Präsidenten-Wahl in Brasilien
Unterstützer sammeln sich um Lula und Bolsonaro

Im Rennen um das Präsidentenamt in Brasilien haben die beiden Kandidaten für die Stichwahl wichtige Unterstützer jeweils für sich gewinnen können.
Publiziert: 05.10.2022 um 07:39 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2022 um 08:42 Uhr
Im Rennen um das Präsidentenamt in Brasilien haben die beiden Kandidaten Amtsinhaber Jair Bolsonaro und Ex-Präsident Luiz Inácio Lula da Silva (im Bild) für die Stichwahl wichtige Unterstützer jeweils für sich gewinnen können. (Archivbild)
Foto: Andre Penner

Nach der ersten Runde der Präsidentenwahl sprach sich der Mitte-Links-Kandidat Ciro Gomes, der rund drei Prozent der Stimmen erhalten hatte, zähneknirschend für den Linkskandidaten und bisherigen Favoriten, Ex-Präsident Luiz Inácio Lula da Silva, aus.

Ob das für einen Sieg mit über 50 Prozent der Stimmen in der Stichwahl gegen den rechtsextremen Amtsinhaber Jair Bolsonaro am 30. Oktober reichen wird, ist alles andere als sicher. Lula hatte in der erste Runde zwar gesiegt und rund 48 Prozent der Stimmen erhalten. Bolsonaro schnitt aber sehr viel besser ab als erwartet und kam auf rund 43 Prozent.

Etwas über sechs Millionen Stimmen trennen die beiden Rivalen - bei 156 Millionen Wählern in dem südamerikanischen Land. Gomes war in der Stichwahl auf dem vierten Platz gelandet und sagte am Dienstag nach einer Sitzung seiner Partei PDT, die sich für Lula ausgesprochen hatte, dem Ex-Präsident seine Unterstützung zu – ohne ihn aber beim Namen zu nennen.

Bolsonaro erhielt seinerseits die Unterstützung des einstigen Anti-Korruptions-Richters Sergio Moro, der als Senator mit 1,9 Millionen Stimmen am Sonntag bei der Parlamentswahl parallel zur Präsidentenwahl gewählt worden war. Moro hatte Lula wegen Korruptionsvorwürfen einst ins Gefängnis gebracht, dann aber war das Urteil vom Obersten Gerichtshof Brasiliens kassiert worden, der Moro Parteilichkeit vorwarf. Moro hatte sich 2020 allerdings von der Regierung unter Bolsonaro abgewandt.

Der amtierende Präsident erhielt zudem die Unterstützung der einflussreichen Gouverneure von bevölkerungsreichen Bundesstaaten im Osten des Landes, Minas Gerais und Rio de Janeiro. Hinzu kommt noch der – am vergangenen Sonntag nicht wiedergewählte – Gouverneur von São Paulo.

(SDA)

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