Der Fall ist klar: In Bern hat der Nationalrat ein Boniverbot für die neue, fusionierte UBS beschlossen. Bei den Angestellten der Credit Suisse kommt das offenbar nicht gut an, weil sie einen Teil der versprochenen Boni nicht bekommen.
Ausgerechnet jetzt wird bekannt, dass sich ehemalige Mitglieder der Geschäftsleitung sowie einige Spitzenmanager des Asset-Managements der Credit Suisse riesige Lohnsummen und Gewinnbeteiligungen auszahlten, wie die «Sonntagszeitung» berichtet. Und zwar über Jahre.
Gewinnbeteiligung an Anlagefonds
Pikant: Die Zahlungen wurden meistens nicht im Geschäftsbericht aufgeführt. Die versteckten Gewinnbeteiligungen gehen auf den früheren CS-CEO Brady Dougan (63) zurück, wie die «Sonntagszeitung» weiter schreibt. 2015 hat er die Credit Suisse verlassen.
Dougan soll einem engen Kreis an Vertrauten schon 2008 eine direkte Gewinnbeteiligung an risikoreichen Anlagefonds gegeben haben, die 15 Jahre gültig war. So kommt es, dass die geheimen Sonderboni auch noch 2019 ausgezahlt wurden. Und zwar in dreistelliger Millionenhöhe. Allein 2019 gab es zwei Auszahlungen in der Höhe von 50 Millionen Franken. (pbe)