Kelsey Hatcher (32) aus dem US-Bundesstaat Alabama ist Mutter dreier Kinder. Im Frühjahr wurde sie wieder schwanger. Als sie sich ärztlich untersuchen liess, zeigte sich, dass sie zwei Gebärmütter hat – und in beiden schwanger ist.
Die angeborene Fehlbildung nennt sich Uterus didelphys. Sie kommt bei rund 0,3 Prozent der Frauen vor. Nach Angaben von Fruchtbarkeitsforschern bildet sich die Anomalie im weiblichen Embryo sehr früh in der Entwicklung, etwa in der achten Schwangerschaftswoche.
Ihr Mann wollte es kaum glauben
Gynäkologin Hayley Miller: «Die Tatsache, dass beide Eierstöcke zur gleichen Zeit oder ungefähr zur gleichen Zeit ihren Eisprung hatten, ist ziemlich erstaunlich.»
Hatcher erzählt, ihr Mann habe ihr kaum glauben wollen. «Er sagte: ‹Du lügst›, ich sagte: ‹Nein, das tue ich nicht›», sagt sie zu NBC News.
Der Geburtstermin ist an Weihnachten. Während sich Hatcher auf zwei kleine Mädchen vorbereitet, machen sich die Ärzte auf eine herausfordernde Aufgabe gefasst und bieten sogar zusätzliches Personal auf.
Bei Kaiserschnitt sind zwei Schnitte erforderlich
Frauen mit zwei Gebärmüttern und zwei Gebärmutterhälsen können die Geburtshelfer vor besondere Probleme stellen. «Ich habe viele Patientinnen mit zwei Gebärmüttern und zwei Gebärmutterhälsen betreut, und es ist oft schwierig, die Wehen mit zwei Gebärmüttern und zwei Gebärmutterhälsen einzuleiten», sagt Gynäkologin Miller.
Die Babys können sogar im Abstand von Stunden oder Tagen geboren werden, da die Gebärmütter unabhängig voneinander Wehen auslösen können. Hatchers Ärzte weisen auch auf das Risiko eines Kaiserschnitts bei einer Frau mit zwei Gebärmüttern hin. Es kommt nämlich in diesem Fall zu einem höheren Blutverlust, weil zwei Schnitte erforderlich sind. (noo)