Verkäufe gehen durch die Decke
Das musst du beim Kauf und Aufbau von Klimageräten beachten

Die anhaltende Hitze macht vielen Schweizerinnen und Schweizern zu schaffen – vor allem in der Nacht. Das hat zu einem Run auf Kühlanlagen geführt. Blick sagt, was hierbei zu beachten ist.
Publiziert: 23.08.2023 um 17:28 Uhr
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Aktualisiert: 16.10.2023 um 16:44 Uhr
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So eine Hitze! Viele haben genug von Tropennächten, verschwitzten Bettlaken und morgendlichen Kopfschmerzen: Jetzt muss eine Klimaanlage her!

Tatsächlich ist der Kauf von Klimatisierungs-Geräten in diesem Jahr explodiert. Migros-Tochter Digitec Galaxus hat noch nie so viele Klimageräte verkauft wie im Jahr 2023 – dabei ist erst August. Allein in diesem Monat verkaufte der Onlineriese 49 Prozent mehr Klimaanlagen als im Vorjahresmonat. Migros-Sprecher Marcel Schlatter ergänzt gegenüber Blick, dass dieser Verkaufsboom in Läden der ganzen Migros-Gruppe zu spüren sei.

Andere Heimelektronik-Verkäufer frohlocken ebenfalls. «Die heissen Tage im August haben dazu beigetragen, dass die Umsätze diejenigen des Vorjahres übertreffen», sagt Mediamarkt-Sprecherin Stella Zeco. Auch bei Coop-Tochter Interdiscount gehen die Verkaufszahlen von Klimageräten und Ventilatoren «regelrecht durch die Decke», so Sprecherin Salome Balmer. Wobei gerade die letzten Tage einen regelrechten Boom ausgelöst hätten. Bei Fust sind die Läden praktisch leergekauft, nur noch Online-Bestellungen seien möglich.

Allerdings sollte der Kauf eines Klimageräts nicht unbedacht erfolgen. Blick sagt, worauf man achten sollte.

Welche Arten von Kühlgeräten gibt es?

Grundsätzlich sollte zwischen mobilen und fix montierten Einheiten unterschieden werden. Da gibt es kleine Geräte für wenig Geld und grosse Klimaanlagen für mehrere Hundert Franken. 

«Zuerst sollte man sich Gedanken dazu machen, wie viele Zimmer oder wie viel Wohnfläche klimatisiert werden soll», rät Monika Lenar-Abbadi vom Beratungsportal Energieheld Schweiz. Die Art und Grösse des Geräts hängt mit der Grösse der zu kühlenden Fläche zusammen. Weiter müsse man sich überlegen, ob man ein Gerät mit oder ohne Zugluft wolle. Manche Geräte verfügen über eine «Windfree»-Funktion, welche die Zugluft verhindert und besonders für die Schlafräume geeignet sind.

Fest montierte Klimaanlagen sind oft «Split-Geräte»: Zwei getrennte Einheiten, die durch Kühlmittelleitungen verbunden sind. Die Aussen- und Inneneinheiten lassen sich meist diskret anbringen. «Split-Klimaanlagen verfügen in der Regel über die meisten Funktionen und damit den meisten Komfort», so Lenar-Abbadi. Multi-Split-Anlagen können auch mehrere Zimmer gleichzeitig kühlen.

Davon zu unterscheiden sind Monoblock-Geräte. Diese vereinen Kompressor, Lüfter und Kühlrippen in einem einzelnen Gehäuse, das im zu kühlenden Raum angebracht wird. Das vereinfacht die Installation. Allerdings kühlen Split-Klimageräte schneller als Monoblöcke und verbrauchen für die gleiche Kühlleistung weniger Strom.

Der Kauf einer fix installierten Klimaanlage rechnet sich vor allem in gut gedämmten Gebäuden. Tragbare Einheiten sind gut bei unsanierten Gebäuden oder wenn man abwechslungsweise andere Räume oder Bereiche kühlen will. Umgekehrt kann man laut Lenar-Abbadi für ein Gesamtkonzept auch eine Lüftungsanlage mit einer reversiblen Luft-Luft-Wärmepumpe kombinieren. «Das spart Stromkosten und sorgt für eine milde Raumkühlung», so Lenar-Abbadi.

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Worauf gilt es besonders zu achten?

Mobile Einheiten muss man nur am Strom anschliessen. Grössere Einheiten (Monoblöcke, Split-Geräte, Wärmepumpen) müssen installiert werden, am besten von Fachkräften. Da kommen nun die Kosten ins Spiel. Nebst den reinen Beschaffungskosten gilt es, allfällige Einbaukosten sowie auch die Betriebskosten im Auge zu behalten. Reversible Wärmepumpen haben die höchsten Anschaffungs-/Einbaukosten, sind dafür aber im Verbrauch deutlich sparsamer als Splitgeräte oder mobile Anlagen.

Und: Eine spezielle Förderung für Klimaanlagen gibt es in der Schweiz nicht. Für Lüftungsanlagen und Wärmepumpen, die als Klimaanlagen eine zweite Funktion erhalten, hingegen schon. 

Grundsätzlich sollte auch darauf geachtet werden, welche Lautstärke eine Klimalösung verursacht. Für den Einsatz im Schlafzimmer sind logischerweise leisere Varianten empfehlenswert – in der Regel Split-Klimageräte.

Je nach Kanton gibt es Bestimmungen bezüglich der Grösse und Leistung, die beachtet werden müssen. In einigen Kantonen kann die Bewilligung einer Klimaanlage im Einzelfall verwehrt werden. Zumeist muss aber nur die Energieeffizienz des Gerätes nachgewiesen werden.

Welche Modelle sind besonders beliebt?

Am beliebtesten sind bei Digitec Galaxus mobile Klimaanlagen wie Luftkühler oder Monoblock-Klimageräte. Topseller sei ein kleiner, handlicher Luftkühler. Die persönliche Mini-Klimaanlage, sozusagen. 

Bei Mediamarkt waren derweil vermehrt Geräte nachgefragt, die eine stärkere Leistung ausweisen. «Da waren die Lautstärke und die Energieeffizienz ein Thema», so die Sprecherin. Der Preis scheint sekundär: «Es wurden eher Geräte im mittleren bis höheren Preissegment von 500 bis 800 Franken gekauft». 

Dieselbe Beobachtung macht auch Interdiscount. Am besten verkaufen sich die Geräte der Eigenmarke Intertronic für 300 bis 500 Franken. «Aber auch andere Markenprodukte zwischen 630 und 750 Franken sind stark nachgefragt», so die Sprecherin.

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