Nur so können sie dem Krieg entfliehen
Russische Soldaten schiessen sich jetzt sogar selbst ins Bein

Der Ukraine-Krieg verläuft ganz anders als erwartet. Das wird jetzt auch Russlands Soldaten bewusst. Weil Dienstverweigerer in den Knast wandern, schiessen sich jetzt immer mehr Soldaten selbst ins Bein, um dem Schlachtfeld zu entkommen.
Publiziert: 18.03.2022 um 18:53 Uhr
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Aktualisiert: 21.03.2022 um 10:35 Uhr
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Seine Truppen machen den Russen das Leben schwer. So schwer sogar ...
Foto: AP

Auch wenn Russland der Ukraine militärisch bei weitem überlegen ist, scheint die Moral in der russischen Armee immer mehr nachzulassen. Die Soldaten sind mittlerweile anscheinend so verzweifelt, dass sie sich jetzt sogar selber ins Bein schiessen, um als untauglich nach Hause geschickt zu werden.

Das geht aus einem abgehörten Anruf hervor, der vom ukrainischen Geheimdienst abgefangen und anschliessend vom Onlineportal «Nexta» auf Twitter verbreitet wurde. In dem mitgehörten Gespräch schildert ein Soldat seiner Mutter die Lage an der Kriegsfront.

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Die Unterhaltung hat es in sich: Angeblich würden russische Soldaten nach ukrainischer Munition suchen, um sich damit selbst ins Bein zu schiessen. So können sie ihre selbst zugefügten Verletzungen rechtfertigen.

Putin soll Truppen geschickt haben, um Deserteure zu jagen

Denn: Einfach den Dienst quittieren und nach Hause gehen, gleicht einem Hochverrat an Putin und würde mit acht Jahren Gefängnis bestraft werden. Putin soll sogar Truppen losgeschickt haben, um Deserteure zu jagen und aufzuspüren.

Es gibt aber ein Schlupfloch: Wenn man im Kampf verwundet wird, fliegen die Russen einen zurück in die Heimat. Da wird man dann in einem Spital in Südrussland behandelt. Und genau das machen sich jetzt immer mehr Soldaten zunutze, wie der Soldat seiner Mutter erzählt. Mindestens 120 Soldaten seien so bereits dem Krieg entflohen.

Ein weiteres abgehörtes Telefonat gibt ebenfalls Aufschluss über die desaströse Stimmung in Putins Truppen. «Sie schiessen seit 14 Tagen auf uns. Wir sind verängstigt. Wir stehlen Lebensmittel, brechen in Häuser ein. Wir bringen Zivilisten um», fasst ein russischer Soldat zusammen.

Auch er berichtet von Soldaten, die sich selber verletzen würden: «Russische Offiziere schiessen sich in die Beine, um nach Hause zu kommen.»

Ukrainer lassen russischen Soldaten mit Mutter telefonieren
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Soldaten beginnen Putins Irrsinn zu durchschauen

Keine guten Nachrichten also für Wladimir Putin. Die Berichte zeigen, dass jetzt sogar Putins loyale Soldaten seinem Irrsinn auf die Schliche gekommen sind. Einer von ihnen hat es gewagt, seinen Frust öffentlich zu machen.

«Ich entschuldige mich für mich selbst, für meine Truppe und für unseren Einmarsch in die Ukraine», sagte ein Gefangener gegenüber der ukrainischen Nachrichtenagentur Interfax. Er fleht seine Kameraden an, es ihm gleichzutun.

Er ist längst nicht der Einzige, dem langsam aber sicher klar wird, dass Putin seine Soldaten unter einem erfundenen Vorwand in die Ukraine geschickt hat. «CNN» hat mit drei Piloten der russischen Luftwaffe sprechen können. Alle drei kommen zum selben Schluss: «Wir haben keine Nazis oder Faschisten gesehen. Russen und Ukrainer können sich in der gleichen Sprache verständigen, also sehen wir in diesen Menschen das Gute.» (ced)

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