Prozess in Avignon
Dominique P. bittet Familie erneut um Vergebung

Im Avignon-Prozess bittet Dominique P. seine Familie um Verzeihung. Das Urteil wird am Donnerstag erwartet. Die Staatsanwaltschaft fordert 20 Jahre Haft für den Hauptangeklagten.
Publiziert: 16.12.2024 um 11:22 Uhr
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Aktualisiert: 16.12.2024 um 13:07 Uhr
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Dominique P. bat in seinen Schlussworten seine Familie erneut um Verzeihung.
Foto: AFP

Auf einen Blick

  • Dominique P. bittet Familie um Verzeihung im Avignon-Prozess
  • P. gestand, seine Frau betäubt und zur Vergewaltigung angeboten zu haben
  • Staatsanwaltschaft fordert 20 Jahre Haft für P.
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AFPAgence France Presse

In dem aufsehenerregenden Vergewaltigungsprozess in Avignon hat der geständige Serienvergewaltiger Dominique P.* (72) in seinen Schlussworten seine Familie um Verzeihung gebeten. «Ich möchte zunächst den Mut meiner Frau würdigen», sagte der Hauptangeklagte am Montag in Avignon. Er bitte seine Frau und seine ganze Familie, «seine Entschuldigung anzunehmen».

Dominique P. bedankte sich bei seiner Anwältin Béatrice Zavarro. Sie habe es ihm ermöglicht, «nicht aufzugeben». Dies hätte als ein «Zeichen der Feigheit» verstanden werden können, deshalb habe er durchgehalten, erklärte er. Wegen gesundheitlicher Beschwerden hatte Dominique P. zu Beginn des Prozesses mehrfach gefehlt.

Dominique P. könnte für 20 Jahre in den Knast kommen

Die Richter zogen sich anschliessend zur Beratung zurück. Das Urteil soll am Donnerstagvormittag verkündet werden. Eine Verzögerung bis Freitag sei aber möglich, erklärte das Gericht.

Die Staatsanwaltschaft hat für Dominique P. die Höchststrafe von 20 Jahren Haft gefordert. Er hatte gestanden, seine Frau fast zehn Jahre lang immer wieder mit Schlafmitteln betäubt und im Internet zur Vergewaltigung angeboten zu haben. Für die 50 Mitangeklagten forderte die Staatsanwaltschaft Haftstrafen von vier bis 18 Jahren.

Staatsanwältin lässt keine Ausreden gelten

Die Verteidigung hingegen forderte für einen grossen Teil der Männer, die Gisèle P.* (72) im Zustand der Bewusstlosigkeit missbraucht hatten, den Freispruch. Mehrere Anwälte erklärten, ihre Mandanten hätten keine Vergewaltigungsabsicht gehabt. Sie seien überzeugt gewesen, sich an einem Sexspiel eines freizügigen Paares zu beteiligen.

Die Staatsanwältin Laure Chabaud hatte diese Argumente zurückgewiesen. «Im Jahr 2024 kann niemand mehr sagen: Sie hat nichts gesagt, also war sie einverstanden», erklärte sie.

* Name bekannt 

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