Trotz politischem Gegenwind
UBS und CS führen neue Boni für ihre Banker ein

Die UBS ist besorgt, dass noch mehr asiatische Kunden der CS-Vermögensverwaltung zur Konkurrenz wechseln. Die Banker von UBS und CS in Asien werden deshalb nun mit neuen Prämien geködert. So sollen sie möglichst viel neues Kundengeld anzuziehen.
Publiziert: 26.05.2023 um 18:36 Uhr
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Aktualisiert: 26.05.2023 um 21:40 Uhr
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Iqbal Khan, Leiter der UBS-Vermögensverwaltung, geht auf Charme-Offensive bei Kunden und Mitarbeitenden in Asien.
Foto: Guenter Bolzern, www.bolzern.tv
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Sarah FrattaroliStv. Wirtschaftschefin

Während in der Schweiz ein Boniverbot für Banker diskutiert wird, führen Credit Suisse und UBS in Asien sogar neue Boni ein. Damit sollen die Vermögensverwalter angetrieben werden, frisches Kundengeld zu akquirieren. Pro 100 US-Dollar an neuen Kundeneinlagen, die sie klarmachen, winken den asiatischen CS- und UBS-Bankern 15 Cent. So berichten es Insider gegenüber Bloomberg. Das klingt erstmal nach wenig, falle für die Banker aber stärker ins Gewicht als die bestehenden Boni, so Bloomberg weiter.

Bislang gibt es die neue Prämie nur für UBS- und CS-Banker in Asien, so der Bericht. Ob sie in weiteren Regionen eingeführt wird, sei unklar. Asien ist für das Vermögensverwaltungsgeschäft der beiden Grossbanken besonders wichtig. Die UBS ist die weltweit grösste Vermögensverwalterin und Marktführerin in Asien – gefolgt von der CS.

Die UBS-Führung unter Präsident Colm Kelleher (65) und CEO Sergio Ermotti (63) versucht ganz offensichtlich händeringend zu verhindern, dass sie weitere Marktanteile und talentierte Mitarbeitende an internationale Mitbewerber verliert. So hatte etwa die britische HSBC im Rahmen ihrer Quartalszahlen freudig bekannt gegeben, dass sie in Asien fleissig Kundengelder und Mitarbeitende der Credit Suisse anziehe. Auch in der Schweiz laufen der CS die Mitarbeitenden in Scharen davon.

Iqbal Khan mit Charme-Offensive

UBS-Konzernleitungsmitglied Iqbal Khan (46), Leiter der globalen Vermögensverwaltung, ist seit Ankündigung der Bankübernahme darum bemüht, die CS-Banker in Asien an Bord zu halten. Gemäss Bloomberg weilte er diese Woche in Singapur, um sich mit Kunden und Mitarbeitenden zu treffen.

Die CS hat im ersten Quartal über 61 Milliarden Franken an Kundengeld verloren. Ein Teil davon floss zur UBS: Sie zog im ersten Quartal zusätzliche 28 Milliarden Franken in der globalen Vermögensverwaltung – dem Geschäft mit reichen Privatkunden – an. Der Rest ging an die Konkurrenz.

Dass UBS und CS ihre asiatischen Vermögensverwalter nun mit neuen Prämien zum Bleiben bewegen und zu neuen Höchstleistungen in der Kundengeldakquise antreiben wollen, zeigt, wie besorgt die Grossbanken um ihr Asien-Geschäft sind. Kommentieren wollen sie dies auf Anfrage von Blick allerdings nicht.

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