UBS-Präsident Colm Kelleher (65) verpasst den Investmentbankern der Credit Suisse eine saftige Ohrfeige: Man werde CS-Investmentbanker nur sehr zurückhaltend übernehmen, sagte Kelleher an einer Konferenz des «Wall Street Journal» in London (UK) am Mittwoch.
Der Grund: Die Investmentbank der CS sei «ausser Kontrolle», wie Kelleher laut der Nachrichtenagentur Reuters schimpfte. «Wir sind besorgt über eine allfällige ‹kulturelle Kontamination›. Wir werden die Messlatte für neue Mitarbeitende bei der UBS sehr hoch ansetzen.»
Man werde das Investmentbanking-Geschäft der CS entscheidend zurückfahren, so der UBS-Chef weiter. Lobende Worte fand er hingegen für das Schweizer Geschäft der CS. Auch das Asset Management und das Wealth Management liessen sich einfacher in die UBS überführen.
Filter fürs CS-Personal
Es ist nicht das erste Mal, dass Kelleher verbal auf die CS-Banker eindrischt: Kurz nach Bekanntwerden der Zwangsübernahme hatte er gesagt, die UBS werde CS-Mitarbeitende «filtern» – und damit für Aufregung beim Personal gesorgt.
Kelleher betonte an dem Event in London erneut, dass die UBS den Zusammenschluss mit der CS nicht gesucht habe. Die Übernahme werde jedoch in den kommenden Wochen abgeschlossen, so der UBS-Präsident. Bis die vollständige Integration unter Dach und Fach sei, könne es aber drei bis vier Jahre dauern. Noch ist unter anderem unklar, ob das Schweizer Geschäft der Credit Suisse in die UBS integriert oder als separate Bank abgespalten wird.