Das Wichtigste aus der Pressekonferenz
Die neue Schweizer Sterbehilfeorganisation The Last Resort fungiert als Trägerorganisation des Sarco und präsentiert das Gerät. Man wolle «Klarheit» schaffen und «Falschinformationen» ausräumen. An der Konferenz wird klar, dass beim Tod im Sarco keine grossen Kosten entstehen sollen. Die Nitrokapsel kostet 18 Franken. Dazu gibt es Kosten für die Handhabung der Leiche. Insbesondere spannend ist, dass die Kapsel aktuell nur für Personen nutzbar ist, welche kleiner als 177 Zentimeter gross sind. Neuere, grössere Versionen des Sarco seien geplant.
Die Pressekonferenz endet
Willet steht für Fragen bereit, Philip Nitschke dagegen stehe nicht für ein Gespräch zur Verfügung. Es gibt noch ein paar Fotomöglichkeiten.
Letzte Fragen zur Rechtssituation
«In einer liberalen Gesellschaft ist alles erlaubt, bis jemand etwas tut, das einen gerichtlichen Entscheid nach sich zieht», sagt Willet. Stewart unterstreicht, dass das Schweizer Gesetz klar festhalte, dass die Verwendung des Sarco nicht verboten sei – trotz den Vorstössen zu einem Verbot auf kantonaler Ebene.
Kann man seine Meinung ändern?
«Wenn der Knopf gedrückt ist, gibt es keinen Weg zurück», sagt Nitschke. Theoretisch wäre es möglich, noch aus der Kapsel zu kommen, aber dafür wäre nur sehr wenig Zeit vorhanden.
So funktioniert der Prozess im Sarco
Zuerst gebe es Fragen, die die sterbewillige Person beantworten müsse, hält Nitschke fest, der nun plötzlich die Konferenz führt. So werde geschaut, ob die Person bei Sinnen sei und wisse, was sie tue. Dann drücke sie einen Knopf, der einen Prozess in Gang setze, bei dem der Stickstoffgehalt schnell ansteige. Der Sauerstoffmangel führe zuerst zu Euphorie, dann Bewusstlosigkeit, und dann relativ schnell zum Tod.
Und plötzlich ist Philip Nitschke da!
Im Anschluss an diese Frage taucht plötzlich aus dem Off der Erfinder des Sarco, Philip Nitschke persönlich, auf und berichtet über seine Erfahrungen im Zusammenhang mit der Hinrichtung in Alabama.
Die Hinrichtung in Alabama hat nichts mit uns zu tun
In Alabama wurde jüngst eine Person durch Stickstoffhypoxie hingerichtet. Das ging nicht besonders gut. Sarco-Erfinder Philip Nitschke war zugegen. Der grosse Unterschied, so Willet: Bei einem Verurteilten sei kein Sterbewille da. Deshalb sei dies nicht vergleichbar.
Der Sarco ist eher klein
Der Sarco ist lila, die Farbe der Würde. Aktuell ist er nur für Personen nutzbar, die nicht grösser als 177 Zentimeter gross sind. Es werde aber neuere Versionen geben, die auch für grössere Personen nutzbar seien.
Mit Spenden finanziert
Der Sarco ist seit 12 Jahren in Entwicklung. Finanziert wurde der Sarco bislang hauptsächlich aus Spenden. Eine Art «Return on Investment» sei nicht das Ziel, so Stewart: «So gehen Unternehmen und Organisationen vor, die Bahnbrechendes leisten.»
«Ich werde den Sarco vermutlich selber nutzen»
Willet lässt durchblicken, dass er dereinst den Sarco nutzen würde, «statt schwer krank die letzten Tage miserabel zu durchleben». Sein eigener Vater sei auch freiwillig und mit Beihilfe aus dem Leben geschieden.
Die Todeskapsel «Sarco» ist da. Die neue Schweizer Sterbehilfe-Organisation The Last Resort hat diese heute in Zürich im Rahmen einer Pressekonferenz präsentiert – mit dem Ziel, «Klarheit» schaffen und «Falschinformationen» auszuräumen.
Hinter The Last Resort stehen der deutsche Wissenschaftler Florian Willet (47), der früher als Sprecher der Sterbehilfeorganisation Dignitas fungierte, sowie die australische Rechtsanwältin Fiona Stewart (58) von Exit International. Deren Gründer Philip Nitschke (76) ist bei der Präsentation nicht zugegen. Er geht sogar auf Distanz: Er spiele bei The Last Resort keine Rolle und sei nur als «technischer Berater» aktiv, heisst es auf der Website der Organisation.
Medienkonferenz wurde verschoben
Die Medienkonferenz war ursprünglich am Dienstag angesetzt und wurde kurzfristig verschoben. Hat das mit dem kurzfristigen, präventiven Nutzungsverbot im Wallis, ausgesprochen durch den Kantonsarzt, zu tun? Auch die Staatsanwaltschaft Schaffhausen drohte mit einem Verbot und weiteren rechtlichen Massnahmen.
Optisch erinnert der Sarco an Tiefschlafkapseln aus Science-Fiction-Filmen. Der «Euthanasie-Pod» wird im 3D-Drucker hergestellt und lässt sich leicht transportieren. So sind sterbewillige Personen dazu in der Lage, ihren Todesort frei zu wählen.
Was The Last Resort dazu erklärt, gleich im Liveticker.