«Achtung, Fleischessen fördert den Klimawandel»
Forscher testen Warnungen auf Fleischgerichten

Greifen Fleischessern dank Warnhinweisen auf Burgern und Hot Dogs zum Vegimenü? Das untersuchte eine britische Studie.
Publiziert: 24.11.2023 um 18:18 Uhr
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Aktualisiert: 27.11.2023 um 09:18 Uhr
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Forschenden der Universität Durham legten den Testpersonen in der Studie Bilder von Fleischprodukten mit Warnhinweisen vor.
Foto: Jack Hughes / Durham University

Auf Zigarettenpackungen sind sie nicht mehr wegzudenken: Warnhinweise und Schockfotos, die Konsumenten vom Rauchen abhalten sollen. Ein britisches Forschungsteam testete nun, ob solche Warnungen mit Text und Bild auch den Fleischkonsum reduzieren könnten.

Die Forschenden der Universität Durham legten den Testpersonen in der Studie Bilder von Fleischprodukten mit Warnhinweisen vor. Diese beschrieben und zeigten eine bestimmte Auswirkung des Fleischkonsums: gesundheitliche Probleme, Folgen für Umwelt und Klima oder ein erhöhtes Pandemie-Risiko. So zeigte ein Foto eine verbrannte Landschaft, darüber stand: «Warnung: Fleischessen fördert den Klimawandel». Danach wählten die Versuchspersonen zwischen verschiedenen Menüs.

Bis zu zehn Prozent weniger Fleischkonsum

Die Wissenschaftler stellten im Versuch fest, dass die negativen Botschaften den Fleischverzehr reduzierten, wie sie im Fachmagazin Appetite erklären. Bei den Menschen, die die Schockfotos und Warnhinweise gesehen hatten, war der Anteil der ausgewählten Fleischmenüs um sieben bis zehn Prozent niedriger als in der Kontrollgruppe. Am abschreckendsten wirkten die Pandemie-Warnungen, am wenigsten abschreckend die vor Klimarisiken.

Freie Wahl beim Essen

«Wir wissen, dass der Verzehr von viel Fleisch gesundheitsschädlich ist und zu Todesfällen durch Umweltverschmutzung und Klimawandel beiträgt», sagte Studienmitautorin Milica Vasiljevic dem Spiegel. Warnhinweise auf Fleischprodukten können ein Weg sein, um diese Risiken zu verringern, ohne jemandem die freie Wahl beim Essen zu nehmen.

Andere Wissenschaftler geben zu bedenken, dass die Warnungen bei manchen Konsumenten keine Wirkung haben könnten, weil sie zu sehr verallgemeinern. «Es ist vorstellbar, dass sich ein lokaler Biopouletbauer darüber aufregt, mit der Abholzung des Amazonas in Verbindung gebracht zu werden», sagt der Verhaltensexperte Ivo Vlaev von der Universität Warwick gegenüber Sky News.

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