Als «nicht erstrebenswert» verworfen
UBS prüfte CS-Übernahme bereits vergangenen Herbst

Schon Monate vor der Notübernahme der Credit Suisse bereitete sich die UBS auf ein solches Szenario vor.
Publiziert: 04.05.2023 um 15:42 Uhr
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Der UBS-Verwaltungsrat hat die Entwicklungen bei der CS bereits ab Herbst 2022 aufmerksam verfolgt.
Foto: keystone-sda.ch

Der UBS-Verwaltungsrat hat sich bereits seit dem vergangenen Jahr mit einer möglichen Übernahme der angeschlagenen Credit Suisse beschäftigt. Ein solcher Schritt wurde vom Verwaltungsrat zwar zunächst als «nicht erstrebenswert» verworfen, gleichzeitig wurden aber erste Vorbereitungen für ein solches Szenario getroffen, wie einem in den USA eingereichten Dokument der UBS zu entnehmen ist.

Der Strategieausschuss des UBS-Verwaltungsrats habe die Entwicklungen bei der CS zwischen Oktober 2022 und Februar 2023 verfolgt, heisst es in dem vergangene Woche bei der Börsenaufsicht SEC eingereichten Übernahmeprospekt, über den diverse Medien berichtet haben. Anfang Dezember 2022 habe der Ausschuss dann angesichts der Entwicklungen bei der krisengeschüttelten Schweizer Konkurrentin eine vorläufige Bewertung einer CS-Übernahme erarbeitet.

Auch Auswirkungen einer Abwicklung untersucht

In Sitzungen vom Februar 2023 kamen laut dem Dokument dann sowohl der Strategieausschuss als auch der Verwaltungsrat zum Schluss, dass eine CS-Übernahme zwar nicht wünschenswert sei, aber weitere Analysen notwendig seien. Von Januar bis Mitte März 2023 hätten Teams aus UBS-Mitarbeitenden, aber auch externen Rechtsberatern und Morgan-Stanley-Beratern eine Analyse der Finanzen erstellt.

Dabei seien mögliche rechtliche Strukturen und Massnahmen für den Fall erarbeitet worden, dass die Schweizer Regierung die UBS zur CS-Übernahme auffordern würde. Untersucht wurden auch potenzielle negative Auswirkungen auf die UBS, sollte die CS aufgelöst werden.

Offiziell angefragt zu einer möglichen CS-Übernahme wurde die UBS am Mittwoch, 15. März 2023 bei einem Treffen mit Vertretern der Schweizer Regierung, der Schweizerischen Nationalbank (SNB) und der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht. Vereinbart wurde die CS-Notübernahme, für die der Bund milliardenschwere Garantien und die SNB hohe Liquiditätshilfen zusagten, dann am 19. März. (SDA/kmo)

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