Vegetarismus-Trend verebbt
Fleischeslust ungebrochen bei Schweizern

Die Schweizer Fleischwirtschaft freut sich über einen stabilen Konsum. Trotzdem kommen auf die Branche schwierige Jahre zu, sagt der Geschäftsführer des Schweizer Fleisch-Fachverbands, Daniel Schnider.
Publiziert: 19.12.2023 um 01:18 Uhr
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Der Detailhandel verkauft 50,3 Prozent des Fleischs, das die Schweizer Bevölkerung konsumiert.
Foto: Keystone
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Martin SchmidtRedaktor Wirtschaft

Der Fleischkonsum der Schweizer Bevölkerung war im letzten Jahr ziemlich stabil, trotz aller Unkenrufe. Das zeigen Zahlen der Branchenorganisation der Schweizer Fleischwirtschaft, Proviande. Pro Kopf konsumieren Schweizerinnen und Schweizer knapp 51 Kilogramm Fleisch. Dabei essen sie mit 20,7 Kilogramm am häufigsten Schweinefleisch, gefolgt von Geflügel (15 Kilogramm) und Rindfleisch (11 Kilogramm). Von den insgesamt 452'200 Tonnen Fleisch setzt der Detailhandel gut die Hälfte ab.

Auch die Zahl der rund 24'000 Angestellten in der Branche bleibe seit einiger Zeit stabil, sagt der Geschäftsleiter des Schweizer Fleisch-Fachverbands SFF, Daniel Schnider (55). Doch der Verbandschef weiss, die nächsten Jahre werden schwierig. «Mit der Pensionierung der Babyboomer-Generation kommen viele Metzgereien auf den Markt.» Aktuell zählt der Verband 900 Mitglieder, es werden weniger werden. Gleichwohl blickt Schnider positiv in die Zukunft: «Die Zahl der Jungen, die den ‹Pfupf› haben, einen Betrieb zu übernehmen, steigt.» 

Verband investiert in den Nachwuchs

Der Verband ist aktiver geworden: «Wir haben die Rekrutierung des Nachwuchses mit einem neuen Bildungsfonds frisch aufgegleist», sagt Schnider. Mit dem Geld rekrutiert der Verband neue Lehrlinge und bildet andere aus. «Die Branche nimmt wieder Fahrt auf, und das Interesse bei den Jungen wächst», so Schnider. 

Wenig besorgt ist man beim Verband derzeit wegen des Trends zu Fleischalternativen. Zahlen von Proviande bestätigen: Der grosse Aufschwung der pflanzlichen Ersatzprodukte ist verebbt. 2022 stieg der Anteil zum Gesamtmarkt gegenüber dem Vorjahr nur noch um 0,1 Prozentpunkte auf 3 Prozent. 

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