«Ende Frühling ist der Krieg vorbei»
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Wolodimir Hawrilow:«Ende Frühling ist der Krieg vorbei»

Krieg im Frühling vorbei?
Ukraine hofft auf Sieg dank «schwarzem Schwan»

Ist der Ukraine-Krieg nächstes Jahr endlich beendet? Daran glaubt ein hochrangiger ukrainischer Politiker. Nicht nur der Wille der eigenen Truppen soll dabei helfen – sondern auch eine plötzliche Wendung in Russland.
Publiziert: 21.11.2022 um 16:13 Uhr
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In Cherson weht seit knapp zwei Wochen wieder die ukrainische Flagge.
Foto: imago/UPI Photo
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Anastasia MamonovaBlattmacherin Digital

Vor knapp zwei Wochen gelang der ukrainischen Armee der letzte grosse Erfolg – die Rückeroberung der Stadt Cherson. Dies, nachdem die russischen Truppen ihren Abzug verkündet hatten.

Ist demnächst mit einem weiteren Coup zu rechnen? Ja, glaubt Wolodimir Hawrilow (64), Vizeverteidigungsminister der Ukraine. Im Interview mit dem TV-Sender Sky News sagt er, dass die Ukrainer noch dieses Jahr auf die Krim zurückkehren können! Die Halbinsel steht seit der Annexion 2014 unter russischer Kontrolle.

Sieg sei «Frage der Zeit»

Damit nicht genug. Hawrilow stellt weitere äusserst optimistische Prognosen. Er glaubt, dass der gesamte Krieg mit Russland bis Ende des Frühlings vorbei sein könnte. Und zwar mit einem Triumph der Ukrainer. Es sei «nur eine Frage der Zeit», sagt er.

Sein Land werde nie aufhören, zu kämpfen, bis der Sieg errungen sei. Selbst eine Atombombe und der harte Winter würden die Soldaten nicht aufhalten. Doch reicht der von ihm propagierte Kampfgeist alleine, um den russischen Präsidenten Wladimir Putin (70) zu stoppen?

«Putin verschwindet – physisch oder politisch»

Wohl kaum. Deshalb hofft Hawrilow auf den sogenannten «schwarzen Schwan»: Damit ist ein Ereignis, mit dem niemand rechnet, das jedoch grosse Auswirkungen mit sich bringt, gemeint.

«Ich denke, Russland kann mit einem ‹schwarzen Schwan› in seinem Land konfrontiert werden, innerhalb Russlands.» Dies wiederum könne zu einem Erfolg für die Ukrainer auf der Krim beitragen, sagt er. Dass seine Truppen bis Ende Dezember auf der Krim sein würden, sei durchaus möglich und nicht auszuschliessen, fügt er hinzu.

Aber was genau soll denn dieses «schwarzer Schwan»-Ereignis in Russland sein? «Putin verschwindet. Aus irgendeinem Grund. Physisch oder politisch», antwortet Hawrilow. Oder auch in Kombination mit einer «sehr desillusionierten Gesellschaft in Bezug auf ihre Verluste».

Keine Winter-Pause

Wie dem auch sei, für die Ukraine stehe eins fest: «Es gibt eine Entscheidung innerhalb der Gesellschaft in der Ukraine, dass wir bis zum Ende gehen», sagt Hawrilow. Deshalb bereitet die Ukraine derzeit mit Hochdruck die Winter-Offensive vor. Eine Pause liegt keinesfalls drin.

Das «Institute for the Study of War» (ISW) schrieb kürzlich in seinem täglichen Bericht: «Das Winterwetter könnte schlecht ausgerüsteten russischen Streitkräften in der Ukraine unverhältnismässig grossen Schaden zufügen, aber gut ausgerüstete ukrainische Streitkräfte werden ihre Gegenoffensive wegen des Winterwetters wahrscheinlich nicht einstellen». (man)

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