Er hat fünf grosse Probleme
So mies sieht es für Putins Truppen auf dem Schlachtfeld aus

Wladimir Putin droht derzeit, den Gas-Hahn zuzudrehen. Er versucht so den Druck auf den Westen zu erhöhen. Kein Wunder: Auf dem Schlachtfeld sieht es für den Kreml-Chef alles andere als gut aus.
Publiziert: 28.07.2022 um 15:46 Uhr
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Aktualisiert: 29.07.2022 um 08:24 Uhr
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Wladimir Putin droht dem Westen derzeit, die Gas-Lieferungen aus Russland einzustellen.
Foto: IMAGO/SNA

Wegen der Sanktionen gegen Russland und der Unterstützung der Ukraine soll der Westen nun frieren. Kreml-Chef Wladimir Putin (69) droht, den Gashahn zuzudrehen. Nur noch 20 Prozent der Gaslieferung fliesst noch durch die Ostseepipeline Nord Stream 1 nach Europa. Schlechte Nachrichten für die Energieminister in Europa. Notgedrungen schmieden sie Gas-Sparpläne und halten Konferenzen ab.

Wie «Focus» berichtet, ist der Fall für den deutschen Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (52) klar: «Putin spielt ein perfides Spiel», so der Minister zur Zeitung. Er versuche, die Unterstützung für die Ukraine zu schwächen und einen Keil in unsere Gesellschaft zu treiben. «Dafür schürt er Unsicherheit und treibt die Preise», so Habeck.

Während Putins wirtschaftliche Kriegsführung nach Plan verläuft, läuft es auf dem Schlachtfeld alles andere als gut.

1. Ukrainer wechseln von Defensive in Gegenoffensive

Putins Truppen haben es derzeit schwer. Die Ukrainer drängen sie zurück. Nach Angaben von Experten des US-Thinktanks «Institute for the Study of War» beschädigte das ukrainische Militär alle drei von Russland kontrollierten Brücken, die nach Cherson führen.

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2. Putin gehen die Soldaten aus

Es fehlt an Soldaten – und wie. «Russland setzt für seine Donbass-Offensive weiterhin nominell sechs verschiedene Armeen ein. In voller Stärke waren diese Formationen vor der Invasion für rund 150'000 Mann ausgelegt», erklärte das britische Verteidigungsministerium vor einer Woche. In der letzten Zeit hätten die Russen aber gerade mal pro Kompanie eine Stärke von rund 100 Mann gehabt.

Hinzu kommt: Mittlerweile sinken die Motivation und die Kampfmoral bei den russischen Soldaten immer mehr. Viele von ihnen kündigen ihre Verträge und wollen so schnell wie möglich nach Hause.

3. Neue Rekruten sind nur schlecht ausgebildet

Weil die Soldaten ausgehen, braucht es Nachschub. Und das führt zu niedrigeren Standards bei der Rekrutierung neuer Kämpfer, unter denen verurteilte Kriminelle und zuvor abgelehnte Bewerber sind. Diese neuen Rekruten werden nur sehr eingeschränkt ausgebildet. Ivan* (31) berichtete der unabhängigen Zeitung für Auslandsrussen «The Moscow Times», dass er nur fünf Tage lang geschult wurde. Danach ging es direkt an die Front. «Es gab einen Soldaten in unserer Kompanie, der wusste nicht, wie ein Maschinengewehr funktioniert.»

4. Die Wunderwaffe aus den USA

Ein Grossteil der Probleme, mit denen sich die russischen Streitkräfte derzeit konfrontiert sehen, sind die Waffenlieferungen aus den USA. Besser gesagt einen expliziten Raketenwerfer: das US-amerikanische Mehrfachraketenwerfer-System M142 Himar.

Experten zufolge seien die Waffen derart effektiv, dass man von einem möglichen Wendepunkt im Krieg sprechen könne. Denn: Die ukrainischen Truppen konnten mithilfe des Himars wichtige Fortschritte vermelden: So wurden die Schlangeninsel zurückerobert, russische Basen zerstört und mehrere russische Offiziere getötet. Das russische Raketenabwehrsystem S-400 hat praktisch keine Chance.

5. Marode Militärfahrzeuge

Doch nicht nur strategische, auch technische Belange lässt Putins Invasion ins Stocken geraten. Kürzlich berichtete der britische Geheimdienst, dass sich Meldungen von kaputten russischen Militärfahrzeugen häufen würden.

In einer russischen Reparaturwerkstatt, die sich unweit von der ukrainischen Grenze befinde, sollen sich mindestens 300 beschädigte Fahrzeuge befinden. Moskau sehe sich also von der massiven Herausforderung konfrontiert, all die vielen beschädigten Kampffahrzeuge zu reparieren und instand zu halten.

Serhij Clan von der Militärverwaltung Cherson zeigt sich deshalb optimistisch: «Wir können sagen, dass ein Wendepunkt auf dem Schlachtfeld erreicht, wurde», so Clan am Sonntag. Seiner Einschätzung zufolge solle die Region bis September befreit sein. (dzc)

* Name geändert

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