Die Schweiz gehört beim Impfen zu den internationalen Schlusslichtern. Stand heute sind knapp 67 Prozent der Schweizer Gesamtbevölkerung vollständig geimpft. Zum Vergleich: In Portugal sind es 89 Prozent, in Spanien 81. Auch unsere deutschsprachigen Nachbarn Deutschland und Österreich (je 70 Prozent) sind besser dran, wenn auch nur knapp. Auch beim Boostern kann die Schweiz international nicht mithalten.
Zwei Schweizer Kantone erreichen nun aber einen Meilenstein. Beide haben bei der Impfquote als erste die Schwelle von 70 Prozent geknackt, wie aus den neusten Zahlen des Bundesamts für Gesundheit (BAG) hervorgeht. Basel-Stadt hat die Nase mit 70,27 Prozent ganz leicht vorn. Im Tessin liegt die Quote bei 70,16 Prozent.
Neuenburg ist den beiden Spitzenreitern dicht auf den Fersen: Dort sind aktuell 69,57 Prozent vollständig geimpft. Ähnlich sieht die Lage im Kanton Zürich aus: 68,97 Prozent der Zürcherinnen und Zürcher haben die zweite Impfung bisher erhalten.
Appenzeller liegen 15 Prozent zurück
Andernorts läuft die Impfkampagne schleppend: Die schweizweit tiefste Impfquote verzeichnet der Ostschweizer Kanton Appenzell Innerrhoden mit 55 Prozent – 15 Prozent weniger als in der Spitzengruppe. Auch Schwyz (60 Prozent) und Obwalden (59 Prozent) hinken hinterher.
Wie hoch die Impfquote für eine effektive Pandemie-Bewältigung sein muss, ist unklar – insbesondere angesichts der hochansteckenden Omikron-Variante. Selbst beim Impfweltmeister Portugal steigen die Fallzahlen jüngst wieder an. Empidemiologe Marcel Tanner (69) erklärt im Gespräch mit Blick, dass jede Impfung zählt: «Jeder, der eine Immunantwort hat, trägt zur Herdenimmunität bei.»