Um Wladimir Putins (69) Armee soll es alles andere als gut stehen. Desillusionierte Soldaten, eine schwer angeschlagene Armee und zu Haufen kaputte Panzer – ein Gerücht jagt das nächste.
Wie das russische Staatsfernsehen nun berichtet, soll nun Nordkorea zur Hilfe eilen: Das Land soll dem Kreml angeboten haben, 100'000 Soldaten zur Unterstützung des russischen Invasionsversuchs in der Ukraine zu schicken.
«Nordkoreaner haben Erfahrung damit, zum Gegenschlag auszuholen»
Das Angebot des Staates zur militärischen Unterstützung konnte nicht unabhängig überprüft werden. Der russische Verteidigungsexperte Igor Korotchenko (62) griff das Thema auf. «Es gibt Berichte, wonach 100'000 nordkoreanische Freiwillige bereit sind, sich an dem Konflikt zu beteiligen», so Korotchenko im russischen Kanal Eins.
Dabei interessiere er sich vor allem für die «reichhaltige Erfahrung der Nordkoreaner, zum Gegenschlag auszuholen». Dabei handelt es sich im Hinblick auf die Erfolge der ukrainischen Langstreckenartillerie seit der US-Lieferung der HIMARS-Raketensysteme um eine vielsagende Bemerkung.
Geheimdienste zweifeln an russischer Massenmobilisierung
Mit ihrem Hilfsangebot stösst Nordkorea beim Kreml natürlich auf offene Ohren: «Wenn Nordkorea den Wunsch äussert, seiner internationalen Pflicht zum Kampf gegen den ukrainischen Faschismus nachzukommen, sollten wir es zulassen», so Korotchenko weiter.
Was eine «freiwillige» Truppe in einem autoritären Staat wie Nordkorea beinhalte, sei vom Kreml offenbar nicht bedacht worden. Die Meldung zur nordkoreanischen Unterstützung kommt zu einem Zeitpunkt, zu dem bereits mehrere russische Satellitenstaaten sogenannte «freiwillige» Truppen bereitstellen. Diese Entwicklung wird von westlichen Geheimdienstanalysten als Hinweis gedeutet, dass Putin nicht über das politische Kapital verfügt, um eine Total-Mobilmachung innerhalb Russlands anzuordnen.
Erst kürzlich sagte der britische Spionagechef Richard Moore, er glaube, dass den Russen «bald die Puste ausgeht». «Unserer Einschätzung nach wird es den Russen in den nächsten Wochen zunehmend schwerfallen, Arbeitskräfte und Material zu liefern», so der MI6-Chef während einer Fragestunde auf dem Aspen Security Forum in Colorado. (dzc)