Weitere schockierende Details vom Horror-Prozess von Avignon
Komplize (30) von Dominique P. soll eigene Mutter betäubt haben

Am Horror-Prozess im französischen Avignon wurden am Freitag weitere schockierende Details enthüllt: Ein 30-Jähriger gab die Vergewaltigung der Seniorin Gisèle P. zu. Offenbar wollte der Mann seiner eigenen Mutter dasselbe antun.
Publiziert: 15:31 Uhr
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Aktualisiert: 15:32 Uhr
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Der Prozess im Fall der Massenvergewaltigung von Gisèle P. wird immer widerlicher.
Foto: AFP

Auf einen Blick

  • Vergewaltigungsprozess in Avignon: Junger Angeklagter sagt aus
  • Ehemann betäubte und missbrauchte seine Frau, bot sie anderen Männern an
  • 92 dokumentierte Fälle von Vergewaltigungen durch fremde Männer zwischen 2011 und 2020
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Marian NadlerRedaktor News

Am Freitag hat einer der jüngsten Angeklagten im Vergewaltigungsprozess um Gisèle P.* (72) vor dem Gericht in Avignon ausgesagt. Charly A.* (30) war erst 22 Jahre alt, als er die betäubte Frau das erste Mal vergewaltigte. Das berichtet RTL. 

Demnach soll er ältere Frauen schon immer anziehend gefunden und aus seinen perversen Fantasien dank P.s Ehemann Dominique (72) Wirklichkeit gemacht haben. Damit nicht genug: Charly A. wird zudem vorgeworfen, seine eigene Mutter betäubt zu haben.

Der Angeklagte habe eine niedrige Meinung von sich selbst und leide unter geringem Selbstbewusstsein, erklärte Psychiater Matthieu Lacambre im Gerichtssaal. Gisele P., die nicht weit weg wohnt, sah er offenbar als leichtes Opfer.

Dominique P. hat Taten eingeräumt

Ein Opfer, das ihm ausgerechnet Gisèles Mann Dominique anbot – so wie Dutzenden weiteren Männern zwischen 2011 und 2020. Immer wieder betäubte er seine Frau mit Schlafmitteln, verging sich an ihr oder liess sie von den Mitangeklagten vergewaltigen. 92 Fälle dokumentierte die Staatsanwaltschaft, in denen an den Vergewaltigungen fremde Männer teilnahmen, die Dominique P. in Internetforen kennenlernte. Von manchen Taten gibt es Videos. P. ist geständig.

Dass Charly A. sich ebenfalls an Gisèle P. verging, ist erwiesen. Vor Gericht behauptete er am Freitag allerdings, dass er davon ausging, dass sein Opfer einverstanden sei und nur so getan habe, als würde es schlafen. So habe es ihm Dominique P. glaubhaft gemacht.

«Ich gebe die Tat zu, aber nicht die Intention»

A. verstrickte sich in Widersprüche. Er sagte aus, er habe erst beim letzten Treffen gemerkt, dass die Frau betäubt gewesen sei. Während der Vernehmungen hatte er noch angegeben, dass er bereits beim zweiten Treffen bemerkt habe, dass etwas nicht stimmte. Dominique P. kommentierte die Aussagen am Freitag nur kurz. «Er wusste, was er tat», sagte der Hauptangeklagte über den jungen Mann.

Videos stützen die Aussage von Dominique P. Auf den Aufnahmen ist zu hören, wie die leblose Gisèle P. laut und deutlich schnarcht. Die zwei Männer vergehen sich gleichzeitig an ihr.

Charly A. versicherte vor Gericht, die Treffen nie genossen zu haben. «Ich gebe die Tat zu, aber nicht die Intention», sagte er. Vermutlich will er so einer längeren Haftstrafe entgehen.

Wollte Charly A. eigene Mutter betäuben?

Wie widerwärtig das Ganze ist, wurde daraufhin laut RTL an einer Frage an Dominique P. deutlich. «Was war das für ein Datum von dem Video, das wir gerade gesehen haben?», wurde er gefragt. Die schockierende Antwort: «Der 7. Dezember, der Geburtstag meiner Frau.»

Charly A. versuchte, die Schuld auf den Hauptangeklagten abzuwälzen. Dieser habe ihn mit Nachdruck immer wieder eingeladen. 

An dem Prozesstag geht es auch um die Charly A.s Mutter. Dominique P. habe dem jungen Mann Medikamente mitgegeben, damit er seine eigene Mutter missbrauchen könne, so der Richter. In einem Video unterhalten sich die beiden über ihre perversen Pläne. Charly A. wirkt nicht abgeneigt. 

Urteilsverkündung Mitte Dezember

«Aber ich schmiss die Medikamente auf dem Nachhauseweg aus dem Auto», schilderte er im Gerichtssaal. Eine Lüge? Im Blut seiner Mutter sollen Spuren von Schlaf- und Beruhigungsmitteln entdeckt worden sein, obwohl sie behauptete, nie welche genommen zu haben, teilte Gisèles Anwalt Stéphane Babonneau mit.

Charly A. leugnete, etwas damit zu tun zu haben. «Ich habe ihr nie Schlafmittel gegeben. Ich weiss nicht, wie man die nachgewiesenen hat.» Die Frage, ob er seine Mutter liebe, bejahte der Franzose. Ob er ihr je etwas antun könne, wurde er weiter gefragt. Die klare Antwort des Mannes: «Nein.»

Den Angeklagten drohen Haftstrafen von bis zu 20 Jahren. Die Urteilsverkündung soll Mitte Dezember erfolgen.

* Namen bekannt 

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