Auch nach der Zwangsübernahme durch die UBS läuft der Credit Suisse die Kundschaft nach wie vor davon. Daraus zieht auch die internationale Konkurrenz einen Vorteil – wie die Grossbank HSBC mit Sitz in London.
Im ersten Quartal verzeichnet die britische Bank Neugelder in der Höhe von 22 Milliarden US-Dollar. Fast zwei Drittel davon stammen aus Asien. «Wir haben offensichtlich Zuflüsse von der Credit Suisse angezogen», sagte Nuno Matos, globaler Leiter für Vermögens- und Privatkundengeschäft, in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Bloomberg. Der Haupttreiber für das Wachstum waren die ehemaligen CS-Kunden aus Asien zwar nicht. Matos will keine Einzelheiten verraten.
CS-Mitarbeiter arbeiten lieber für HSBC
Nicht nur beim Vermögenswachstum profitiert HSBC von der CS. Auch einige Mitarbeitenden flüchten zur HSBC. «Wir ziehen Einzelpersonen von vielen Mitbewerbern an, natürlich auch von der Credit Suisse», so Matos. Dabei ziele man bei der Einstellung aber nicht gezielt auf irgendwelche Mitbewerber ab. Da HSBC das Vermögensverwaltungsgeschäft in Asien ausbauen will, hat das Institut eine Rekrutierungsoffensive gestartet.
Vom neuen Schweizer Vermögensriesen lässt sich Matos aber nicht einschüchtern, schreibt Bloomberg weiter. Mit der Credit Suisse wird die UBS zum Schwergewicht mit knapp fünf Billionen Franken verwalteten Kundenvermögen. Erst am Dienstag hat die UBS aber bekannt gegeben, dass die CS und UBS auf absehbare Zeit weiterhin unabhängig voneinander operieren werden.
Auch beim neuen Führungsteam gibt es nun Gewissheit: Ulrich Körner – der letzte CS-CEO der Geschichte – darf bleiben und wird in die UBS-Konzernleitung aufgenommen. (kae)