Am Montag wählte das brasilianische Volk einen neuen Präsidenten. Der amtierende Machtinhaber Jair Bolsonaro (67) trat gegen Lula da Silva (77) an. Einer hatte sich dabei bereits im Wahlkampf klar auf die Seite des Rechtspopulisten Bolsonaro gestellt: Brasilien-Star Neymar. Und damit hat sich der 30-Jährige grossen Ärger bei seinen Nati-Teamkollegen eingehandelt.
Denn mit seiner klaren Positionierung hat Neymar einen ungeschriebenen Pakt der brasilianischen Nationalspieler gebrochen. Wie die spanische Zeitung «Sport» berichtet, hatten die Spieler der Seleçao beschlossen, sich nicht öffentlich zu Präsidentschaftswahlen in Brasilien zu äussern. Man wolle angesichts der Spannungen, welche diese Abstimmung mit sich bringe, nicht für noch mehr Aufregung sorgen.
Neymars Wunsch-Kandidat unterliegt
Doch dem Superstar schien diese Abmachung sichtlich egal zu sein. Neymar sprach sich mehrmals öffentlich für Bolsonaro aus. Er nutze seine Reichweite auf den sozialen Medien, um die Vorteile des für eine Wahl des rechtsorientierten Politikers zu verbreiten. Ausserdem wurde er auf Wahlveranstaltungen des 67-Jährigen live zugeschaltet. Dabei sagte der Stürmer von PSG, er würde ihm an der Weltmeisterschaft in Katar sein erstes Tor widmen.
Die Bemühungen des Dribbel-Königs blieben jedoch ohne Erfolg. Bolsonaro verlor die Wahl und muss seinen Posten als brasilianischer Präsident räumen. Neymars Ansehen in der Nationalmannschaft dürfte mit diesen Aktionen nicht gerade gewachsen sein – und das rund drei Wochen vor Beginn der WM. (mab)
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