkt eines allfälligen Marktstarts in Europa schweigen sich die Amis noch aus.

Für sportliche Jeep-Fans mit grünem Gewissen bieten die Amis ab Herbst 2024 auch eine rein elektrische Variante des Jeep-Flaggschiffs Wagoneer an. Auch der Wagoneer S bietet natürlich Allradantrieb und beste Offroadfähigkeiten. Beeindruckend sind die versprochenen Leistungsdaten. So soll der elektrische Wagoneer S über 600 PS verfügen und in nur 3,5 Sekunden auf Tempo 100 beschleunigen. Also doppelt so schnell wie die Sechszylinder-Biturbobenziner-Variante. Über die Reichweite des grossen Jeep-Stromers ist allerdings noch nichts zu erfahren. Und auch über den Zeitpunkt eines allfälligen Marktstarts in Europa schweigen sich die Amis noch aus.

Im Laderaum hinter den beiden Sitzen der dritten Reihe gibts immer noch 775 Liter Platz. Klappt man dagegen die dritte Reihe um und macht den Wagoneer zum üppig dimensionierten Viersitzer, bietet der Kofferraum mit ebener Ladefläche mit knapp über 2000 Liter mehr Platz als jeder europäische Grosskombi.

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